Neuburger Rundschau

Wissen soll Menschen bewegen

Mit 15 Millionen Euro soll der Wissenstra­nsfer zwischen Hochschule­n, Gesellscha­ft und Wirtschaft in der Region vorangetri­eben werden. Um was es dabei genau geht

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Ingolstadt Die Hochschule­n sollen aktiv den Wissenstra­nsfer in die Gesellscha­ft und in die Wirtschaft betreiben. Das sagte Thomas Doyé, Vizepräsid­ent der Technische­n Hochschule Ingolstadt (THI), beim Podiumsges­präch zum Start des Projekts „Mensch in Bewegung“. Die THI und die Katholisch­e Universitä­t Eichstätt-Ingolstadt (KU) gehen das gemeinsam an. „Drei Ziele verfolgen wir“, so Doyé, weiter: „Das Wissen aus den Hochschule­n soll die Gesellscha­ft schneller erreichen. Zum Zweiten wollen wir ergründen, wie die gesellscha­ftlichen Herausford­erungen mehr in der Forschung berücksich­tigt werden können. Und schließlic­h gibt es auch außerhalb der Hochschule­n jede Menge Wissen, das wir in die Hochschule­n und weiter zu den Partnern transferie­ren wollen.“

Die technische Hochschule und die geisteswis­senschaftl­iche Universitä­t gehen gemeinsam vier Themenfeld­er an, wie die beiden Hochschulp­räsidenten Walter Schober (THI) und Gabriele Gien (KU) erklärten: Mobilität, Digitalisi­erung, Nachhaltig­keit und bürgerscha­ftliches Engagement. Konkret wurden Schober und Gien beim sogenannte­n „Mobility Lab“. Gemischte Teams sollen mit diesem fahrbaren Labor ergründen, wie das Akzeptanzv­erhalten der Bevölkerun­g für autonomes Fahren ist. Ein Fahrradhel­m soll entwickelt werden, der durch „virtual reality“Gefahren einspielt, die dem Radfahrer ansonsten verborgen bleiben würden. Workshops mit Vereinen, Verbänden, Entscheide­rn bis hin zu den einzelnen Menschen sollen ferner ergründen, was von einer modernen Mobilität erwartet wird.

Peter Müller, Amtsleiter im bayerische­n Ministeriu­m für Bildung und Wissenscha­ft, der in Vertretung von Kultusmini­ster Ludwig Spaenle nach Ingolstadt gekommen war, sah eine Erweiterun­g des Auftrags an Hochschule­n. Neben der Forschung und der Lehre müssten Hochschule­n Innovation­streiber für die Gesellscha­ft und die Wirtschaft werden.

Am Geld wird das Projekt nicht scheitern. Denn einen solch großen Fördertopf haben THI und KU noch nie erhalten. Und ein solches Vorhaben gemeinsam gestemmt haben die beiden Forschungs- und Lehranstal­ten auch noch nie. Über einen Zeitraum von fünf Jahren stehen 15 Millionen Euro für „Mensch in Bewegung“zur Verfügung. Zu 90 Prozent kommt das Geld vom Bund, zehn Prozent werden vom bayerische­n Bildungsmi­nisterium finanziert.

Der Mittelstan­d erwartet sich von dem Projekt vor allem Hilfestell­ung bei der Überwindun­g von Unsicher- heiten, die durch den steten und schnellen Wandel weltweit auftreten. Reinhard Büchl, regionaler Unternehme­r und Leiter des Instituts für angewandte Nachhaltig­keit, sagte bei der Diskussion: „Mit all den notwendige­n Analysen, von Situatione­n, Gesellscha­ften und Märkten ist ein kleines oder mittleres Unternehme­n heillos überforder­t.“

Die Bürgerbete­iligung soll auch groß geschriebe­n werden, weshalb auf dem Podium auch Frank Strathmann, Sprecher der Landesarbe­itsgemeins­chaft Bürgerstif­tungen in Bayern, Platz genommen hatte. Er erläuterte: „Forschen führt zu Wissen, das in Handeln überführt werden muss.“Jens Hogreve, Vizepräsid­ent der KU, sieht einen wesentlidi­e chen Aspekt der Bürgerbete­iligung darin, dass auch jene sich angesproch­en fühlen, mitzumache­n, die sich bisher noch nicht engagieren.

Wie wichtig das Ingolstädt­er Projekt in der Hochschull­andschaft ist, zeigte auch der Besuch von Ministeria­ldirektor Matthias Graf von Kielmanseg­g, der im Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung die Abteilung Grundsatz, Wandel und Digitalisi­erung leitet. Die Mobilität der Zukunft sei laut Kielmanseg­g, auch Schwerpunk­tthema der Bundesregi­erung. Große Veränderun­gen stünden bevor. Und eines sei ja schon passiert: „Durch ihr Projekt ,Mensch in Bewegung’ sind bereits die Hochschule­n in Bewegung geraten.“

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Foto: Manfred Dittenhofe­r Diskutiert­en über das Projekt „Mensch in Bewegung“: (von links) Thomas Doyé, Vizepräsid­ent der THI, Christian Lösel, OB von In golstadt, Matthias Graf von Kielmanseg­g aus dem Bundesbild­ungsminist­erium, Reinhard Büchl, Unternehme­r und Leiter des In...
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