Klein, aber oho: Der Judoka Lucas Bornschein
Der 15-jährige Neuburger Lucas Bornschein betreibt bereits seit Kindesbeinen an Judo. Die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in Herne war dabei sein bisheriges Karriere-Highlight
Neuburg Klein, aber oho: Diese Beschreibung trifft auf Lucas Bornschein wie die Faust aufs Auge. Obwohl der 15-jährige Neuburger lediglich 1,70 Meter misst, gehört er in Sachen Judo in der Region bereits zu den ganz Großen. Bereits im Alter von fünf Jahren betrat er beim ESV Ingolstadt zum ersten Mal die Judo-Matte – und hat sie seitdem auch nicht mehr verlassen.
Wir stellen das kleine Energiebündel in unserer Serie „NRSportskanone“einmal etwas genauer vor.
Wie bist du zum Judo gekommen und seit wann übst du diese Sportart aus? Bornschein: Nachdem meine Mutter damals während den Olympischen Spielen 2008 Judo im Fernsehen gesehen hat, war sie der Meinung, dass das eine Sportart für mich wäre. Dementsprechend habe ich es einfach mal ausprobiert und es hat mir gleich riesig Spaß gemacht. Aus diesem Grund bin ich bis heute dabei geblieben.
Was fasziniert dich besonders am Judo?
Bornschein: Es ist vor allem die Tatsache, dass man für diese Sportart viele Eigenschaften benötigt und vereinen muss. Im Grunde ist es eine Mischung aus Technik, Schnelligkeit, Gleichgewicht und Kraft. Man muss also möglichst viele Dinge beherrschen, um entsprechend gut und erfolgreich zu sein.
Was ist das Nervigste an deiner Sportart?
Bornschein: Ganz klar die Gewichtsklassen! Nachdem ich derzeit noch in der Klasse bis 50 Kilogramm starte, muss ich vor Wettkämpfen öftermal Gewicht machen beziehungsweise verlieren, damit ich nicht in der nächsthöheren Klasse starten muss. Zumeist gehe ich dann laufen. Das ist manchmal schon ziemlich nervig.
Wie groß ist der Zeitaufwand für das Training und die Wettkämpfe? Bornschein: Schon relativ groß. Insgesamt trainiere ich viermal pro Wo- Dreimal bei meinem Heimatverein ESV Ingolstadt, wobei eine Einheit rund 90 Minuten dauert, sowie einmal in Abendsberg. Dort findet das Stützpunkt-Training für den Bayern-Kader statt. Was Wettkämpfe betrifft, stehen circa drei oder vier in einem Viertelmonat auf dem Programm. Dabei handelt es sich dann vor allem um Ranglistenche. Turniere oder Einladungs-Wettkämpfe, die allerdings nicht so wichtig sind (lacht). Insgesamt geht somit schon die meiste Zeit mit Training drauf. Wie hoch ist der finanzielle Aufwand beim Judo?
Borschein: Das hält sich schon in Grenzen. In der Regel benötigt man nur einen guten Judo-Anzug sowie den dazugehörigen Gürtel. Von dem her gibt es sicherlich deutlich teurere Sportarten.
Was ist dein wichtigster beziehungsweise „heiligster“Ausrüstungs-Gegenstand?
Bornschein: Mein Anzug! Auf den passe ich schon immer sehr gut auf.
Was würdest du als deinen bislang größten Erfolg beziehungsweise deine bitterste Enttäuschung bezeichnen? Bornschein: Mein größter Erfolg war sicherlich der dritte Platz bei der diesjährigen süddeutschen Meisterschaft, mit dem ich mich für die deutschen Titelkämpfe qualifizieren konnte. Dass mir das gleich in meinem ersten Jahr in der Altersklasse U 18 gelungen ist, ist natürlich umso schöner. Eine richtige Enttäuschung habe ich bislang zum Glück noch nicht erlebt.
Hast du ein Vorbild oder einen Lieblingssportler?
Bornschein: Nein, nicht wirklich! Ich beobachte einfach, wie andere Judoka trainieren und versuche, mir dabei etwas abzuschauen. Aber ein ganz spezielles Vorbild habe ich eigentlich nicht.
Gibt es noch andere Sportarten, für die du dich begeistern kannst? Bornschein: Hin und wieder schaue mich mir mal American Football oder auch Eishockey im Fernsehen an. Ansonsten habe ich mit Schule und Training kaum Zeit, mich für andere Sportarten zu begeistern oder diese sogar auszuüben.
Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, wenn man mit Judo beginnen möchte?
Bornschein: In erster Linie braucht man Selbstbeherrschung sowie eine gewisse Grundkondition. Es bringt ja nichts, wenn man bereits nach fünf Minuten keine Luft mehr hat. Was die Technik betrifft: Das kann man im Training definitiv alles lernen.