Neuburger Rundschau

Keine Lust auf Urlaub

Ingolstadt muss heute gegen Mannheim gewinnen. Sonst sind die Play-offs zu Ende. Es gibt drei Gründe für zarten Optimismus

- VON DIRK SING

Ingolstadt Mehr Druck geht nicht. Wenn der ERC Ingolstadt heute Abend (19.30 Uhr) in der SaturnAren­a gegen die Adler Mannheim antritt, ist die Ausgangsla­ge klar. Für die Oberbayern steht ein sogenannte­s „Do-or-Die-Game“an. Sprich: Mit einem Sieg wäre das sportliche Überleben zumindest vorerst gesichert, eine Niederlage würde das Saison-Aus bedeuten.

1:3, 2:3 und 4:3 jeweils nach Verlängeru­ng sowie 3:5 – so lauteten die Ergebnisse aus Sicht des ERCI in der bisherigen Play-off-Viertelfin­alserie gegen die Adler Mannheim. Sollte also heute eine weitere Pleite hinzukomme­n, könnten die Ingolstädt­er Profis ihren Sommerurla­ub antreten. „Wir müssen jetzt die Köpfe wieder hochkriege­n und alles in die Partie legen, um das Ding zu verkürzen“, sagte Verteidige­r Fabio Wagner nach der Niederlage am Dienstag in Mannheim, als sich die Schanzer nach einer 3:1-Führung mit 3:5 geschlagen geben mussten.

Dass der siebenfach­e deutsche Meister trotz einer längeren Durststrec­ke während der Saison, die unter anderem zum Trainerwec­hsel (Bill Stewart für Sean Simpson) geführt hatte, nicht unbedingt der Wunschgegn­er der Ingolstädt­er war, wurde bereits nach Beendigung der Hauptrunde deutlich. „Ich denke, wir haben den zu diesem Zeitpunkt schwersten Gegner erwischt“, mutmaßte Stürmer Laurin Braun – wohl wissend, dass die Kurpfälzer ihre letzten vier Begegnunge­n in der Punktrunde gewannen.

Welche Qualität und Quantität der Adler-Kader besitzt, wurde auch im Play-offVerlauf deutlich. Vier gesunde Leistungst­räger fanden sich regelmäßig als überzählig­e Akteure auf der Tribüne wieder. Bestes Beispiel: Während Ingolstadt­s Headcoach Doug Shedden nach dem Ausfall seines „Quarterbac­ks“Sean Sullivan, die Hände gebunden sind, kann sein Kollege und Freund Bill Stewart locker auf Formschwan­kungen seines teuer zusammenge­stellten Personals reagieren.

Dass die Panther dennoch in allen Partien die Chance hatten, als Sieger vom Eis zu gehen, hatte neben der schlechten Chancenver­wertung des Gegners vor allem drei Gründe: Timo Pielmeier, Ville Koistinen und Thomas Greilinger. Während die restlichen Schlüssels­pieler des ERCI (mit Ausnahme des dreifachen Torschütze­n Mike Collins) im bisherigen Serienverl­auf abtauchten, halten die starken Vorstellun­gen des deutschen Nationalto­rhüters (Fangquote 92,4 Prozent), finnischen Verteidige­rs (zwei Tore, drei Assists) und Stürmer-Routiniers (drei Treffer und ein Assist, womit er aktuell 600 DEL-Scorer-Punkte aufweist) die zarten Hoffnungen auf ein Weiterkomm­en am Leben.

„Natürlich wird es jetzt brutal schwer“, weiß auch Greilinger. Was ihn trotz der Ausgangsla­ge (Ingolstadt­s muss drei Partien in Folge gewinnen) optimistis­ch stimmt? „Wir haben gesehen, dass Mannheim verwundbar ist. Allerdings müssen wir nun endlich einmal 60 Minuten konzentrie­rtes Eishockey spielen und die vielen individuel­len Fehler vermeiden. Ansonsten beginnt für uns am Freitagabe­nd der Urlaub.“

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Doug Shedden

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