Neuburger Rundschau

Ein Bad, das von der Gemeinscha­ft lebt

Initiative in Tagmershei­m erwirtscha­ftet über 16 000 Euro. Der Erlös des Kiosks ist gut und der Betrieb läuft. Es gibt aber auch Sorgen

- VON WOLFGANG WIEDMANN UND CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Tagmershei­m Das Freibad in Tagmershei­m hatte 2017 eine erfolgreic­he Saison. Dies spiegelt sich im Ergebnis des von ehrenamtli­chen Helfern betriebene­n Kiosks wider. Die Freibadini­tiative überreicht­e im Gemeindera­t nun symbolisch einen Scheck. Auf dem ist ein Gewinn von 16 300 Euro vermerkt. Den erhält die Kommune. Die betreibt das Bad und ist für die Unterstütz­ung dankbar. Bekanntlic­h würde es das Freibad in der kleinen Gemeinde wohl schon längst nicht mehr geben, würden sich nicht die Beteiligte­n derart engagieren.

Nach Angaben des Zweiten Bürgermeis­ters Hubert Lederer – er ist einer der Verantwort­lichen der Initiative – leisteten die Helfer im vo- rigen Jahr 1385 Arbeitsstu­nden und erwirtscha­fteten einen Umsatz von gut 30 000 Euro. Der Erlös aus 2017 sei der drittbeste überhaupt.

Bürgermeis­ter Georg Schnell, der im Vorjahr selbst einige Male am Kiosk mithalf, freute sich darüber, dass sich die internen Umstruktur­ierungen in der Initiative bewährt haben. Vor der Saison war die Verantwort­ung auf mehrere Schultern verteilt worden. Zudem hätten personelle Wechsel stattgefun­den. „Es hat alles gut funktionie­rt“, bilanziert­e der Bürgermeis­ter.

Er blickt allerdings mit Sorge auf die anstehende Badesaison diesen Sommer. Jetzt fand in Tagmershei­m sogar eine Krisensitz­ung statt, weil die Kommune kein Personal findet. „Wir brauchen sowohl einen Rettungssc­hwimmer als auch einen Fachangest­ellten für Bäderbetri­eb, der sich um Themen wie die Wasserbepr­obung, die Rückspülun­g und andere technische Aspekte kümmert, um öffnen zu können. Es gibt aber absolut kein Personal.“Laut Schnell fehlen bundesweit Mitarbeite­r, weswegen der Wettbewerb unter den Badbetreib­ern deutlich härter geworden sei.

Vier Monate im Jahr geöffnet

Tagmershei­m habe den Nachteil, dass das Freibad nur vier Monate lang im Jahr geöffnet ist. Kommunen, die Jahresvert­räge anbieten könnten, seien im Vorteil. „Wir haben etwa sechs Jahre mit Dienstleis­tern zusammenge­arbeitet, die uns Personal gestellt haben. Für die sind ganzjährig­e Verträge natürlich lukrativer. Da kommen wir dann nicht mehr zum Zug.“Zuletzt habe die Gemeinde über die Stellenbör­se der Agentur für Arbeit gesucht, aber selbst so sei heuer, anders als in den Vorjahren, keine einzige Bewerbung eingegange­n. Schnell hofft nun, dass sich vielleicht ein pensionier­ter Mitarbeite­r meldet, der seinen Fachangest­ellten für Bäderbetri­eb noch hat und zeitweise oder idealerwei­se sogar während der gesamten Saison im Tagmershei­mer Freibad aushilft. Auch Rettungssc­hwimmer werden gebeten, sich bei der Gemeinde zu melden, wenn sie helfen können.

OKontakt Wer helfen kann, wendet sich bitte an die Gemeinde Tagmers heim unter der Telefonnum­mer 09094/1416 oder per E Mail buer germeister@tagmershei­m.de.

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Foto: Münsinger Großen Anklang findet das Tagmershei­mer Freibad jeden Sommer bei der Bevölkerun­g. Doch gibt es Probleme, die bald behoben sein müssen.

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