Die Geschichte des Oberen Tores
● Das Obere Tor bestand ursprünglich aus dem inneren und dem äußeren Tor. Auf Höhe der heutigen Gaststätte „Die Aussicht“(früher: Damenwirt) gab es einst ein inneres Torhaus, das die Stadttürmerwohnung beheima tete. Es war wohl mit der Stadtburg (Alte Münz) um 1200 erbaut und aus verkehrsrechtlichen Gründen im Jahr 1874 abgebrochen worden. Das noch bestehende äußere Tor mit sei nen imposanten Rundtürmen und geschweiften Giebeln stammt aus Ott heinrichs Regierungszeit, es wurde 1530 zu Füßen der alten Stadtburg (Alte Münz) erbaut. Der zweige schossige Bau ruht auf einer die gesam te Straßenbreite überspannenden Tonnenwölbung. Den Durchlass bilden eine große und seitlich zwei kleinere Segmentöffnungen.
● Über der Tordurchfahrt ist das Neu burger Stadtwappen zu sehen. Ur sprünglich zeigte es in Rot auf grünem Dreiberg eine silberne Burg mit offe nem Schussgatter und zwei runden Zin nentürmen, die unter dem Hauptge sims bandförmig mit weiß blauen Rau ten belegt sind. Der Löwe und die beiden nackten Knaben auf Stecken pferden kamen 1506 nach der Grün dung des Fürstentums Pfalz Neuburg als Wappenmehrung dazu. Die Ste ckenreiter symbolisieren die ersten Neuburger Fürsten Ottheinrich und Philipp, damals noch Kinder.
● Zum äußeren Stadttor gehörte ur sprünglich eine Zugbrücke, die, ver mutlich schon im 18. Jahrhundert, durch eine Steinbrücke ersetzt wor den ist. Der Graben wurde im Bereich des Tores 1899 verfüllt und damit auch die alte Steinbrücke verschüttet. Vom Oberen Tor nach Osten zieht sich die imposante Festungsanlage, erbaut unter Herzog Ludwig dem Bärtigen zu Anfang des 15. Jahrhun derts und verstärkt und verbessert unter Pfalzgraf Ottheinrich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Fes tung war nach Süden mit einer dreifa chen Festungsmauer und einem au ßergewöhnlich tiefen Graben abgesi chert. Der nicht mehr in der alten Tiefe existierende Stadtgraben soll in alten Zeiten Donauwasser geführt haben. (widi)