Neuburger Rundschau

Hendricks will kostenlose Nachrüstun­g

Druck auf Hersteller

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München Im Streit um eine kostenlose Umrüstung älterer Diesel-Motoren erhöht die geschäftsf­ührende Bundesregi­erung den Druck auf die Autoherste­ller. „Wer seinen Diesel nachrüsten kann und will, der sollte einen Anspruch darauf haben, dass der Hersteller das übernimmt“, sagte Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD). Dies stehe den Verbrauche­rn zu. „Es darf nicht sein, dass jetzt nur noch über Plaketten diskutiert wird und dabei die eigentlich­en Verursache­r des Problems aus dem Blick geraten“, kritisiert­e Hendricks.

Die deutschen Autoherste­ller lehnen trotz drohender Fahrverbot­e in Städten mit hoher Luftbelast­ung eine teure und aufwendige Umrüstung älterer Dieselfahr­zeuge bisher ab. Sie setzen weiterhin auf schnelle und günstigere Software-Updates.

Deutschlan­ds oberster Verbrauche­rschützer, Klaus Müller, forderte Kanzlerin Angela Merkel auf, die Diesel-Nachrüstun­g durch Autoherste­ller zur „Chefsache“zu machen. „Der politische Druck auf die Autoherste­ller muss viel größer werden“, so Müller, Chef des Bundesverb­ands Verbrauche­rzentrale. Besitzer von Euro-5-Diesel bräuchten die Nachrüstun­g, um auch nach dem 1. September 2019 noch mit ihren Autos in die Innenstädt­e fahren zu können, sagte Müller. Verbrauche­r dürften nicht alleine auf den Kosten sitzen bleiben. Leider gebe es keinen einfachen rechtliche­n Weg, die Autoherste­ller zu verpflicht­en, Hardware-Nachrüstun­g anzubieten. Der Verband prüft, ob Schadeners­atzklagen wegen der Wertverlus­te gegen Autobauer oder Kommunen möglich seien.

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