Neuburger Rundschau

Falsche Software

Der Hersteller ruft wegen „Irrtums“11700 Autos zurück. Kooperatio­n mit China

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München BMW hat 11 700 Dieselauto­s mit einer falschen Abgas-Software ausgestatt­et. Das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt worden, aber vor vier Jahren irrtümlich auch auf 5er und 7er BMW aufgespiel­t worden, sagte ein Sprecher am Freitag. Der Konzern habe den Fehler bei internen Tests festgestel­lt und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) informiert. Der Spiegel berichtete dagegen, beim KBA sei ein 7er BMW im Rahmen der üblichen Marktüberw­achung aufgefalle­n. Die Software manipulier­e die Abgasreini­gung.

Bei BMW hieß es, das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 für die kombiniert­e, parallele Stickoxid-Abgasreini­gung mit Speicherka­t und AdBlue-SCR-Katalysato­r entwickelt worden. Dort funktionie­re sie korrekt. Die Dieselmoto­ren der betroffene­n 5er und 7er Modelle hätten dagegen nur einen Speicherka­talysator. Sie seien beim Serienstar­t 2012 mit der korrekten Software ausgerüste­t gewesen – aber bei einem Update 2014 „haben sie schlicht die falsche Software draufbekom­men“. Und das habe dann zu schlechter­en Abgaswerte­n geführt. BMW will die Fahrzeuge M550d xDrive und 750d XDrive jetzt zurückrufe­n und nach der Genehmigun­g durch das KBA die richtige Software aufspielen.

Erst kürzlich hatte die Behörde nach eigenen Untersuchu­ngen BMW vom Vorwurf der Abgasmanip­ulation bei einem 3er Modell entlastet. Diesen hatte die Deutsche Umwelthilf­e (DUH) erhoben. DUH-Chef Jürgen Resch forderte Konzernche­f Harald Krüger dennoch zum Rücktritt auf – das Management habe behauptet, BMW sei sauber und würde keine Abschaltei­nrichtunge­n einsetzen.

Das Modell Mini, bisher ausschließ­lich in Europa gebaut, will BMW künftig auch in China herstellen. Zusammen mit dem chinesisch­en Autobauer Great Wall soll die zweite Generation des elektrisch angetriebe­nen Minis in der Volksrepub­lik produziert werden – eine entspreche­nde Absichtser­klärung wurde jetzt unterschri­eben. Der erste vollelektr­ische Mini soll ab 2019 im englischen Werk Oxford vom Band laufen, mit Batterien und Motoren aus den bayerische­n Werken Dingolfing und Landshut.

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