So finanziert die VG Rain ihr neues Gebäude
Umlandgemeinden zahlen rund 900 000 Euro ab
Rain Wenn die Bürger aus Genderkingen, Holzheim, Münster oder Niederschönenfeld Amtsgeschäfte zu erledigen haben, sollen sie spätestens in einem Jahr nicht mehr ins Rainer Rathaus müssen. Ihre neue Anlaufstelle wird dann in den meisten Fällen ein Gebäude in der Münchner Straße in Rain sein.
Dieses haben die vier Umlandgemeinden, die neben der Stadt zur Verwaltungsgemeinschaft (VG) Rain gehören, vor einiger Zeit bereits erworben. Zu dem Gesamtkomplex gehörten neben dem Bürotrakt auch ein Wohnhaus, Werkhallen sowie ein unbebautes Grundstück. Dafür legten die vier Kommunen insgesamt rund 1,85 Millionen Euro auf den Tisch. Die Stadt Rain beteiligte sich an dem Kauf nicht, da in dem neuen „VG-Haus“fast alle Verwaltungsgeschäfte für die Gemeinden erledigt werden. Dafür müssen diese nach dem Umzug keine Miete an die Stadt für die Mitnutzung von Räumlichkeiten im Rathaus mehr bezahlen. Jede Gemeinde hatte ein Viertel des Kaufpreises getragen. Bis auf das Bürogebäude wurde der Rest der Liegenschaft bereits weiterveräußert, was knapp 950000 Euro einbrachte. Somit müssen die vier Umlandgemeinden noch rund 900000 Euro für ihr VG-Haus aufbringen.
Dafür wurde ein Darlehen in eben jener Summe aufgenommen. Dieses wird von 2019 bis 2036 mit jährlich 50 000 Euro, also 12 500 Euro pro Gemeinde, getilgt. Das wurde in der vergangenen Gemeinschaftsversammlung der VG im Rahmen der Haushaltsverabschiedung bekannt und auch einstimmig beschlossen. Den laufenden Unterhalt übernehmen ebenfalls Genderkingen, Holzheim, Münster und Niederschönenfeld.
Bevor die Immobilie jedoch bezogen werden kann, sind noch Instandsetzungsarbeiten erforderlich, zudem muss Mobiliar angeschafft werden. Dafür sind im Haushalt 60000 beziehungsweise 80000 Euro vorgesehen. Diese einmaligen Investitionen übernehmen ebenfalls die Umlandgemeinden, unabhängig von der Einwohnerzahl, zu gleichen Teilen (jeweils 35000 Euro).
Aktuell ist das Gebäude in der Münchner Straße noch vermietet. Der Mieter habe aber bereits ein neues Objekt in der Bahnhofstraße in Rain, wie VG-Geschäftsführer Adalbert Riehl auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, und soll dort spätestens zum 1. Dezember einziehen. „Dann wird bei uns umgehend mit der Instandsetzung begonnen“, sagt Riehl.
Diese Arbeiten dürften zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen. Spätestens im März des kommenden Jahres also soll die VG Rain ihr zweites Gebäude bezogen haben. „Eventuell können wir noch heuer rein“, äußert sich Riehl vorsichtig optimistisch. Dies hänge aber in erster Linie davon ab, wann der jetzige Mieter in seine neuen Räumlichkeiten ziehen kann. „Wenn das früher klappt, können auch wir eher starten.“