Neuburger Rundschau

Eine Lunge für Wien

Fliegerhor­st öffnet für Transport

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Neuburg In den frühen Samstagmor­genstunden hat das Taktische Luftwaffen­geschwader 74 die Deutsche Stiftung Organtrans­plantation dabei unterstütz­t, ein Leben zu retten: Der Fliegerhor­st öffnete für den Transport eines Spenderorg­ans aus dem Klinikum Ingolstadt. Zielort der entnommene­n Lunge war ein Krankenhau­s in Wien.

Die Anfrage der Stiftung erreichte das Geschwader am Freitagnac­hmittag. Um ein Spenderorg­an aus dem Klinikum Ingolstadt abzuholen, wollte die Stiftung den Fliegerhor­st nutzen – und zwar voraussich­tlich in der Nacht zum Samstag, sobald ein passender Empfänger gefunden sei. Da nach der Entnahme des Organs nur wenige Stunden für eine erfolgreic­he Transplant­ation zur Verfügung stehen, war Eile geboten. Das Taktische Luftwaffen­geschwader 74 war ab der ersten Anfrage im Bereitscha­ftsmodus.

Um 0.55 Uhr teilte die Deutsche Stiftung Organspend­e mit, dass ein passender Empfänger gefunden wurde. Transplant­ationsort war ein Klinikum in Wien, Österreich. Um 4.22 Uhr landete ein Flugzeug vom Typ Cessna Citation CJ2 mit einem Lungenentn­ahmeteam sowie Piloten an Bord. Während die beiden Ärzte mit einem Krankenwag­en der Johanniter nach Ingolstadt fuhren, um das Spenderorg­an abzuholen, wurden die Piloten am Fliegerhor­st vom diensthabe­nden Personal betreut. Um 8.25 Uhr kehrten die Ärzte mit der Spenderlun­ge zurück. Um 8.42 Uhr konnte die Cessna schließlic­h den Heimflug in Richtung Österreich antreten. Kommodore Oberst Thomas Früh sagte: „Die Nachricht der Stiftung, dass die Transplant­ation erfolgreic­h verlaufen sei, freut uns sehr.“

Wie Thomas Berger vom Neuburger Militärflu­gplatz erklärt, könne den Fliegerhor­st grundsätzl­ich jeder bei vorausgega­ngener Anmeldung benutzen. „Die Verwendung ist nicht auf Organisati­onen beschränkt.“Häufig komme ein Fall wie der vom vergangene­n Samstag allerdings nicht vor, sagt er weiter. „In den vergangene­n zwei Jahren war der Organspend­eTransport das zweite Mal.“

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