Mit den Temperaturen wächst der Liebesdrang
Weil es nach der Frostperiode schnell wärmer wurde, stehen die Amphibienretter vor einer großen Herausforderung
Neuburg Schrobenhausen Während noch bis vor kurzem der gefrorene Boden den Aufbau der Amphibienschutzzäune entlang der Straßen verhinderte, lockt nun der sehr rasche Temperaturanstieg Kröten, Frösche und Molche aus den Winterquartieren. Doch auf dem Weg zu den Laichgewässern droht ihnen der Tod auf der Straße.
Rund 6000 freiwillige Helfer des Bund Naturschutz (BN), an manchen Orten unterstützt von Straßenbaubehörden, müssen nun den Aufbau der Zäune in kürzester Zeit erledigen. Im Landkreis NeuburgSchrobenhausen wurden die „Krötenzäune“rechtzeitig vergangene Woche und am Wochenende aufgestellt. Die bayernweite Aktion rettet nach Angaben des BN jährlich 500000 bis 700000 Amphibien das Leben. Weitere Helfer sind willkommen. Der BN bittet Autofahrer um erhöhte Aufmerksamkeit.
Mit den ersten warmen Tagen und frostfreien Nächten machen sich die ersten Amphibien in den Abend- und Nachtstunden auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad Celsius und besonders bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise unterwegs zu Tümpeln und Weihern.
„Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind“, verdeutlicht Günter Krell, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen. Im Kreisgebiet befinden sich Amphibienzäune zwischen Weichering und Kochheim, bei Weidorf, Straß, Königslachen, Nähermittenhausen, Wagenhofen und Ballersdorf. Die beiden letzteren werden von der Naturschutzgruppe der Wasserwacht betreut. Außerdem gibt es einige Straßen, wie bei Brunnen, an denen die Kröten ohne Zäune abgesammelt werden. Krell wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weitergeht: „Über die Jahrzehnte, bei uns seit 1983, konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstod retten. Allerdings kommen viele Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune auch von Jüngeren übernommen wird.“