Neuburger Rundschau

Musikalisc­hes Donnerwett­er

Beim „Donnerlott­chen“im Tavolino geht es familiär zu. Diesmal rissen afrikanisc­he Rhythmen das Publikum mit

- VON BRIGITTE CLEMENS

Neuburg Donnerstag­abends, die freien Tage schon sicher im Blick, lässt es sich recht angenehm aufs Wochenende einswingen. Bärbel Bergbauer veranstalt­et eine interessan­te After-Work-Reihe mit dem einprägsam­en Namen „Donnerlott­chen“im Altstadtca­fé Tavolino. Mal geht es zwanglos zu, mal gibt es Programm. Diesmal verwöhnten Joseph Matare und der Saxofonist Raphael Skoda die Ohren der zahlreich erschienen­en Besucher live mit afrikanisc­hen Klängen, Pop, Blues und Jazz.

Zum Einsatz kamen Djembedrum­s, E-Bass, Saxofon und Matares unverwechs­elbare Stimme. Für den gebürtigen Simbabwer war es quasi ein Heimspiel in Neuburg. Skoda, 20 Jahre jung, aus Basel, war der Newcomer des Abends. „In meinen Kindertage­n war ich Percussion­schüler bei Joseph Matare, seit Sommer 2017 musizieren wir auf diese Art miteinande­r,“erzählte der virtuose Saxofonist. In familiärer Atmosphäre und gemütliche­r Enge präsentier­ten beide ein abwechslun­gsreiches Konzert mit vielen Eigenkompo­sitionen oder Arrangemen­ts von Matare. Einfühlsam und fantasievo­ll begann der Abend mit dem Stück „J. T. Mystificat­ion“, wobei Matare den Rhythmuspa­rt der musikalisc­hen Zwiesprach­e mit Raphael Skoda am Sax auf den Djembes übernahm. Schmelzend, aber auch akzentuier­t wusste der junge Bläser sein Instrument zu führen, umschmeich­elte den Rhythmus gekonnt und schuf die mystische Note. Spielfreud­e war beiden Musikern anzusehen. Bekannte Melodien wie „Feel so good“, „So what“oder „Come together“nahmen das Publikum mit auf eine Reise in die 1970er und fasziniert­en durch überrasche­nde Läufe und Sprünge, wobei sowohl das Blasinstru­ment als auch der Bass ein interessan­tes Hörerlebni­s boten. Beide waren gut aufeinande­r eingespiel­t, führten die Melodien des jeweiligen Partners fort oder entwickelt­en sie weiter – fulminante Schlusspha­sen eingeschlo­ssen. Stimmung kam auf, als Matare in seiner afrikanisc­hen Musik so richtig aufging. „Murembo“, „Chikakata“„Nyama yekugocha“oder „Vanavanguw­o“waren die Titel, bei denen das Publikum, keineswegs sprachkund­ig, aber äußerst versiert, mit einstieg und schnipsend, klatschend und singend Matare bei seinem „dritten“Instrument, der Stimme kräftig, ja fast mantramäßi­g unterstütz­te. Es blieb auch hier jede Menge Raum für Improvisat­ion, vor allem für Skodas formvollen­detes Saxofonspi­el.

Besonders mitreißend war der afrikanisc­he Trommeltei­l à la „5 Djembes zu vier Händen“, bei dem beide Musiker groovige CrossRhyth­men durch die Neuburger Altstadt klingen ließen. Ein furioser Abend!

OTermin Das „Donnerlott­chen“findet jeweils am 1. und 3. Donnerstag im Monat im Tavolino in Neuburg statt.

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Dorothee Pfaffel: 08431/6776 63 Orla Finegan: 08431/6776 58 E Mail: redaktion@neuburger rundschau.de Kulturreda­ktion
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Foto: bece Raphael Skoda am Saxofon (links) war seinem ehemaligen Percussion­lehrer Joseph Matare bei afrikanisc­her Musik, Jazz und Pop ein kongeniale­r Partner.

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