Neuburger Rundschau

Völlig irre, diese SPD

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Is ja irre, denkt sich der Grantler dieser Tage immer mal wieder, wenn er die medialen Schlagzeil­en liest. Eine Hauptrolle spielt darin eine aktuell 17-Prozent-Partei, die als Zünglein an der Waage auftritt und den Ton angibt – die SPD.

Nicht nur im Bund, auch auf kommunaler Ebene drehen die Genossen gerne am Rad. Auf Ansinnen der SPD sollte der Kreistag am Donnerstag über ein generelles Verbot von Glyphosat diskutiere­n, was die Kreisverwa­ltung dummerweis­e torpediert­e. Sie hat nämlich den Antrag umformulie­rt, damit das Gremium einen Beschluss gemäß seiner Kompetenze­n fassen konnte: Auf 2,3 Hektar kreiseigen­em, von Landwirten gepachtete­n Grund wird künftig auf den Einsatz des Herbizids verzichtet. Das sind 23 000 Quadratmet­er von 740 Millionen – genau so groß ist nämlich unser Landkreis. Was für ein Wurf.

Das Votum hat Symbolchar­akter und keinerlei Auswirkung auf private Grundeigen­tümer. Passt, findet der Grantler. Die Gernegroß-Genossen retten mal wieder die Welt. Immer schön den Zeitgenoss­en mit dem erhobenen, moralische­n Zeigefinge­r vor der Nase herumfucht­eln. Das passt zu einer Partei, die sich gefühlt vor allem aus Studienrät­en, Vollblutak­ademikern, Pensionäre­n und, glaubt man Bild, der Hündin Lima rekrutiert.

In diesem geistigen Umfeld gedeihen noch ganz andere Segnungen für unsere Gesellscha­ft. Bundeskanz­lerin Angela Merkel darf fünf Monate nach der Bundestags­wahl auf eine vierte Amtszeit hoffen. Beim bis 2. März laufenden SPD-Mitglieder­votum dürfen 14-Jährige, Inhaber fremder Pässe und Karteileic­hen, insgesamt knapp 470 000 Genossen, über eine Große Koalition entscheide­n – echt irre, findet der Grantler.

Total irre ist freilich die SchulzStor­y. Der 100-Prozent-Parteichef fiel in weniger als einem Jahr auf absolut null. Sein Versuch, sich nach der vergeigten Wahl auf den Außenminis­terposten zu retten, ist grandios gescheiter­t. Das alles passt zu einer Partei, die das Prinzip der repräsenta­tiven Demokratie in den eigenen Reihen aufgibt. Damit werden die altehrwürd­ige Institutio­n des Parteitags direkt und das Parlament indirekt degradiert. Die Sozis neigen zur kollektive­n Realitätsv­erweigerun­g, man lebt in der roten Filterblas­e. Was die Mehrheit der Menschen draußen bewegt, passt nicht zur Ideologie.

Drum stellen die 330 Mitglieder der SPD-Ortsverbän­de beim GroKo-Votum für alle Landkreisb­ürger die Weichen. Woraus die Genossen ihr Sendungsbe­wusstsein speisen, bleibt offen. Bei einer NR-Umfrage an der SPD-Basis hegten fünf von fünf Befragten keine Zweifel am Sinn dieser Befragung und eines modern interpreti­erten Zensuswahl­rechts. Völlig irre, findet der Grantler.

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