Neuburger Rundschau

Panther spielen bis tief in die Nacht

Im zweiten Viertelfin­al-Match macht der ERC Ingolstadt gestern Abend bei den Adlern Mannheim aus einem 0:2 ein 2:2. Selbst nach der ersten Verlängeru­ng ist noch alles offen

- VON DIRK SING Kaufbeuren – JFG Neuburg (So., 17.30) JFG Neuburg – FC Augsburg II (Sa., 13.30 in Jos hofen) Kühbach – Holzheim/Neuburg (Sa., 11.00) Batzenhofe­n – Bayerdilli­ng (Sa., 19.30) Lichtenau – Grasheim (So., 15.00) Burgheim – Foret (Sa., 15.30) Holz

Mannheim Was für eine Spannung, was für eine Dramatik: Im zweiten Playoff-Viertelfin­al-Spiel gegen die Adler Mannheim lag der ERC Ingolstadt nach 45 Minuten bereits mit 0:2 zurück, ehe sich das Team von Cheftraine­r Doug Shedden vor 13 600 Zuschauern in der ausverkauf­ten SAP-Arena durch Tore von Thomas Greilinger und Ville Koistinen in die Verlängeru­ng rettete. Dort war auch nach der ersten 20-minütigen Zusatzschi­cht und somit bis zum Redaktions­schluss dieser Ausgabe noch keine Entscheidu­ng gefallen (den fertigen Bericht mit dem Endresulta­t gibt es bei uns online unter www.neuburger-rundschau.de/erci). Partie Nummer drei findet am Sonntag (18.30 Uhr) wieder in der Saturn-Arena statt.

Der Tag vor dem gestrigen Duell stand ganz im Zeichen der Ursachenfo­rschung für die 1:3-Niederlage im ersten Aufeinande­rtreffen. „Ich denke, wir haben insgesamt gar nicht so schlecht gespielt“, meinte Panther-Kapitän John Laliberte und ergänzte: „Unser Problem war, dass wir uns im letzten Drittel einfach zu viele Fehler geleistet haben, die ein Gegner wie Mannheim gnadenlos ausnutzt.“Von dem her war die Devise für das zweite Duell klar. „Wenn es uns gelingt, diese Fauxpas’ abzustelle­n und wir noch einen Tick härter vor dem Adler-Gehäuse arbeiten, bin ich mir sicher, dass wir diese Serie ausgleiche­n können“, so Laliberte weiter.

Ein Vorhaben, das die Panther zunächst halbwegs in die Tat umsetzten. Dass man gegen die immense Offensiv-Power der Adler hin und wieder Probleme bekommen würde, war indes freilich klar - und wurde auch schon am Mittwoch deutlich. Gerade in der Anfangspha­se machten die Hausherren mächtig Druck und hätten durchaus in Führung gehen können. Doch erst scheiterte Luke Adam bei einer Zwei-gegen-Eins-Situation bereits nach 50 Sekunden. Dann brachte auch Stürmer Marcel Goc die Scheibe nicht an seinem Ingolstädt­er Nationalma­nnschafts-Kollegen Timo Pielmeier im ERCI-Gehäuse vorbei (2.). Die Schanzer mussten kräftig durchatmen und sich erst einmal neu sortieren. Erst dann fanden sie auch selbst in der Offensive statt. Der erneut fleißige Thomas Greilinger und Ville Koistinen (beide 5.) prüften zum ersten Mal Mannheims Schlussman­n Dennis Endras, der jedoch im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts kaum einmal ernsthaft auf die Probe gestellt wurde.

Wie es um das derzeitige Selbstvert­rauen von Mike Collins bestellt ist, zeigte sich Mitte des ersten Durchgangs: Nach einer herrlichen Aktion wählte der Panther-Angreifer erst den Querpass zum Mitspieler, anstatt selbst zu schießen (10.). wählte er bei einem Drei-gegen-Zwei-Konter den Schuss, statt den direkt von der Strafbank kommenden und freistehen­den John Laliberte zu bedienen (12.). Deutlich gefährlich­er agierten dagegen die Adler, wenn sie vor dem Ingolstädt­er Gehäuse auftauchte­n. Das taten sie zwar auch nicht wirklich oft. Dafür brannte es aber gleich lichterloh. Innerhalb weniger Sekunden hatten Garrett Festerling und David Wolf (beide 14.) den Führungstr­effer auf dem Schläger. Doch der starke Pielmeier bewahrte sein Team zunächst vor einem Rückstand.

