Keine Zeit mehr verlieren
Es ist ein langer und mühevoller Weg, doch in der Ferne zeichnen sich Stück für Stück immer klarer die Konturen ab, die das Ende des Wegs bedeuten. Das Ziel soll eine zweite Donaubrücke in Neuburg sein und die nun ausgewerteten Zahlen der notwendigen Verkehrszählung für die große Ortsumgehung bestätigen den Standort im Osten der Stadt. Nach einer ersten naturschutzfachlichen Betrachtung, die kein Totschlagargument für den Brückenschlag erbracht hat, bestätigt das Ergebnis der Verkehrszählung das von den Befürwortern vermutete und erhoffte Entlastungspotenzial der großen Osttangente. Ein zweiter, wichtiger Schritt ist damit getan. Der nächste und mitentscheidende ist die tiefergehende Umweltverträglichkeitsprüfung. Dass eine zweite Donaubrücke auch für die Verkehrsentlastung im Kernstadtbereich immer wichtiger wird, auch dies war eine Erkenntnis aus dem im Stadtrat vorgestellten Ergebnis der Verkehrszählung.
Denn auch wenn es im Sinne eines fließenden Verkehrs wünschenswert wäre, einen Einbahnstraßenring um die Innenstadt einzurichten: Die Gegebenheiten sprechen eher dafür, dass er nicht funktionieren wird. Es ist zwar logisch, dass vor allem die Luitpoldstraße, aber auch die Münchener Straße bis zur Einmündung in die Hechtenstraße bei der Bäckerei Kaltenstadler entlastet werden, weil sie nur noch in eine Richtung zu befahren sind. Wie aber die anderen Ringstraßen ab der Hechten- über die Adler- und in der Folge über die Oskar-Wittmann-Straße bis zur Elisenbrücke den Mehrverkehr schlucken werden, ist fraglich. Vor allem ein Lkw-Verbot erscheint wohl erst mit der zweiten Donaubrücke möglich. Aber es gibt noch andere Knackpunkte, wie zum Beispiel notwendige Fußgängerüberwege, die noch nicht sinnvoll gelöst scheinen. Auch die gesamte „Blaulichtfraktion“, also Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und THW, steht dem Ansinnen skeptisch gegenüber. Tatsächlich hilfreich – für Befürworter wie Pessimisten – wäre daher eine bereits angeregte, und auf den aktuell erfassten Zahlen basierende Computersimulation, mit der veranschaulicht werden könnte, ob der Ring funktionieren kann oder nicht. Die 50 000 Euro dafür sollten es wert sein, um Klarheit zu schaffen.
Was die weitere Untersuchung für die Tauglichkeit einer großen Ortsumfahrung angeht, sollte jetzt keine Zeit mehr verloren werden, um das Projekt weiter voranzutreiben. Die Chancen steigen, doch der Weg ist noch lang und mühevoll.