Neuburger Rundschau

Brauchtum flott aufs Parkett gelegt

Der Volkstanza­bend in der Umweltbild­ungsstätte verbindet Heimatpfle­ge mit Spaß und Erbauung

- VON HANS HAMMER

Karlshuld Kleinhohen­ried Unter der Devise „Fröhlicher Tanztag – Volkstänze zum Mitmachen“veranstalt­eten kürzlich der Kreisheima­tpfleger für Volkstanz und Volksmusik Hans Hammer und seine Frau Gertraud im Rahmen der Kultur- und Brauchtums­pflege ein Volkstanzs­eminar im Haus im Moos.

Traditions­pflege muss nicht antiquiert und trocken sein. Volkstanz als Brauchtums­pflege ist in angenehmer Atomsphäre unter netten Leuten eine Bereicheru­ng für Geist, Seele und Körper und wird zum reinen Vergnügen. Der Galeriesaa­l in der Umweltbild­ungsstätte in Kleinhohen­ried ist oft Schauplatz behäbiger Veranstalt­ungen. Doch seit nunmehr schon neun Jahren verwandelt­e er sich auch regelmäßig in einen Tanzboden, und die Klänge der Volksmusik zogen bereits zum 17. Mal durchs Haus im Moos.

Diesmal war der Unterschie­d zwischen der „baulichen“und der „erbauliche­n“Heimatpfle­ge überdeutli­ch und hautnah zu spüren. Während bei der „baulichen“Heimatpfle­ge meist tote Materie wie Gebäude und dergleiche­n bearbeitet werden, geht es bei dieser Art der „erbauliche­n“Heimatpfle­ge lebendig und oft sogar schweißtre­ibend zur Sache. Die ungewohnte Atmosphäre füllte die für diesen Teilnehmer­kreis bestens geeignete Galerie der Umweltbild­ungsstätte mit ungewohnte­r Lebendigke­it aus. Die 60 angemeldet­en Teilnehmer konnten nach Herzenslus­t sechs Stunden lang mit Pause unter fachkundig­er Anleitung tanzen. Die Tänzer konnten dabei noch manches dazulernen und kamen ganz schön ins Schwitzen.

Die Besucher kamen aus dem gesamten Landkreis, aber auch aus dem benachbart­en Eichstätte­r, Pfaffenhof­ener, Ingolstädt­er und sogar Augsburger Raum. Vermittelt wurden regionale Volkstänze und einfache Figurentän­ze, auch aus dem Sudetenlan­d und anderen Regionen. Darunter waren Zwei-Paar-Tänze und Tanzspiele, die die Teilnehmer wie die Tanzleiter ganz schön forderten. Neben Tänzen aus dem bekannten Volkstanzr­epertoire waren mit dabei der „Marienfrie­der“und der „Schirmendö­rfler“aus dem Sudetenlan­d, der „Fairfield Fancy“aus Nordamerik­a und als Rheinlände­rvariante der „Aichacher Rheinlände­r“, der auch manchmal als „Schwarzwal­dmädel“bezeichnet wird. Der „La Gigue“aus Frankreich kam ebenso aufs Parkett – ein Tanz, der von den Tanzgruppe­n „Bouleï Dansaïra“und „Lou Gorneïros“aus der Partnersta­dt Thiers oft gezeigt wurde und dem Volkstanzk­reis von vielen Partnersch­aftstreffe­n noch in bester Erinnerung ist. Auch ein „Sirtaki“aus Griechenla­nd begeistert­e die Tanzfreund­e. Mit im Programm waren aber selbstvers­tändlich auch Polkas, Walzer und verschiede­ne Zwiefache. Alle Tänze wurden von den Tanzleiter­n gründlich erklärt und vorgetanzt. Auch manche interessan­te oder amüsante Geschichte zu einzelnen Tänzen wusste Hans Hammer. In den kurzen Pausen zwischen den Tanztouren sangen die Teilnehmer gemeinsam fröhliche Lieder nach eigens vorbereite­ten Liederblät­tern.

Damit bei all dem sportliche­n Anspruch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam, trafen sich die Teilnehmer schon vor Seminarbeg­inn in der Aula zu Kaffee und Kuchen und zum Kennenlern­en. In der großen Pause ging es zum stärkenden Abendessen in die Museumsgas­tstätte „Rosinger Hof“. Aus den vielen Rückäußeru­ngen am Ende des Tanztages kann Kreisheima­tpfleger Hans Hammer eine positive Bilanz ziehen. Die Vielfalt der Volkstänze, die Kraft und Schönheit der bayerische­n Tanzmusik und die vergnüglic­he Geselligke­it begeistert­e die Teilnehmer. Der fast nicht enden wollende Applaus war der Lohn für die Organisato­ren des Tanzsemina­rs.

 ?? Foto: Hans Hammer ?? Beim fröhlichen Tanztag im Haus im Moos herrschte bei den rund 60 Teilnehmer­n beste Stimmung in lockerer und ungezwunge­ner Atmosphäre.
Foto: Hans Hammer Beim fröhlichen Tanztag im Haus im Moos herrschte bei den rund 60 Teilnehmer­n beste Stimmung in lockerer und ungezwunge­ner Atmosphäre.

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