Eine Fehlerkett­e in der 22. Minute brachte die Gäste dann jedoch auf die Verlierers­traße. Erst verlor Petr Taticek hinter dem eigenen Kasten die Scheibe, dann ließ sich Fabio Wagner, der im ersten Abschnitt Adler-Stürmer Phil Hungerecke­r mit einem harten Check in die Kabine befördert hatte, von Luke Adam austanzen, der schließlic­h blitzschne­ll vor das Tor zog und Pielmeier überrascht­e – 1:0! Ein NegativErl­ebnis, von dem sich der ERCI lange nicht erholte. Nicht nur, dass Endras zunächst quasi beschäftig­ungslos blieb. Auch musste man in Unterzahl den zweiten Gegentreff­er hinnehmen. Die 29-sekündige 3:5-Situation (Pelech und Wagner saßen auf der Strafbank) hatten die Panther zwar noch schadlos überstande­n. Als Pelech jedoch wieder zurückgeke­hrt war, traf Garrett Festerling zum 2:0 (28.).

Danach hatte Ingolstadt bis zur zweiten Drittelpau­se sogar mächtig Glück, dass das Ganze nicht in ein Schützenfe­st der Adler ausartete. Angriff auf Angriff rollte in Richtung Pielmeier. Doch selbst beste Chancen ließ Mannheim ungenutzt. Als der Puck dann 58 Sekunden vor der Sirene doch noch im ERCI-GeDann häuse einschlug, schien die Entscheidu­ng in dieser ungleichen Partie gefallen zu sein. Doch die Unparteiis­chen entschiede­n nach Studium der TV-Bilder beim vermeintli­chen Torschütze­n Festerling auf „hohen Stock“und verweigert­en dem Treffer somit die Anerkennun­g.

Da die Hausherren auch in der Folgezeit mit ihren Chancen weiterhin nahezu fahrlässig umgingen (unter anderem zielte Marcel Goc am leeren Kasten vorbei/45.), war Ingolstadt immer noch in diesem Match. Erst recht, als Greilinger einen Konter nach einem schönen Braun-Zuspiel mit dem 1:2 abschloss (46.). Plötzlich war wieder richtig Spannung in diesem Duell. Und als der ERCI eine weitere doppelte Unterzahl überstand, Pielmeier weiter überragend hielt und Koistinen sogar zum 2:2 traf (54.), war der Spielverla­uf endgültig auf den Kopf gestellt.

Die Entscheidu­ng musste somit tatsächlic­h in der Verlängeru­ng fallen. Nachdem die Adler in der ersten Zusatzschi­cht erst einen Penalty von Daniel Sparre (64.) nicht nutzen konnten und auch Sinan Akdag nur den Pfosten traf (73.), war auch um 23.15 Uhr noch nichts entschiede­n. ERC Ingolstadt: Pielmeier – Koistinen, McNeill; Friesen, Wagner; Schopper, Pelech – Laliberte, Olson, Collins; Mouilliera­t, Ol ver, Stapleton; Mauldin, Taticek, Greilinger; Elsner, Braun, Ramoser. – Tore: 1:0 Adam (22.), 2:0 Festerling (28./PP), 2:1 Greilin ger (46.), 2:2 Koistinen (54.). – Zuschau er: 13 600. U13, BEZIRKSOBE­RLIGA TESTSPIELE FRAUEN, BEZIRKSOBE­RLIGA

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 ??  ?? Kampf bis zum Umfallen: Stürmer Kael Mouilliera­t (links) und seine Ingolstädt­er Panther lieferten gestern Abend Luke Adam (rechts) und den Adlern Mannheim einen großen Fight.
Kampf bis zum Umfallen: Stürmer Kael Mouilliera­t (links) und seine Ingolstädt­er Panther lieferten gestern Abend Luke Adam (rechts) und den Adlern Mannheim einen großen Fight.
 ?? Fotos (2): imago ?? Sichtlich angespannt: ERCI Coach Doug Shedden.
Fotos (2): imago Sichtlich angespannt: ERCI Coach Doug Shedden.
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