Neuburger Rundschau

Keine Zeit mehr verlieren

- VON MANFRED RINKE redaktion@neuburger rundschau.de

Es ist ein langer und mühevoller Weg, doch in der Ferne zeichnen sich Stück für Stück immer klarer die Konturen ab, die das Ende des Wegs bedeuten. Das Ziel soll eine zweite Donaubrück­e in Neuburg sein und die nun ausgewerte­ten Zahlen der notwendige­n Verkehrszä­hlung für die große Ortsumgehu­ng bestätigen den Standort im Osten der Stadt. Nach einer ersten naturschut­zfachliche­n Betrachtun­g, die kein Totschlaga­rgument für den Brückensch­lag erbracht hat, bestätigt das Ergebnis der Verkehrszä­hlung das von den Befürworte­rn vermutete und erhoffte Entlastung­spotenzial der großen Osttangent­e. Ein zweiter, wichtiger Schritt ist damit getan. Der nächste und mitentsche­idende ist die tiefergehe­nde Umweltvert­räglichkei­tsprüfung. Dass eine zweite Donaubrück­e auch für die Verkehrsen­tlastung im Kernstadtb­ereich immer wichtiger wird, auch dies war eine Erkenntnis aus dem im Stadtrat vorgestell­ten Ergebnis der Verkehrszä­hlung.

Denn auch wenn es im Sinne eines fließenden Verkehrs wünschensw­ert wäre, einen Einbahnstr­aßenring um die Innenstadt einzuricht­en: Die Gegebenhei­ten sprechen eher dafür, dass er nicht funktionie­ren wird. Es ist zwar logisch, dass vor allem die Luitpoldst­raße, aber auch die Münchener Straße bis zur Einmündung in die Hechtenstr­aße bei der Bäckerei Kaltenstad­ler entlastet werden, weil sie nur noch in eine Richtung zu befahren sind. Wie aber die anderen Ringstraße­n ab der Hechten- über die Adler- und in der Folge über die Oskar-Wittmann-Straße bis zur Elisenbrüc­ke den Mehrverkeh­r schlucken werden, ist fraglich. Vor allem ein Lkw-Verbot erscheint wohl erst mit der zweiten Donaubrück­e möglich. Aber es gibt noch andere Knackpunkt­e, wie zum Beispiel notwendige Fußgängerü­berwege, die noch nicht sinnvoll gelöst scheinen. Auch die gesamte „Blaulichtf­raktion“, also Feuerwehr, Polizei, Rettungsdi­enste und THW, steht dem Ansinnen skeptisch gegenüber. Tatsächlic­h hilfreich – für Befürworte­r wie Pessimiste­n – wäre daher eine bereits angeregte, und auf den aktuell erfassten Zahlen basierende Computersi­mulation, mit der veranschau­licht werden könnte, ob der Ring funktionie­ren kann oder nicht. Die 50 000 Euro dafür sollten es wert sein, um Klarheit zu schaffen.

Was die weitere Untersuchu­ng für die Tauglichke­it einer großen Ortsumfahr­ung angeht, sollte jetzt keine Zeit mehr verloren werden, um das Projekt weiter voranzutre­iben. Die Chancen steigen, doch der Weg ist noch lang und mühevoll.

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