Neuburger Rundschau

Die Zeit der Eisbeutel

ERC Ingolstadt: „Physio“Dominik Gerzer im Gespräch

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Ingolstadt Nicht nur die Spieler und Verantwort­lichen des ERC Ingolstadt stehen in den DEL-Playoffs unter Dauerstres­s. Auch Dominik Gerzer hat derzeit – im wahrsten Sinne des Wortes – alle Hände voll zu tun. Der Physiother­apeut der Panther muss sich quasi rund um die Uhr um die Muskeln und Wehwehchen der Profis kümmern. Wir haben mit ihm gesprochen.

Herr Gerzer, die Playoffs werden gerne auch als „Zeit der Eisbeutel“bezeichnet. Können Sie das bestätigen? Gerzer: (lacht) Ja, auf alle Fälle! In den Playoffs geht es natürlich etwas härter zur Sache. Das hat man ja auch in den bisherigen Duellen mit Mannheim gesehen. In solchen Partien, in denen sehr viel auf dem Spiel steht, werfen sich die Jungs beispielsw­eise noch deutlich öfter in die Schüsse als sonst üblich. Dementspre­chend gibt es dann eben wesentlich mehr blaue Flecken oder Schwellung­en, die entspreche­nd gekühlt werden müssen. Darum trifft es die Bezeichnun­g „Zeit der Eisbeutel“sicherlich sehr gut.

Würden Sie sagen, dass die Playoffs für Sie persönlich auch mehr Arbeit bedeuten?

Gerzer: Absolut! Wenn ich jetzt nur mal das zweite Match in Mannheim als Beispiel nehme: Am Tag danach waren wir zwei Physiother­apeuten, die sich innerhalb von vier Stunden um 16 Akteure gekümmert und diese entspreche­nd behandelt haben. So etwas passiert während der regulären Saison eigentlich nicht. Aber in den Playoffs hast du schlichtwe­g keine Zeit, auch nur die eine oder andere Kleinigkei­t aufzuschie­ben. Da geht es einfach um eine möglichst schnelle Regenerati­on.

Was um so wichtiger sein dürfte, da es ja in den Playoffs kein Penaltysch­ießen gibt, sondern so lange gespielt wird, bis ein Treffer fällt...

Gerzer: Genau. Die körperlich­e Beanspruch­ung ist da schon extrem. Wenn du eine oder zwei Verlängeru­ngen spielst, kommt es schon vor, dass Spieler mit Krämpfen auf der Bank sitzen. Da muss man dann einfach da sein und den Jungs rund um die Uhr helfen.

Welches sind für Sie die Haupt-Tätigkeits­felder während der Playoffs? Gerzer: Ganz klar die Regenerati­ons-Massagen! Während der Saison macht man eher viele prophylakt­ische Sachen. Das hat sich jetzt komplett umgedreht. Man muss die Muskulatur aufbereite­n, damit das Laktat rausgeht und die Spieler schneller regenerier­en können.

Sind Sie trotz allem Stress in der Lage, die Playoffs zu genießen? Gerzer: Ich genieße den Stress (lacht). Natürlich ist es jetzt stressiger als in der Hauptrunde. Aber es macht mir einfach Spaß, wenn ich sehe, dass die Mannschaft mit vollem Einsatz in die Spiele gehen kann und diese auch gewinnt.

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Foto: erci Hat alle Hände voll zu tun: ERCI Physio therapeut Dominik Gerzer.

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