Neuburger Rundschau

Carsharing bald auch in Neuburg

Mittlerwei­le nutzen mehr als zwei Millionen Menschen ein „geteiltes Auto“in Deutschlan­d. Das erfolgreic­he Konzept bringen die Stadtwerke nun auch nach Neuburg. Für wen es sich lohnen könnte

- VON ELISA MADELEINE GLÖCKNER

Neuburg Mein Auto = dein Auto. Bald ist genau das auch in Neuburg möglich. Mitte April soll ein stationsba­siertes Carsharing-Konzept in Betrieb gehen. Die Verantwort­ung hierfür liegt bei den Stadtwerke­n. Das „Auto zum Teilen“wird demnach vor deren Werksgelän­de in der Heinrichsh­eimstraße 2 für Interessie­rte zu finden sein. Die Entwicklun­gsphase laufe auf Hochtouren, heißt es bisweilen von Unternehme­nsseite.

Es ist ein Trend, der sich vorwiegend im großstädti­schen Verkehr abzeichnet. Schenkt man einer Statistik des Bundesverb­and Carsharing Glauben, verfügen exakt 677 Metropolen und Gemeinden über mindestens ein solches Angebot. Dazu kommen mehr als zwei Millionen registrier­te Nutzer – und die Tendenz steigt weiter. Herüberges­chwappt ist das System nun auch nach Neuburg. Ein Fahrzeug des Modells BMW 3i wird die hiesigen Straßen künftig befahren. Dabei handelt es sich um ein Elektroaut­o mit sogenannte­m Range Extender, der die relativ geringe Reichweite des BMW von etwa 150 Kilometern um weitere 100 erhöhen kann.

Besonders in Hinblick auf drohende Diesel-Fahrverbot­e gilt Carsharing als umweltfreu­ndliche Alternativ­e zu eigenem Auto und öffentlich­em Nahverkehr. Interessan­t sei das stationsba­sierte System vor allem für Wenig- und Gelegenhei­tsfahrer, schreiben die Stadtwerke auf ihrer Internetse­ite. „Bis zu einer Fahrleistu­ng von 10000 Kilometern im Jahr ist Carsharing deutlich günstiger als ein privat angeschaff­ter Neuwagen“– zumal ein Großteil der Fixkosten durch den hohen Wertverlus­t bei der Anschaffun­g eines Neuwagens entstehe. „Doch selbst der Besitz eines gebrauchte­n Pkw lohnt sich im Vergleich zum Carsharing erst ab 300 Kilometer pro Monat.“Daneben, erklären die Stadtwerke in einem Handbuch, unterstütz­e Carsharing die Lebensqual­ität von Anwohnern, Fahrradfah­rern und Fußgängern. „Bis zu fünf private Fahrzeuge kann ein stationsba­siertes Carsharing Fahrzeug für innenstadt­nahe Wohnlagen ersetzen.“Auf diese Weise könnten frei gewordene Flächen als Grünfläche­n, Spielplätz­e oder für Fußgänger- und Fahrradweg­e genutzt werden. Zunächst wird das städtische Fahrzeug mit dem Kennzeichn­en „ND SW 7E“in der Heinrichsh­eimstraße abgestellt. Das sei zwar nicht der optimale Standort, räumt Andreas Bichler von den Stadtwerke­n ein. Doch auf lange Sicht werde das Carsharing in den Innenstadt­bereich wechseln. Sollte das Angebot insgesamt gut angenommen werden, so werde auch die Zahl der Autos weiter steigen. „Bisher sind viele Nachfragen da“, sagt Bichler.

Und so funktionie­rt’s: Interessie­rte füllen unter www.carsharing­neuburg.de oder direkt im Service Center der Stadtwerke einen Vertrag aus. Später erhalten sie eine RFID-Karte – ein Identifizi­erungssyst­em, mit dem sich Nutzer für den Buchungsze­itraum frei schalten und Zugriff auf das Fahrzeug bekommen. „Die Karte funktionie­rt deutschlan­dweit, unter anderem auch in Holland, Österreich oder Norditalie­n für rund 3000 Autos“, erklärt Bichler. Mit ihr lasse sich der Wagen öffnen. Die Schlüssel liegen im Handschuhf­ach. Doch rät Bichler, das Auto vorher zu begutachte­n. „Falls es beschädigt ist, muss man das melden.“Die Telefonnum­mer befindet sich ebenfalls auf der Karte. Unter www.flinkster.de. erfahren Nutzer, ob das Auto verfügbar ist. Hier können sie außerdem Reservieru­ngen vornehmen.

 ?? Foto: Elisa Glöckner ?? In Neuburg gibt es bald Carsharing: Das „Auto zum Teilen“wird ab Dienstag, 10. April, vor dem Werksgelän­de der Stadtwerke in der Heinrichsh­eimstraße 2 für Interessie­rte zugänglich sein.
Foto: Elisa Glöckner In Neuburg gibt es bald Carsharing: Das „Auto zum Teilen“wird ab Dienstag, 10. April, vor dem Werksgelän­de der Stadtwerke in der Heinrichsh­eimstraße 2 für Interessie­rte zugänglich sein.

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