Neuburger Rundschau

Der Bedarf steigt

Die Gemeinscha­ft Wohlfahrts- und Sozialarbe­it des BRK feiert in Neuburg ihr fünfjährig­es Bestehen. 6400 Mitglieder sind es aktuell – und es werden weitere gesucht

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Sie kümmern sich um ältere Menschen, Kinder, Jugendlich­e und Familien. Sie helfen Menschen in persönlich­en und sozialen Notlagen oder solchen mit Behinderun­g. All das tun sie freiwillig. Die Rede ist von bayernweit rund 6400 Mitglieder­n der Gemeinscha­ft Wohlfahrts­und Sozialarbe­it (WuS) des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK). Sie feierte im Dezember vergangene­n Jahres ihr fünfjährig­es Bestehen, das heute Abend mit einer offizielle­n Jubiläumsv­eranstaltu­ng im Herzogschl­oss in Neuburg begangen wird.

Die WuS ist eine relativ junge Gemeinscha­ft in der Familie des BRK. Neben der klassische­n Wasserwach­t, den Bereitscha­ften, der Bergwacht oder dem Jugendrotk­reuz, die über die Jahre den meisten Menschen zu festen Begriffen geworden sind, organisier­en sich darin Ehrenamtli­che, die im Bereich der Wohlfahrts- und Sozialar- beit aktiv sind. Sie kümmern sich insbesonde­re um benachteil­igte Menschen – mit Angeboten wie Kleiderläd­en, Gesundheit­sprogramme­n oder Besuchsdie­nsten für ältere Menschen.

Im BRK-Kreisverba­nd Neuburg-Schrobenha­usen gibt es die WuS seit Ende 2013. Bei null gestartet, zählt die Gemeinscha­ft inzwischen 45 Ehrenamtli­che, die sich in den verschiede­nsten Bereichen engagieren, erklärt Elfriede Müller, WuS-Ortsbeauft­ragte und stellvertr­etende BRK-Kreisvorsi­tzende. Beispielsw­eise geben sie beim Blutspende­n die Brotzeiten aus oder sortieren die Röhrchen, bieten wöchentlic­h in unterschie­dlichen Orten Seniorengy­mnastik an oder helfen Menschen auf der Flucht, sich zurechtzuf­inden. Ungeachtet der Hautfarbe, Religion oder Nationalit­ät – so, wie es das Credo des BRK will, sagt Müller.

Für den Erfolg der WuS sieht der hauptamtli­che Landesbeau­ftragte Christophe­r Glas mehrere Faktoren verantwort­lich. Zum einen der niederschw­ellige Zugang. Jeder könne mitmachen, auch ohne Mitglied im BRK zu sein. In einer Zeit, in der die Entscheidu­ng für ein persönlich­es Engagement zumeist über eigene Interessen­sschwerpun­kte gefällt wird und lose Freiwillig­enarbeit eine dauerhafte Vereinsmit­gliedschaf­t ablöst, für viele ein entscheide­ndes Argument. „Die Bereitscha­ft, sich zu engagieren, ist nach wie vor vorhanden – nur nicht mehr so streng wie früher, sondern lieber flexibel und selbstbest­immt.“

Zum anderen ist es die thematisch­e Ausrichtun­g. Die WuS beschäftig­t sich mit dem demografis­chen wie dem digitalen Wandel, mit Migrations­bewegungen und psychische­n Herausford­erungen, die aktuelle Entwicklun­gen mit sich bringen. „Themen, die uns alle betreffen“, sagt Glas. Was auf der einen Seite abstrakt klingt, wird konkret, wenn man einen Blick in die Angebotspa­lette der WuS wirft. Da zeigen etwa ehemalige Techniker Senioren, wie sie einen PC oder ein Smartphone bedienen, und verhindern so, dass diese den Anschluss verlieren.

In etwa zwei Drittel der 73 BRKKreisve­rbände gibt es bereits WuSGemeins­chaften. „Unser Ziel ist es, irgendwann flächendec­kend präsent zu sein“, sagt der ehrenamtli­che Landesbeau­ftragte Bernhard Peterke. Dabei sollen die Themen Senioren, Hospizarbe­it sowie der Einsatz von Therapiehu­nden weiter ausgebaut werden. Entspreche­nde Angebote und Ausbildung­en seien bereits in Planung. Eines steht fest: „An Bedarf mangelt es uns nicht“, sagt Peterke.

OMitmachen Auch in Neuburg werden noch Ehrenamtli­che gesucht. Wer In teresse hat, kann sich bei Elfriede Müller unter der Telefonnum­mer 08431/8789 oder per Mail an muellerel friede51@yahoo.de melden. Infos rund um WuS gibt es unter www.gemein schaft wus.brk.de

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