Der Bedarf steigt
Die Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit des BRK feiert in Neuburg ihr fünfjähriges Bestehen. 6400 Mitglieder sind es aktuell – und es werden weitere gesucht
Neuburg Sie kümmern sich um ältere Menschen, Kinder, Jugendliche und Familien. Sie helfen Menschen in persönlichen und sozialen Notlagen oder solchen mit Behinderung. All das tun sie freiwillig. Die Rede ist von bayernweit rund 6400 Mitgliedern der Gemeinschaft Wohlfahrtsund Sozialarbeit (WuS) des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Sie feierte im Dezember vergangenen Jahres ihr fünfjähriges Bestehen, das heute Abend mit einer offiziellen Jubiläumsveranstaltung im Herzogschloss in Neuburg begangen wird.
Die WuS ist eine relativ junge Gemeinschaft in der Familie des BRK. Neben der klassischen Wasserwacht, den Bereitschaften, der Bergwacht oder dem Jugendrotkreuz, die über die Jahre den meisten Menschen zu festen Begriffen geworden sind, organisieren sich darin Ehrenamtliche, die im Bereich der Wohlfahrts- und Sozialar- beit aktiv sind. Sie kümmern sich insbesondere um benachteiligte Menschen – mit Angeboten wie Kleiderläden, Gesundheitsprogrammen oder Besuchsdiensten für ältere Menschen.
Im BRK-Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen gibt es die WuS seit Ende 2013. Bei null gestartet, zählt die Gemeinschaft inzwischen 45 Ehrenamtliche, die sich in den verschiedensten Bereichen engagieren, erklärt Elfriede Müller, WuS-Ortsbeauftragte und stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende. Beispielsweise geben sie beim Blutspenden die Brotzeiten aus oder sortieren die Röhrchen, bieten wöchentlich in unterschiedlichen Orten Seniorengymnastik an oder helfen Menschen auf der Flucht, sich zurechtzufinden. Ungeachtet der Hautfarbe, Religion oder Nationalität – so, wie es das Credo des BRK will, sagt Müller.
Für den Erfolg der WuS sieht der hauptamtliche Landesbeauftragte Christopher Glas mehrere Faktoren verantwortlich. Zum einen der niederschwellige Zugang. Jeder könne mitmachen, auch ohne Mitglied im BRK zu sein. In einer Zeit, in der die Entscheidung für ein persönliches Engagement zumeist über eigene Interessensschwerpunkte gefällt wird und lose Freiwilligenarbeit eine dauerhafte Vereinsmitgliedschaft ablöst, für viele ein entscheidendes Argument. „Die Bereitschaft, sich zu engagieren, ist nach wie vor vorhanden – nur nicht mehr so streng wie früher, sondern lieber flexibel und selbstbestimmt.“
Zum anderen ist es die thematische Ausrichtung. Die WuS beschäftigt sich mit dem demografischen wie dem digitalen Wandel, mit Migrationsbewegungen und psychischen Herausforderungen, die aktuelle Entwicklungen mit sich bringen. „Themen, die uns alle betreffen“, sagt Glas. Was auf der einen Seite abstrakt klingt, wird konkret, wenn man einen Blick in die Angebotspalette der WuS wirft. Da zeigen etwa ehemalige Techniker Senioren, wie sie einen PC oder ein Smartphone bedienen, und verhindern so, dass diese den Anschluss verlieren.
In etwa zwei Drittel der 73 BRKKreisverbände gibt es bereits WuSGemeinschaften. „Unser Ziel ist es, irgendwann flächendeckend präsent zu sein“, sagt der ehrenamtliche Landesbeauftragte Bernhard Peterke. Dabei sollen die Themen Senioren, Hospizarbeit sowie der Einsatz von Therapiehunden weiter ausgebaut werden. Entsprechende Angebote und Ausbildungen seien bereits in Planung. Eines steht fest: „An Bedarf mangelt es uns nicht“, sagt Peterke.
OMitmachen Auch in Neuburg werden noch Ehrenamtliche gesucht. Wer In teresse hat, kann sich bei Elfriede Müller unter der Telefonnummer 08431/8789 oder per Mail an muellerel friede51@yahoo.de melden. Infos rund um WuS gibt es unter www.gemein schaft wus.brk.de