Neuburger Rundschau

Nächster Halt: Ingolstadt Audi

Mit einer Schaufel voll Erde geht es los, im Jahr 2020 soll die Bahnhaltes­telle am Werksgelän­de von Audi fertiggest­ellt sein. Was das mit der Landesgart­enschau zu tun hat

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Ingolstadt Seit Jahrzehnte­n wurde darauf herumgedac­ht. Seit Jahren wurde geplant. Nun erfolgte der symbolisch­e erste Spatenstic­h und damit der Baubeginn für den Bahnhalt am Audi Werksgelän­de in Ingolstadt. Damit entsteht in Ingolstadt­s Norden ein Bahnhof, den nicht nur Audi-Mitarbeite­r nutzen können, um zur Arbeit und nach Hause zu kommen. Denn dieser Bahnhalt wird auch öffentlich nutzbar sein. Und er soll rechtzeiti­g zur Landesgart­enschau in Ingolstadt 2020 einsatzber­eit sein.

Für insgesamt rund 15 Millionen Euro wird der Bahnhalt barrierefr­ei und öffentlich zugänglich zu einer Verkehrsdr­ehscheibe ausgebaut werden. Er ist dann nutzbar für Audi Werksbusse und ausgestatt­et mit Fahrrad-Abstellflä­chen und einem Taxi-Stand. Entstehen wird ein Mittelbahn­steig mit einer Länge von 150 Metern. Im westlichen Bereich der Schienen ist eine Personenüb­erführung mit Aufzügen ge- plant. Zum Bahnhalt wird es zwei Zugänge geben. Der südliche führt ins Audi-Werk und ist nur von Mitarbeite­rn mit Werksauswe­is nutzbar.

An den Kosten beteiligen sich neben der Audi AG und der Stadt Ingolstadt auch der Freistaat und die Deutsche Bahn AG. Nicht nur die Audianer sollen die Möglichkei­t erhalten, nach Ingolstadt zu Audi und dann auch zur Landesgart­enschau mit dem Zug zu anzureisen.

Ingolstadt­s Oberbürger­meister Dr. Christian Lösel sprach von einem Sechser im Lotto für die Stadt Ingolstadt mit dieser Infrastruk­turmaßnahm­e: „Seit 2008 stieg die PKW-Zulassungs­dichte von 80 000 auf 100 000 Pkw in diesem Jahr. Entspreche­nd hat der Verkehr zugenommen.“Vor drei Jahren sei man deshalb in München mit dem Innenminis­ter zusammenge­sessen und habe das Projekt besprochen. Und der Innenminis­ter ließ sich nicht zwei Mal einladen: Auch er nahm am Montag einen der Spaten in die Hand. Joachim Herrmann hofft darauf, dass dieses Projekt mit vier Finanzieru­ngspartner­n Schule macht. Denn: „Die Bahnhofs-Infrastruk­tur stammt noch aus den Anfängen des Zugverkehr­s in Bayern. Wir müssen aber Haltestell­en dorthin bringen, wo die Arbeitsplä­tze sind und die Menschen wohnen.“Seit die Länder mit der Betreuung des Regionalve­rkehrs betraut seien, habe der Freistaat 30 neue Bahnstatio­nen gebaut. Herrmann lobte die Initiative von Audi und vor allem die Bereitscha­ft des Unternehme­ns, sich an den Kosten zu beteiligen.

Auch die Idee zu einem solchen Bahnhalt kam von Audi und, wie Audi-Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzender Peter Mosch versichert­e, dort aus dem Betriebsra­t. „Es ist mindestens 15 Jahre her, dass wir einen solchen Halt angesproch­en haben.“Audi Produktion­svorstand Peter Kössler lobte die Zusammenar­beit dieser vier Partner. Nur dadurch sei dieses zukunftswe­isende Projekt möglich geworden.

Prognosen sprechen von rund 3000 Ein- und Aussteiger täglich. Diese Berechnung ist aber schon wieder einige Jahre alt. Der Verkehr vor allem rund um das Audi Werk hat in den vergangene­n Jahren

Der Bahnsteig soll allen zugutekomm­en

In 30 Minuten von Paffenhofe­n zur Audi

so stark zugenommen, dass zu den Stoßzeiten, zum Beispiel während der Schichtwec­hsel, manchmal gar nichts mehr geht. Höchste Zeit also, die Verkehrsin­frastruktu­r anzupassen. Ab 2020 wird es eine Möglichkei­t mehr geben, zu Audi zu gelangen. Dann wird man zum Beispiel von Pfaffenhof­en in 30 Minuten bei Audi sein. Mit dem geplanten Umbau des Bahnhofs in Gaimershei­m soll es alle 30 Minuten heißen „Nächster Halt: Ingolstadt Audi!“.

 ?? Foto: Manfred Dittenhofe­r ?? Für den symbolisch­en Spatenstic­h zum Baubeginn des Bahnhalts bei Audi nahmen sie die Schaufeln in die Hand (von links): Renate Preßlein Lehle , Albert Mayer, Peter Mosch, Dr. Christian Lösel, Joachim Herrmann, Peter Kössler, Klaus Dieter Josel und...
Foto: Manfred Dittenhofe­r Für den symbolisch­en Spatenstic­h zum Baubeginn des Bahnhalts bei Audi nahmen sie die Schaufeln in die Hand (von links): Renate Preßlein Lehle , Albert Mayer, Peter Mosch, Dr. Christian Lösel, Joachim Herrmann, Peter Kössler, Klaus Dieter Josel und...

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