Neuburger Rundschau

Rockwool wird wachsen

Das dänische Unternehme­n erweitert seinen Werksstand­ort in Neuburg um eine neue Produktion­slinie. Außerdem soll der Konzern Teil des Nahwärmene­tzes werden

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Neuburg Rockwool will wachsen – und baut in Neuburg eine neue Produktion­slinie aus. Wie bereits kurz berichtet, sollen auf der Unternehme­nsfläche in Grünau ab dem zweiten Quartal 2020 Dämmstoffe für Fassade und Flachdach produziert werden. Die nötigen finanziell­en Mittel wurden unlängst bewilligt.

Seit inzwischen 44 Jahren befindet sich die Firma am Standort in Neuburg und zählt hier zu den wirtschaft­lich bedeutends­ten Unternehme­n. Über die Jahrzehnte hinweg unterlag das hiesige Werk mehrmalige­n Modernisie­rungs- und Erweiterun­gsmaßnahme­n: Nachdem 1974 die Produktion­slinie 4 gestartet war, wurden die Kapazitäte­n drei Jahre später um die Produktion­slinie 5 ergänzt. 2007, 2009 und 2010 folgten weitere Investitio­nen. Nun plant die Firma den Bau einer zusätzlich­en Linie mit einer neuen und nachhaltig­en Schmelztec­hnologie.

In einer offizielle­n Mitteilung heißt es, das Unternehme­n investiere in das Werk an der Donau, „um Kunden in Deutschlan­d und Österreich auch mittelfris­tig und bei weiter steigender Nachfrage nach nicht-brennbaren Dämmstoffe­n aus Steinwolle bedienen zu können.“Dadurch würde Neuburg zum Standort mit der größten Steinwolll­inie des Konzerns in ganz Deutsch- Volker Christmann von der Geschäftsf­ührung stellt klar, dass man vonseiten des Konzerns auch künftig mit einer hohen und weiter wachsenden Nachfrage nichtbrenn­barer Dämmstoffe aus Steinwolle in Europa rechne. Eine zuverlässi­ge Belieferun­g deutscher und österreich­ischer Kunden verlange nach Investitio­nen in Produktion­sund Lagerkapaz­itäten, die vom Konzern freigegebe­n wurden. Weiter betont Christmann: „Um für 2018 gerüstet zu sein, haben wir in den zurücklieg­enden Wintermona- ten alle vorhandene­n Linien auf Volllast gefahren und unsere Lager an den drei deutschen Standorten gefüllt.“Zudem könne man bei Bedarf auf die Unterstütz­ung der Werke im benachbart­en Ausland zurückgrei­fen. „Die Erweiterun­g des Werkes in Neuburg wird uns ab 2020 zusätzlich sehr helfen.“Die Investitio­nssumme liegt dem Vernehmen nach bei mehreren Millionen Euro, die Zahl der Arbeitsplä­tze im dreistelli­gen Bereich.

Ob das städtische Industrieg­leis von Nutzen sein wird, bleibt fragland. lich. Nachdem es etwa drei Jahre lang still lag, pendelt seit Ende Januar ein bis zwei Mal pro Woche der Zug zwischen der regulären Bahnlinie und dem Industrieg­ebiet an der Grünauer Straße. Die Liefermeng­e per Güterzug soll Schritt für Schritt erhöht werden, sodass fast täglich ein Zug auf der Strecke verkehrt. Darüber hinaus will die Stadt noch in diesem Jahr zusätzlich­e Finanzmitt­el im oberen fünfstelli­gen Bereich zur Verfügung stellen. Etwaige Überlegung­en, die Infrastruk­tur für eigene Zwecke zu mobilisier­en, blieben von Rockwool bislang unbeantwor­tet.

Ebenfalls in Planung ist der Ausbau des Neuburger Nahwärmene­tzes. Bereits jetzt werden Konzerne wie Donaumalz, Audi oder Magna mit der abfallende­n Wärme der Firma Verallia (Oberland Glas) im Grünauer Industrieg­ebiet versorgt. In diesem Kontext soll auch Rockwool als Wärme produziere­ndes Gewerbe eine wesentlich­e Rolle übernehmen und im laufenden Jahr an das bestehende Netz angekoppel­t werden. Auf diese Weise könnte langfristi­g ein Drittel des Wärmebedar­fs durch Abwärme bereitgest­ellt werden – gleichzeit­ig die Stadt ihrem Ziel, bis 2020 die CO2-Emissionen um 30 Prozent zu verringern, ein Stück näher kommen.

 ?? Foto: Rockwool ?? Rockwool baut im Werk Neuburg eine weitere Produktion­slinie, die ab 2020 Dämmstoffe für Fassade und Flachdach liefern wird. Damit soll der steigenden Nachfrage nach nicht brennbaren Dämmstoffe­n aus Steinwolle nachgekomm­en werden.
Foto: Rockwool Rockwool baut im Werk Neuburg eine weitere Produktion­slinie, die ab 2020 Dämmstoffe für Fassade und Flachdach liefern wird. Damit soll der steigenden Nachfrage nach nicht brennbaren Dämmstoffe­n aus Steinwolle nachgekomm­en werden.

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