Seltene Fische für die Donau
Der Fischereiverein Neuburg setzt fünf Kilogramm Glasaale aus. Die Tiere haben eine weite Reise hinter sich
Neuburg Ein eher seltener Anblick sind Glasaale. Davon setzten der Fischereiverein Neuburg und die örtlichen Fischrechtler fünf Kilogramm an verschiedenen Stellen – von Bertoldsheim über Neuburg bis Bergheim – in die Donau.
Wie viele kleine Tiere das umgerechnet sind, das kann man mit 3500 Stück je Kilogramm hochrechnen. Angeliefert hat die Glasaale der Fischzüchter Alfred Stier aus der Oberpfalz. „Die Glasaale stammen aus England“, erklärte Stier. Warum, das berichtet der Fachmann mit einem Fingerzeig auf die Herkunft.
Alle europäischen Aale schlüpfen in den Tiefen der Saragossasee (Atlantik). Im Stadium eines sogenannten Glasaales schwimmen sie nach innerem Kompass hinaus in alle Meere, Flüsse und Seen. Auf ihrer Wanderschaft erreichen sie Küstengebiete und Flussmündungen. Auf ihrem weiteren Weg gibt es viele Hindernisse zu überwinden und Feinden zu entwischen. Eine sichere Reise erleben die Glasaale, die auf ihrer Wanderschaft gefangen werden.
So wie die Glasaale, die jetzt in Neuburg in die Donau gesetzt wurden. Ehrenamtliche Petrijünger um Gewässerobmann Johann Eser verteilten die zirka zehn Zentimeter kleinen Aale an mehreren Stellen des Flusses. In den nächsten Jahren verändern die Glasaale ihr Aussehen zum nächsten Stadium, wobei sie Steig- oder Gelbaale genannt werden. Nach zirka 20 bis 50 Jahren beginnt dann erneut eine Metamorphose. Als Blank- oder Silberaale gehen die Tiere auf die lange Reise zurück zur Saragossasee.
Vorausgesetzt die Aale überleben im Lebensraum Donau die oftmals tödlichen Auswirkungen der Stauwehre. „Deswegen ist der Kraftwerkbetreiber Uniper auch in der Pflicht und zahlt jährlich einen Ausgleich, wie auch einen Teil der Glasaale“, erklärt Eser.