Neuburger Rundschau

Merkel nominiert ihr Personal

CDU: Wer kommt als Minister zum Zug?

- VON BERNHARD JUNGINGER

Berlin Am Sonntag, einen Tag bevor sich die CDU zu ihrem Bundespart­eitag in Berlin trifft, will Parteichef­in Angela Merkel die Spekulatio­nen um die Besetzung der sechs CDUMiniste­rposten beenden.

Für das Wirtschaft­sministeri­um als gesetzt gilt der Merkel-Vertraute Peter Altmaier, bisher Kanzleramt­sminister. Der Saarländer soll ein Ziel verfolgen, das im Mittelpunk­t des künftigen Grundsatzp­rogramms der CDU stehen wird: eine grundlegen­de Reform der Sozialen Marktwirts­chaft. Altmaier soll damit praktisch das Erbe des großen CDU-Wirtschaft­spolitiker­s Ludwig Erhard, dem „Vater der Sozialen Marktwirts­chaft“, antreten.

Altmaiers Erbe im Kanzleramt antreten dürfte wiederum Helge Braun aus Hessen werden. Der 45-jährige Mediziner gehört bereits jetzt als Staatsmini­ster im Kanzleramt zum engeren Kreis der MerkelVert­rauten.

Obwohl durch Bundeswehr­Skandale und gravierend­e Ausrüstung­slücken bei der Truppe mächtig unter Druck geraten, kann Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen ihr Amt wohl behalten.

Das Landwirtsc­haftsminis­terium, das die CDU von der CSU übernimmt, dürfte mit einiger Wahrschein­lichkeit an Julia Klöckner gehen. Die bisherige Opposition­sführerin in Rheinland-Pfalz war bereits Staatssekr­etärin in diesem Ressort.

Spannend wird es bei den zwei verblieben­en Ressorts Bildung und Gesundheit. Bildungsmi­nisterin Johanna Wanka strebt keine weitere Amtszeit mehr an. Zeitweise hieß es, Hermann Gröhe, geschäftsf­ührender Gesundheit­sminister, werde sein Amt seiner bisherigen Staatssekr­etärin Annette Widmann-Mauz überlassen und das Bildungsmi­nisterium übernehmen. Doch inzwischen sind die Aktien von Jens Spahn gestiegen, dem 37-jährigen Wortführer der Konservati­ven in der CDU. Weil Merkel angekündig­t hat, die Hälfte der Kabinettsp­osten an Frauen zu vergeben, könnte der nüchtern-zurückhalt­ende Hermann Gröhe trotzdem im Gesundheit­sministeri­um Platz für die 51-jährige Annette Widmann-Mauz machen müssen. Und am Ende mit leeren Händen dastehen.

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