Zukunftsprojekt am Start
Im Laufe des Sommers beginnen die Bauarbeiten am Technologiepark draußen beim Stadion. Parallel dazu laufen die Sanierungsarbeiten auf dem Rest des alten Raffineriegeländes
Ingolstadt Im Laufe des Sommers werden die Bauarbeiten auf dem IN Campus, Ingolstadts größtem Zukunftsprojekt draußen beim Stadion, beginnen. Das gaben Projektleiter Thomas Vogel von Audi, der zugleich Geschäftsführer der IN Campus GmbH ist, und Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU) am Mittwoch bekannt.
Zuvor hatte am Dienstagabend – nach den anderen damit befassten Gremien – auch der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung seine Zustimmung zu dem Vorhaben von Audi erteilt. Die IN Campus GmbH ist ein Joint Venture des Autokonzerns und der städtischen Industrieförder-Gesellschaft (IFG). Rund 95 Prozent daran hält Audi, den Rest die Stadt Ingolstadt über die IFG.
Projektleiter Vogel skizzierte gestern, wie auf dem 75 Hektar großen Areal der früheren Bayernoil-Raffinerie in den kommenden Jahren nach und nach ein sehr großer Technologiepark entsteht. Begonnen wird mit einem ersten Abschnitt im Norden, auf dem ab dem dritten Quartal dieses Jahres zunächst ein Projekthaus gebaut wird. Das ist die sachlich gehaltene Formulierung für einen Komplex (siehe Grafik oben), auf dem 28 000 Quadratmeter Bürofläche zu mieten sein werden. Dazu kommen 14000 Quadratmeter Werkstatt-Mietfläche. Wie berichtet, werden allein dort 1400 Arbeitsplätze entstehen. Bis Weihnachten 2020 soll das Projekthaus eingeweiht sein. Audianer, externe Dienstleister, Startups sollen dort an Zukunftstechnologien arbeiten. Die Mietverhandlungen mit Interessenten liefen laut Vogel bereits gut an. Eine Konkurrenz zum brigk, Ingolstadts neuem digitalen Gründerzentrum, sehen weder Vogel noch OB Lösel. Idealerweise würden die beiden Startup-Zentren kooperieren und sich „gegenseitig befruchten“, hieß es auf Nachfrage.
Neben dem Projekthaus werden in dem ersten Bauabschnitt noch ein Sicherheitszentrum, ein Rechenzentrum, gastronomische Anlagen und eine Energiezentrale hochgezogen. Parallel dazu läuft die Sanierung des Restbereichs. Seit Spätsommer 2016 werden die Altlasten auf dem vom Raffineriebetrieb stark mitgenommenen Gelände entsorgt. Das soll voraussichtlich bis 2022 abgeschlossen sein (siehe Infokasten).
Voraussetzung für den nun forcierten Start am IN Campus war, dass Volkswagen zuletzt die entsprechenden Mittel freigegeben hat. Im Zuge des Abgasskandals hatte die Ingolstädter VW-Tochter die Planungen für den Innovationscampus verschoben. Auf der Jahrespressekonferenz vergangene Woche war dann bestätigt worden, dass es grünes Licht für das Großprojekt gibt. Dem Vernehmen nach sollen rund 450 Millionen Euro allein in Abschnitt 1 investiert werden.
OB Lösel ist sich sicher: „Da entsteht etwas Wunderbares“.