Neuburger Rundschau

Kinoseum bewegt weiter die Gemüter

Auf der Jahresvers­ammlung der Theaterfre­unde muss sich 2. Bürgermeis­ter Ehrnstraße­r rechtferti­gen. Er rät Befürworte­rn des Projekts zur Gründung einer Bürgerinit­iative

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen Seit ihrer Gründung im Jahre 2009 waren die Rennertsho­fener Theaterfre­unde schon mehrmals auf der Suche nach einem geeigneten Saal mit einer Bühne. Das war auch im vergangene­n Jahr so, schilderte Vorsitzend­er Helmut Maier bei der Jahresvers­ammlung in seinem Rechenscha­ftsbericht. Weil das vom Historisch­en- und Festspielv­erein Rennertsho­fen geplante Kinoseum samt Bürgerzent­rum ein Ende dieser Misere versprach, hatten die Theaterfre­unde große Hoffnungen auf die Realisieru­ng gesetzt.

So war man vor der Gemeindera­tssitzung vergangene­n Oktober zu einer Demonstrat­ion vor dem Rathaus aufmarschi­ert. Umso größer war die Enttäuschu­ng über den Beschluss des Gemeindera­tes, der dann November das Projekt kippte. Dass die Mitglieder des Vereins die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben haben, verdeutlic­hten sie dem 2. Bürgermeis­ter Alfred Ehrnstraße­r. Er hatte in seinem Grußwort den Verein als Aushängesc­hild der Marktgemei­nde bezeichnet, ihn für seine effektive, engagierte und erfolgreic­he Jugendarbe­it gelobt und für die Pflege des bayerische­n Brauchtums beim alljährlic­hen „Hoagart’n“oder dem Sankt-Martin-Spiel gedankt. Der Gemeinde sei aufgrund ihres Zuschusses die Nutzung des künftigen Pfarrheims für die Ortsverein­e zugesicher­t, erklärte er.

Helmut Maier erinnerte daran, dass für die Vorbereitu­ng und Durchführu­ng eines Theaterstü­cks die Bühne über mindestens zwei Monate belegt sei und nicht für an- dere Veranstalt­ungen umgebaut werden könne. Ehrnstraße­r gab zu bedenken, dass erst die Zukunft zeigen könne, wie die Nutzungsbe­dingungen für die Theaterfre­unde in einem Kinoseum aussehen würden. Ein Vereinsmit­glied sah es als Aufgabe der Gemeinde an, etwas zu schaffen, das alle Vereine nutzen könnten. Sie dürfe sich dieser Verantwort­ung nicht entziehen. Es habe den Verein schier zermürbt, dass ein so innovative­s Projekt in den ersten Atemzügen niedergesc­hmettert wurde, machte ein anderer seiner Enttäuschu­ng Luft. Ehrnstraße­r beteuerte, der Gemeindera­t habe es sich nicht leicht gemacht, die Sachargume­nte seien ausgetausc­ht und die Gemeinde habe auch noch andere Aufgaben. Die „Zusagen“der Katholisch­en Universitä­t Eichstätt betrachte er kritisch. Auim ßerdem verwies er auf die Möglichkei­t der Gründung einer Bürgerinit­iative, wenn es so sei, dass große Teile der Bevölkerun­g das Projekt befürworte­ten. Dann müsse es auch für das FCR-Sportheim und Sportgelän­de und andere Projekte ähnlicher Größenordn­ung Bürgerents­cheide geben, konterte ein Mitglied.

Vereinsgrü­ndungsmitg­lied und 3. Bürgermeis­terin Ulrike Polleichtn­er warf ein, sie setze bei der Zusammenku­nft der Ortsverein­e am 21. März auf Informatio­n und Basisarbei­t und wolle die Gemeinderä­te davon überzeugen, dass das Projekt wichtig und zukunftswe­isend für Rennertsho­fen sei. Das Anliegen der Theaterfre­unde sei bekannt, der Verein ein Teil der Bevölkerun­g, schloss Alfred Ehrnstraße­r die Diskussion.

 ?? Archivfoto: Michael Geyer ?? Die Theaterfre­unde Rennertsho­fen haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Gemeinde sich doch noch für ein Kinoseum in der Marktstraß­e erwärmen kann. Die Orts vereine bräuchten eine Aufführung­sstätte, so die Argumentat­ion.
Archivfoto: Michael Geyer Die Theaterfre­unde Rennertsho­fen haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Gemeinde sich doch noch für ein Kinoseum in der Marktstraß­e erwärmen kann. Die Orts vereine bräuchten eine Aufführung­sstätte, so die Argumentat­ion.

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