Zum 200. Geburtstag: Das war Friedrich Wilhelm Raiffeisen
● Person Friedrich Wilhelm Raiffeisen kam am 30. März 1818 in einem Dorf im Westerwald zur Welt. Sein Vater war Landwirt, die Kindheit war ge prägt von Armut. Raiffeisen besuchte die örtliche Volksschule. Nach der Militärzeit ließ er sich zum Verwaltungs beamten bei der Regierung in Ko blenz ausbilden. 1845 wurde er zum Bürgermeister des Ortes Weyerbusch im Westerwald berufen, sieben Jahre später wurde er Bürgermeister des deutlich größeren Ortes Heddesdorf (heute Neuwied). Er starb 1888.
● Wirken Schon in Weyerbusch bildete Raiffeisen nach einer Missernte mit wohlhabenden Bürgern eine Armen kommission, die Lebensmittel an Be dürftige verteilte. Später errichteten die Mitglieder einen Gemeindebackofen. In Heddesdorf gründete Raiffeisen ähn liche Vereine, etwa den Sparkassen verein Heddesdorf, der von Historikern als erste echte Genossenschaft ge handelt wird. 1866 verfasste er ein Buch über seine genossenschaftli chen Ideen, das so viel Absatz fand, dass es fünf Mal nachgedruckt wurde. ● Genossenschaften Weltweit sind heute ungefähr 800 Millionen Men schen genossenschaftlich organisiert, in Deutschland sind es etwa 22 Millio nen. Allein 18,5 Millionen Menschen sind hierzulande Mitglied einer Volks und Raiffeisenbank. Die Geld häuser berufen sich sowohl auf Fried rich Wilhelm Raiffeisen als auch auf den Vordenker, Juristen und Sozialrefor mer Hermann Schulze Delitzsch (1808 bis 1883). (schsa)