Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ebenfalls wichtig
Zu dem Artikel „So eine Feier soll es nicht mehr geben“vom 21. März erreichte uns folgende Zuschrift:
Den Schulklassen ihre Abschlussfeier einfach nur zu verbieten, wäre kein gutes Vorbild für unsere Jugendlichen. Denn somit geben wir ihnen das Gefühl, es würde keinen Erwachsenen interessieren, was die Jugend so bewegt und treibt.
Vertrauen ist zwar gut, aber Kontrolle noch wichtig, um Auswüchse wie Verwüstung und Zerstörung zu verhindern. Jugendliche haben auch Eltern, von denen der ein oder andere vielleicht bereit wäre, bei der Party dabei zu sein, um mancherlei Untaten zu verhindern. Ebenso könnte die Lehrerschaft, welche unsere Kinder jahrelang begleiteten, sich bereit erklären, mitzugestalten, aufzuklären und vielleicht gemeinsam eine Party zu feiern, ohne Eskalation. Die Jugendlichen selbst müssen verpflichtet werden, ihren hinterlassenen Müll eigens zu entfernen, hierfür kann innerhalb der Klassen von jedem ein Betrag bezahlt werden, welchen er nach der Müllbeseitigung wieder zurückerhält. Natürlich wird es manch Jugendlichen nicht passen, wenn sie Aufsichtspersonen und Grenzen vor die Nase gesetzt bekommen, aber entweder sie gehen auf solche Regeln ein oder sie können nicht an öffentlichen Plätzen feiern.
Bei meinen Jungs dauert es noch bis zum Abschluss, aber ich bin gern bereit, auf dieser Party mitzutanzen und auch mutig genug, manch Jugendlichen bei schwerem Fehlverhalten in die Schranken zu weisen. Es wäre schade, wenn man diese Verantwortung nur an teure Security und der Müllbeseitigung durch die Stadt abgibt, obwohl die Kids, deren Eltern und auch die Schule dafür zuständig sind. Wir als Eltern sind in der Verpflichtung, unseren Kindern als Vorbilder zu dienen, da die Lehrerschaft zwanghaft versuchen muss, unseren Kindern den Lehrplan einzutrichtern, von dem sie – falls sie nicht studieren – circa 80 Prozent nicht brauchen und anwenden können. Wenn Kinder und Jugendliche erkennen, und darüber philosophieren, wie verrückt und kontrovers unsere Gesellschaft tickt, dann sind gerade in der Pubertät, Ängste, Zweifel, Wut und Aggressionen vorprogrammiert, wenn dann noch der Alkoholspiegel steigt, passiert oft Schlimmes. Neuburg