Salü Palu!
Jochen Senf wurde als Max Palu eine „Tatort“-Legende
Berlin Er kochte gerne, trank gerne Rotwein und nahm sein Rennrad mit ins Büro: Jochen Senf ging 17 Jahre lang als „Tatort“-Kommissar Max Palu im Saarland auf Verbrecherjagd. 18 Folgen drehte er in dem kleinen Bundesland an der Grenze zu Frankreich. Und hat sich damit einen Platz in der Fernsehgeschichte gesichert. Er wurde zur „Tatort“-Legende.
Nun ist der Schauspieler im Alter von 76 Jahren in Berlin gestorben: „Salü Palu“! „Salü“sagt man im Saarland zum Abschied und zur Begrüßung. Und „Salü Palu“hieß auch die erste „Tatort“-Folge mit ihm am 24. Januar 1988. Schon da war Max Palu (gesprochen: Palü) eine echte Type. „Ich spiele den Kommissar so, wie ich selbst bin“, sagte er einmal. Der Palu war seine erste große Fernsehrolle. Sie ließ etwas vergessen, dass Senf noch viele andere Seiten und Rollen hatte. Er war Hörspieldramaturg, Krimiautor, gründete ein Kinder- und Jugendtheater, spielte Theater, führte Regie und war in Kinoproduktionen zu sehen, etwa 2015 in „Unser letzter Sommer“. Senf engagierte sich auch für Terre des Femmes als Schirmherr einer Kampagne gegen häusliche Gewalt gegen Frauen.
Das Saarland war lange seine Heimat, als Kind kam der gebürtige Frankfurter nach Saarbrücken, wo sein Vater Paul 1954/55 saarländischer Finanzminister war. Jochen Senf, der einige Jahre mit Margret Lafontaine, der Ex-Frau des einstigen saarländischen Ministerpräsidenten Oskar zusammen war, lebte zuletzt in einem Berliner Pflegeheim. änderte am Sonntag sein Programm und zeigte nach dem „Tatort“eine Palu-Folge.