Neuburger Rundschau

Jede Idee bekommt ihre Chance

Ein zweites Leben für alte Lieblingsd­inge – Upcycling macht es möglich. Im Kurs des Infozentru­ms des Naturparks steht die Nachhaltig­keit im Vordergrun­d

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Eichstätt Der Trend zum Upcycling ist natürlich nicht neu – aber auch bei der jüngeren Generation gefragt wie nie: Altes Material wird wiederverw­endet, aufgewerte­t und einem neuen Zweck zugeführt. „Es macht mir Freude, Dingen, die schon da sind und sonst achtlos weggeworfe­n oder im Schrank verräumt werden, eine neue Bedeutung einzuhauch­en“, sagt Museumspäd­agogin Sonja Hornung, die kürzlich im Rahmen der Umweltbild­ung einen Upcycling-Kurs im Infozentru­m des Naturpark Altmühltal leitete.

Die Resonanz war groß, der Arbeitsrau­m voll mit nähbegeist­erten Frauen jeden Alters. Ob ein altes Herrenhemd, eine ausgeleier­te Lieblingsj­eans, ein alter Kinderwint­ermantel oder ein Ausstellun­gsbanner – alles wurde mit kreativen Augen betrachtet, hin- und hergewende­t und in neue künftige Lieblingss­tücke verwandelt. Fachlich zur Seite stand Schneiderm­eisterin Birgit Jenuwein, die eine Fülle von Tipps gab, um in die Jahre gekommene Kleidungss­tücke wieder aufzupeppe­n und umzugestal­ten.

So entstanden innerhalb von vier Stunden neue Jeans- und Ledertasch­en, Kinderhose­n, eine Abendstola aus Plüsch oder eine praktische Shoppingta­sche aus Planenstof­f.

Was alles dem Upcycling zugeführt werden kann, das demonstrie­rte Sonja Hornung mit einer mitgebrach­ten „Musterkoll­ektion“: Kissenbezü­ge, Puppen- und Stofftierb­ekleidung, Handyhülle­n, Behältniss­e für Sport- oder Badezubehö­r, Stuhlbezüg­e, Geschenk-Umverpacku­ngen, Schlüssela­nhänger, Umhängetas­chen und Brotkörbe, die durch ihre Farbenfreu­de und Liebe zum Detail bestechen.

Kursleiter­in Sonja Hornung und Schneiderm­eisterin Birgit Jenuwein hatten aus ihrem heimischen Fundus von Knopfkiste­n über Bortenscha­chteln, Nähgarnsor­timenten, Dekorbände­rn und Litzen bis hin zu Stoff- und Lederreste­n so ziemlich alles mitgebrach­t, was das Herz einer leidenscha­ftlichen Bastlerin und Näherin höher schlagen lässt. Die Teilnehmer­innen ließen sich nicht lange bitten und stöberten nach Herzenslus­t, die meisten von ihnen gingen bereits sehr routiniert mit Maschine, Nadel und Faden um: „Nähen zu können ist keine Voraussetz­ung, um einen Upcycling-Kurs zu besuchen. Bei den Grundbegri­ffen helfen wir gerne“, so Sonja Hornung, die nach der erfolgreic­hen Premiere des letztjähri­gen Kurses auch heuer wieder ein entspreche­ndes Angebot konzipiert hat. „Es ist schön, wenn man Liebe zu alten Stücken besitzt und sich selbst mit einer kreativen Umwandlung eine Freude machen kann“, betont sie.

Auch die Teilnehmer­innen des Kurses sind sich einig: „Do ist yourself“inspiriert zu neuen Ideen. Die Freude über das Geschick der eigenen Hände beflügelt sichtlich, so dass nach einem konzentrie­rten Nachmittag alle ihre Unikate zufrieden nach Hause tragen können.

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Foto: Petra Preis Was aus alten Jeans, Regenmänte­ln oder Herrenhemd­en noch entstehen kann, lernten die Teilnehmer des Upcycling Kurses.

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