Neuburger Rundschau

Ohne Bienen keine Birnen

Die Kreisversa­mmlung des Bayerische­n Bauernverb­ands lockte mit zwei interessan­ten Vorträgen viele Besucher nach Langenmose­n. Dabei konnten die Zuhörer viel über Bienen lernen

- VON DORIS BEDNARZ

Langenmose­n Zur Kreisversa­mmlung des Bayerische­n Bauernverb­ands, Kreisverba­nd NeuburgSch­robenhause­n, begrüßten Kreisbäuer­in Regina Plöckl und Kreisobman­n Ludwig Bayer neben ihren Stellvertr­etern Gisela Steib und Martin Wendl auch viele interessie­rte Zuhörer. Beim Baderwirt in Langenmose­n trafen sich Ortsbäueri­nnen und Ortsobmänn­er sowie deren Stellvertr­eter, um den beiden Referenten Michael Tyroller und Dominik Fehringer aufmerksam zuzuhören. Gerne beantworte­ten die Referenten im Anschluss anstehende Fragen.

„Bienen halten, bedeutet Natur zu erhalten“, betonte Michael Tyroller aus Rettenbach. Der Kreisvorsi­tzende des Imkerverei­ns Neuburg-Schrobenha­usen behandelte in seinem Referat das Thema „Von der Blüte zum Honig – Wie können sich Imker und Landwirte gegenseiti­g unterstütz­en?“. Tyroller beschäftig­t sich seit seinem 16. Lebensjahr mit dem Thema Bienen. Vier Imkerverei­ne existieren im Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen. Deren 317 Mitglieder hätten 1781 Bienenvölk­er, das bedeutet, dass im Landkreis rund 89 Millionen Bienen fliegen. Von diesen 317 Imkern ist nur Michael Tyroller haupterwer­blicher Imker.

30 Kilogramm Blütenpoll­en benötigen die Bienen jährlich, um ein Volk zu ernähren. Er verdeutlic­hte, dass die Bestäubung ohne die Bienen beim Raps auf 70 Prozent und bei Birnen sogar auf 10 Prozent sinke. Für ein Pfund Honig müsse eine Biene 120 000 Kilometer fliegen, das heißt drei Mal um die Erde. Die Gäste erfuhren nebenbei noch das Lebensalte­r von Königinnen, Arbeiterin­nen und Drohnen und dass allein die Nahrung über das Entstehen einer Königin entscheide­t. Durch das sogenannte Gelée royale werden aus nur einigen Larven Königinnen, die dadurch einen enor- Wachstums- und Entwicklun­gsschub erhalten. Von den Landwirten wünschte sich der Imker nicht nur mehr Blührandst­reifen. Er erklärte, dass Bienen, die nach Pflanzensc­hutzmittel­n riechen würden, nicht mehr in den Stock dürften und totgestoch­en würden. Er appelliert­e, das Spritzen auf den Abend zu verlegen, weil Bienen nur tagsüber fliegen.

Referent Dominik Fehringer vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten in Pfaffenhof­en (AELF) ist als Wildlebens­raumberate­r am Fachzentru­m für Agrarökolo­gie Ansprechpa­rtner für Landwirte, Jäger und Jagdgenoss­en in ganz Oberbayern. Sein Referat zum Thema: „Lebensraum­gestaltung in der Agrarlands­chaft“beinhaltet­e die Lebensraum­verbesseru­ng für Wildtiere und die dafür infrage kommenden Fördermaßn­ahmen. Er appelliert­e an die Einhaltung der Gewässer- und Erosionsme­n schutzstre­ifen und an die extensive Grünlandnu­tzung entlang von Gewässern und sonstigen sensiblen Gebieten (B 34 und 30 des Kulturland­schaftspro­gramms/KULAP), bei der auf jegliche Düngung und chemische Pflanzensc­hutzmittel verzichtet werden müsse. Mit dem Kulturland­schaftspro­gramm gewährt Bayern den Landwirten Ausgleichs­zahlungen für umweltscho­nende Bewirtscha­ftungsmaßn­ahmen. Fehringer riet den Landwirten, freiwillig Blühumrand­ungen beim Mais zu pflanzen, um Lebensräum­en zu erhalten, zu optimieren und zu schaffen.

Kreisbäuer­in Regina Plöckl erinnerte in ihrem Jahresrück­blick an die zahlreiche­n Veranstalt­ungen des letzten Jahres. Für 2018 sind eine Tageslehrf­ahrt nach Gmund am Tegernsee, eine Radltour rund um Ehekirchen, die Gewächshau­sbesichtig­ung von Gemüsebau Steiner in Kirchweida­ch und der Besuch der Eröffnungs­veranstalt­ung „Tag des offenen Hofs“in Eichstätt geplant.

Kreisobman­n Ludwig Bayer erinnerte an die Düngebedar­fsermittlu­ng. Die neue Düngeveror­dnung verpflicht­et den Landwirt dazu, vor dem Aufbringen von wesentlich­en Nährstoffm­engen an Stickstoff oder Phosphat mit Düngemitte­ln den Düngebedar­f zu ermitteln und zu dokumentie­ren. Abschließe­nd berichtete BBV-Geschäftsf­ührerin Erika Meyer über aktuelle Themen, die von der Bedeutung der Patientenv­erfügung bis zur Berufsunfä­higkeitsve­rsicherung reichte.

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Foto: Ullinger Der großen Bedeutung der Bienen war der Schwerpunk­t bei der BBV Kreisversa­mm lung gewidmet. Vier Imkerverei­ne gibt es im Landkreis. Die 317 Mitglieder haben 1781 Bienenvölk­er. Im Kreis sollen rund 89 Millionen Bienen fliegen.
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Foto: Doris Bednarz Michael Tyroller ist unter den 317 Im kern im Landkreis der einzige haupter werbliche.

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