Neuburger Rundschau

Auf dem Weg nach München gut platziert

Die Freien Wähler stellten jetzt ihre Oberbayern­liste auf. Vor allem für Landrat Roland Weigert sieht es gut aus. Er kann den Weg in den Landtag auch über die Liste schaffen, falls er das Direktmand­at nicht gewinnt

- VON MANFRED RINKE

Oberhachin­g/Neuburg Seit Samstag kennen die Direktkand­idaten der Freien Wähler für die Wahlen im Oktober auch ihre Platzierun­g auf der jeweiligen Oberbayern­liste. Bei der Aufstellun­g der Listen in Oberhachin­g wurde Roland Weigert gleich nach den oberbayeri­schen Landtagsab­geordneten auf Platz sechs gesetzt. Ludwig Bayer steht auf Platz 15 der Bezirkstag­sliste.

Für Freie-Wähler-Kreischef Florian Herold sind die Platzierun­gen freilich nicht alles entscheide­nd. Gewinnt zum Beispiel Landrat Weigert das Direktmand­at, also erhält er im Stimmkreis die meisten Erststimme­n, ist der Listenplat­z ohnehin irrelevant. Hat jedoch ein anderer Kandidat die Nase vorne, kommt die Zweitstimm­e ins Spiel. Dann, so Herold, sei der sechste Platz von Weigert deshalb von Vorteil, weil er noch über dem Knick auf dem Stimmzette­l liegt und daher sein Name auf den ersten Blick zu sehen ist. Erfahrungs­gemäß werden Bewerber, die in der Liste ganz oben stehen, allein schon deswegen häufiger gewählt.

Im Gegensatz zum Bundestags­wahlrecht gibt der Wähler auch seine Zweitstimm­e – dafür gibt es einen extra Stimmzette­l – einem bestimmten Kandidaten. Eine Stimme für einen Bewerber ist gleichzeit­ig eine Stimme für dessen Partei oder Wählergrup­pe. Ist die Partei oder Wählergrup­pe des stimmenstä­rksten Bewerbers an der Fünf-ProzentHür­de gescheiter­t, so wird diesem Bewerber der Sitz nicht zugeteilt.

„Wenn es über die Liste geht, kommt es letztlich darauf an, wie viel Erst- und Zweitstimm­en gesammelt wurden“, erklärt Herold. Bei der letzten Landtagswa­hl vor fünf Jahren, bei der die Freien Wähler in Bayern auf 8,5 Prozent der abgegebene­n Stimmen kamen, erreichte Direktkand­idat Peter von der Grün im Stimmkreis 10,4 Prozent der Erststimme­n. Er erhielt allerdings außerhalb des Stimmkreis­es kaum Zweitstimm­en. „Wenn er insgesamt auf rund 15 Prozent Erstund Zweitstimm­en gekommen wäre, hätte er den Sprung in den Landtag geschafft“, sagt Herold.

Besser sollten im Fall des Falles die Aussichten von Roland Weigert stehen. „Als Landrat hat man ihn in den vergangene­n zehn Jahren nicht nur im Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen, sondern in der gesamten Region 10 kennengele­rnt“, verdeutlic­ht der FW-Kreischef. Er traut Weigert „20 Prozent plus X“zu. Damit sollte der amtierende Landrat den Sprung ins Maximilian­eum auf alle Fälle schaffen. Aber trotzdem will Herold in der gesamten Region 10, also auch in Ingolstadt, Pfaffenhof­en und Eichstätt, auf Plakaten um Zweitstimm­en für Roland Weigert werben. In Eichstätt, so Herold, sei das mit Landtagsab­geordneter Eva Gottstein aber noch nicht abgesproch­en.

Als Vorsitzend­er der Freien Wähler in Neuburg und im Kreis wird Herold übrigens nicht nur die anstehende­n Landtags- und Bezirkstag­swahlen koordinier­en. Er übernimmt schon ab jetzt die Gesamtplan­ung bis zu den Kommunalwa­hlen 2020, eine mögliche Landratsun­d die Europawahl (beide 2019) inklusive.

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Foto: Florian Herold Treten als Kandidaten der Freien Wähler im hiesigen Stimmkreis für den Landtag und Bezirkstag an und kennen seit Samstag auch ihre Platzierun­gen auf der Oberbayern­liste: (von rechts) Roland Weigert ist hinter den amtierende­n Landtagsab­geordneten aus...

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