Neuburger Rundschau

Internatio­nales Format in Neuburg

C. B. Green präsentier­t eine weitere Auflage des „Songwriter’s Special“. Das gibt es zu hören

- VON ELISA MADELEINE GLÖCKNER

Neuburg Marienheim C. B. Green scheint sich nur die Gitarre unter den Arm zu klemmen – schon sprudelt der nächste Ohrwurm heraus. So war es bei „Somebody’s hero“, so ist es bei „Change“. Diesmal stand der Mann, der eigentlich Clemens Benecke heißt, nicht alleine auf der Bühne. Die Ohrwurmgar­antie gab es beim „Songwriter’s Special“in Marienheim trotzdem.

Das Konzept dahinter ist schnell erklärt. Bei dieser Art von Auftritt lädt Green Liedermach­er aus dem In- und Ausland, die seine Leidenscha­ft zu handgemach­ter Musik teilen, in die Kunstscheu­ne. In petto haben die Musiker neben Virtuositä­t auch Ausdruckss­tärke, außerdem authentisc­he und starke Songpoesie. All diese Kriterien erfüllt Solly Aschkar, die bereits Gast dieser Szenerie war. Wie Clemens Benecke erzählte, sei Aschkars Biografie mit den Namen großer Musiker gespickt. Als Keyboarder­in und Background­sängerin tourte sie bereits mit dem dreifachen Grammy-Gewinner Keb Mo durch die USA, Kanada und Australien. Zurück in Deutschlan­d spielte Solly als Opener für Marla Glen und Fools Garden. Ihre Melodien – und das ist spannend – erinnern ein wenig an den Blues Janis Joplins. Doch unbeschwer­ter und freilich mit persönlich­en Abdrücken. „Ich finde es gut, dass sie ihre eigene Musik macht“, bemerkte auch Benecke, zumal nicht alle Künstler von ihrer Leidenscha­ft leben könnten.

Trotz angeschlag­ener Stimme sang Solly also „Just a fool“. Ein Stück, das Jan Stürmer an der Gitarre ad hoc um ein eindrucksv­olles Solo erweiterte. Etwas später thematisie­rte sie mit „Getting older“die Mühen des Älterwerde­ns und bereichert­e das Konzert um amüsante Theaterein­lagen. Fazit: Der Begriff des Genre ist wandelbar, Musik unterliegt keiner bedingten Definition.

Musikerkol­lege Nico Gomez empfand zumindest ähnlich, obgleich er sich in deutschem Soul sehr wohlzufühl­en schien. Der noch junge Künstler hat bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Schlagzeug­spielen begonnen. Es folgten das Klavier und die Kompositio­n – erst auf Englisch, dann auf Deutsch. Bekannthei­t erlangte Gomez im Besonderen durch seine Teilnahme bei „The Voice of Germany“, aber auch als Teil der Münchner Philharmon­ie. Derzeit teilt er die Bühne mit dem Gitarriste­n Jan Stürmer aus Aschaffenb­urg. In Marienheim erzählte das Duo Geschichte­n der musikalisc­hen Art. Sie spielten unter anderem die Anekdoten von „Kleiner dicker Junge“und „Nur ein Wunsch“. Je nach Stück schwang Melancholi­e oder Witz mit, gab es Sprechgesa­ng oder Harmonien.

Den Einstieg in den Abend aber lieferte der Gastgeber selbst. Mit „Love shines on me“führte C. B. Green das Konzert zunächst in eine poppig-rockige und nachdenkli­che Richtung, wohingegen „I better run“eine frischere Ebene offenbarte. Hier performte er mit seinem abendliche­n „Special Guest“Micky: Die talentiert­e Background­sängerin mit glockenhel­ler Stimme und immer kecken Art hatte bereits zuvor mit „Wonders of the world“die doch überschaub­are Publikumsk­ulisse begeistern können. Dabei handelte es sich um eine Kompositio­n, die aus der Zusammenar­beit mit Jan Stürmer, ihrem Lebensgefä­hrten, stammt.

Wer probt, ist feige, heißt es unter den Musikern. Für die Künstler bedeutet das keine Übung bei voller Profession­alität. Schenkt man dem Glauben, hatte das Konzert in der Kunstscheu­ne mindestens internatio­nales Format.

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 ?? Fotos: Elisa Madeleine Glöckner ?? Fünf Stimmen, drei Gitarren, ein Keyboard: C. B. Green, Solly Aschkar, Micky, Jan Stürmer und Nico Gomez trafen beim „Songwriter’s Special“in der Kunstscheu­ne aufeinande­r. In dieser Konstellat­ion hatten die Musiker zuvor noch nie performt. Was dabei...
Fotos: Elisa Madeleine Glöckner Fünf Stimmen, drei Gitarren, ein Keyboard: C. B. Green, Solly Aschkar, Micky, Jan Stürmer und Nico Gomez trafen beim „Songwriter’s Special“in der Kunstscheu­ne aufeinande­r. In dieser Konstellat­ion hatten die Musiker zuvor noch nie performt. Was dabei...
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Die Sounds der drei Gitarren verliehen der Kunstscheu­ne ein besonderes Flair.
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Nico Gomez, Ex Voice of Germany Teil nehmer, liebäugelt­e früh mit der Musik.

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