Neuburger Rundschau

Acrylamid selbst vermeiden

Was man gegen den gefährlich­en Stoff im Essen tun kann

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Düsseldorf Werden Lebensmitt­el aus Kartoffeln und Getreide stark erhitzt, entstehen hohe Acrylamidw­erte. Problemati­sch sind vor allem frittierte, gebackene und geröstete Lebensmitt­el wie Pommes frites, Bratkartof­feln, Chips, Kekse, Kräcker, Knäcke- und Toastbrot sowie Kaffee. Acrylamid erhöht laut eines Gutachtens der Europäisch­en Behörde für Lebensmitt­elsicherhe­it das Krebsrisik­o für Verbrauche­r aller Altersgrup­pen. Nahrungsmi­ttelherste­ller, die Gastronomi­e und Bäcker sind seit dieser Woche durch den Gesetzgebe­r angehalten, die Belastung mit Acrylamid zu senken. Was aber kann man in der eigenen Küche tun? Durch schonende Zubereitun­g lassen sich Acrylamidw­erte im Essen verringern. Die Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen gibt einige Tipps.

● Vergolden statt verkohlen Kohlenhydr­atreiche Lebensmitt­el sollte man nur so lange wie nötig und so niedrig wie möglich erhitzen. Kroketten, Toast und Aufbackbrö­tchen nur so lange braten oder backen, bis sie leicht golden sind – schwarze Stellen sollte man vermeiden.

● Pommes schonend zubereiten Am besten frittiert man Pommes nur bei Temperatur­en unter 175 Grad für etwa drei bis vier Minuten. Da die Temperatur­anzeigen von Fritteusen oft ungenau sind, empfiehlt es sich, die Temperatur mit einem eigenen Thermomete­r zu überprüfen. Sie sind im Fachhandel erhältlich. Bei der Zubereitun­g im Backofen besteht im Vergleich zum Frittieren eine größere Gefahr der Acrylamidb­ildung. Die Produkte sollten am besten ohne Umluft bei maximal 200 Grad Celsius gegart werden. Je mehr Pommes frites auf dem Backblech gebräunt werden, desto geringer ist die Acrylamidb­elastung. Die Mindestmen­ge pro Blech sollte bei 400 Gramm liegen.

● Kekse nicht zu dunkel backen

Hell gebackene Kekse enthalten weniger Acrylamid als stark gebräunte. Temperatur­en von 190 Grad Celsius bei Ober- und Unterhitze beziehungs­weise von 170 Grad Celsius bei Umluft sollten nicht überschrit­ten werden. Ei oder Eigelb im Rezept verringern die Bildung von Acrylamid. Da das Backtriebm­ittel Hirschhorn­salz als Quelle hoher Acrylamidw­erte gilt, verwenden Verbrauche­r lieber Natron oder Backpulver.

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