Ein Bad, das von der Gemeinschaft lebt
Initiative in Tagmersheim erwirtschaftet über 16 000 Euro. Der Erlös des Kiosks ist gut und der Betrieb läuft. Es gibt aber auch Sorgen
Tagmersheim Das Freibad in Tagmersheim hatte 2017 eine erfolgreiche Saison. Dies spiegelt sich im Ergebnis des von ehrenamtlichen Helfern betriebenen Kiosks wider. Die Freibadinitiative überreichte im Gemeinderat nun symbolisch einen Scheck. Auf dem ist ein Gewinn von 16 300 Euro vermerkt. Den erhält die Kommune. Die betreibt das Bad und ist für die Unterstützung dankbar. Bekanntlich würde es das Freibad in der kleinen Gemeinde wohl schon längst nicht mehr geben, würden sich nicht die Beteiligten derart engagieren.
Nach Angaben des Zweiten Bürgermeisters Hubert Lederer – er ist einer der Verantwortlichen der Initiative – leisteten die Helfer im vo- rigen Jahr 1385 Arbeitsstunden und erwirtschafteten einen Umsatz von gut 30 000 Euro. Der Erlös aus 2017 sei der drittbeste überhaupt.
Bürgermeister Georg Schnell, der im Vorjahr selbst einige Male am Kiosk mithalf, freute sich darüber, dass sich die internen Umstrukturierungen in der Initiative bewährt haben. Vor der Saison war die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt worden. Zudem hätten personelle Wechsel stattgefunden. „Es hat alles gut funktioniert“, bilanzierte der Bürgermeister.
Er blickt allerdings mit Sorge auf die anstehende Badesaison diesen Sommer. Jetzt fand in Tagmersheim sogar eine Krisensitzung statt, weil die Kommune kein Personal findet. „Wir brauchen sowohl einen Rettungsschwimmer als auch einen Fachangestellten für Bäderbetrieb, der sich um Themen wie die Wasserbeprobung, die Rückspülung und andere technische Aspekte kümmert, um öffnen zu können. Es gibt aber absolut kein Personal.“Laut Schnell fehlen bundesweit Mitarbeiter, weswegen der Wettbewerb unter den Badbetreibern deutlich härter geworden sei.
Vier Monate im Jahr geöffnet
Tagmersheim habe den Nachteil, dass das Freibad nur vier Monate lang im Jahr geöffnet ist. Kommunen, die Jahresverträge anbieten könnten, seien im Vorteil. „Wir haben etwa sechs Jahre mit Dienstleistern zusammengearbeitet, die uns Personal gestellt haben. Für die sind ganzjährige Verträge natürlich lukrativer. Da kommen wir dann nicht mehr zum Zug.“Zuletzt habe die Gemeinde über die Stellenbörse der Agentur für Arbeit gesucht, aber selbst so sei heuer, anders als in den Vorjahren, keine einzige Bewerbung eingegangen. Schnell hofft nun, dass sich vielleicht ein pensionierter Mitarbeiter meldet, der seinen Fachangestellten für Bäderbetrieb noch hat und zeitweise oder idealerweise sogar während der gesamten Saison im Tagmersheimer Freibad aushilft. Auch Rettungsschwimmer werden gebeten, sich bei der Gemeinde zu melden, wenn sie helfen können.
OKontakt Wer helfen kann, wendet sich bitte an die Gemeinde Tagmers heim unter der Telefonnummer 09094/1416 oder per E Mail buer germeister@tagmersheim.de.