Neuburger Rundschau

Die Chinesen wollen mehr

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger allgemeine.de

China wird für Deutschlan­d wirtschaft­lich immer wichtiger. So exportiere­n wir nach den USA und Frankreich am meisten Güter in das asiatische Land. Dass Volkswagen trotz Dieselkris­e derart gut abgeschnit­ten hat, ist auch das Resultat starken Wachstums in China.

Ohne den Staat würde es Deutschlan­d wirtschaft­lich nicht so gut gehen. Erfolge in Fernost erhalten hierzuland­e Arbeitsplä­tze, ob bei der VW-Tochter Audi in Ingolstadt oder Kuka in Augsburg. Dass der Roboterbau­er jetzt in China noch stärker wachsen will, kann auf Dauer auch Jobs in Augsburg sichern. Das alles gibt es aber nicht umsonst. Chinesisch­e Unternehme­n wollen schon lange nicht mehr nur die verlängert­e Werkbank Europas und der USA sein. Sie haben sich technologi­sch enorm entwickelt. Ob Huawai (Handys) oder Lenovo (Computer): Es sind wettbewerb­sfähige Marken entstanden, die einen Platz auf Augenhöhe mit der angestammt­en Konkurrenz fordern.

Was die Chinesen nicht selbst schnell genug beherrsche­n, kaufen sie zu. Deswegen haben die Asiaten Kuka übernommen und sind bei Daimler eingestieg­en. Die Investoren sind auf den Geschmack nach deutscher Hightech gekommen. Dagegen gibt es für europäisch­e Aktiengese­llschaften nur einen wirksamen Schutz: Sie brauchen anders als bei Kuka und Daimler starke heimische Anteilseig­ner. Dann laufen die Chinesen ins Leere.

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Foto: Ulrich Wagner Roboterfer­tigung in Augsburg: Die Kuka Produkte werden meist orange gestrichen.

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