Neuburger Rundschau

Ein Prosit auf den 10. Geburtstag

Das Salon- und Jazzorches­ter Cassablank­a hat am 28. April Grund zum Feiern. Wie das Ensemble entstanden ist

- VON BRIGITTE CLEMENS

Neuburg Es war ein weiter Weg, bis das Salon- und Jazzorches­ter Cassablank­a in der heutigen Formation gestanden war. Keiner weiß das besser als der Gründer dieses Ensembles, Alexander Großnick. Bis Mitte 2009 war er nämlich noch Dirigent der Blaskapell­e Oberhausen. Eine Anfrage von Bürgermeis­ter Fridolin Gößl sollte dann den Stein ins Rollen bringen.

Gößl fragte Großnick, ob er nicht bei der Eröffnung der „Lebensräum­e“in Oberhausen die musikalisc­he Gestaltung übernehmen könnte. Er sagte zu. „Doch Blasmusik passte meiner Meinung nicht zu diesem Anlass,“entschied Großnick und da er ein begeistert­er Sammler alter Noten ist, sprach er Valentina Kinzel (Klavier) und Alexander Fuchs (Bass) an, alte Kaffeehaus­musiknoten in die Realität umzusetzen. Er holte noch seine Tochter Sylvia ins Boot (Klarinette) und das Quartett, das sich damals „Unterhause­r Kaffeehaus­musik“nannte, erntete mit alten Schlagern wie „Das Fräulein Gerda“oder „Ich steh mit Ruth gut“viel positive Resonanz für seine Premiere am 25. April 2008.

Das spornte an, weiterzuma­chen. Flugs wurde Valentina Kinzels Sohn Arnold (Trompete) integriert, und als man erkannte, dass der Rhythmus fehlte, ergänzte Dominik Bockelt aus der Neuburger Stadtkapel­le die Band zum Sextett. „In dieser Formation“, erinnert sich Großnick, „gaben wir am 8. März 2009 in der Gaststätte Wolfersber­ger in Oberhausen unser erstes Konzert, zusammen mit der Kabarettis­tin Marita Hitzler.“

Gruppe brauchte nun einen zugkräftig­en Namen. Der entwickelt­e sich aus einem spaßigen Gespräch bei einer Bandprobe. Der Schüler Arnold Kinzel meinte dabei lapidar, er könne sich keinen Smoking für die Auftritte leisten und Großnick konterte: „Aha, cassa blanka, fehlt also das Geld!“Auf diese Weise entstand der inzwischen gut bekannte Markenname „Salonorche­ster Cassablank­a“.

Durch viele Wechsel von Musi- veränderte sich im Laufe der Jahre die Besetzung und das kleine Orchester wurde 2010 zum Septett, als Christian Rehm (Posaune) dazustieß und Peter von der Grün (Klarinette und Altsaxopho­n) Großnicks Tochter ablöste. Weg vom absoluten Holzbläser­klang entwickelt­e sich auch das Repertoire weiter. Zu den Schlagern und Evergreens mit dem Charme und der Leichtigke­it musikalisc­hen Schaffens der 1920er bis 1950er kam amerikanis­che MuDie sik derselben Jahre dazu, später Dixieland-Jazz, also so richtige New Orleans-Revivals und schließlic­h auch Jazz.

Ein Höhepunkt in den zehn Jahren Salonorche­stergeschi­chte war beispielsw­eise im Herbst 2009 ihr Mitwirken bei der Politicalp­roduktion „Machtlos“am Neuburger Stadttheat­er, wobei der damalige Kulturrefe­rent Dieter Distl die Verbindung zu Winfried Frey herstellte. Auch in Sachen Städtefreu­ndkern

Wissenswer­tes

● Nächster Auftritt: Am 28. April heißt es im Festsaal der Rennbahn wieder Bühne frei für das Salon und Jazzorches­ter Cassablank­a (Kon zertbeginn 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr, Karten an der Abendkasse).

● Besetzung 2018: Alexander Großnick (Klarinette, Alt /Tenor saxophon, Akkordeon, Gesang); Pe ter von der Grün (Klarinette, Altsa xophon), Gerhard Hörmann (Trom pete), Christian Rehm (Posaune), Brigitte Pettmesser (Piano),Heinrich Mayer (Kontrabass), Florian Herrle (Schlagzeug/Percussion); Gast: Silvia von der Grün (Jazz Vokalistin)

● Weitere Konzertter­mine 2018:

5. Mai Eröffnung des Aktionstag­s Gesundheit in Bad Gögging; 9. Juni Hofgartenf­est in Neuburg; 1. Juli Altstadtfe­st in Eichstätt; 21. Juli Kur konzert Bad Gögging.

Iwww.cassablank­a.de (bece) schaft waren die Musiker Botschafte­r Neuburgs, so bei einem Begrüßungs­abend für Sèter Gäste oder dem Jumelage-Jubiläum am 10. September 2016.

Die Gruppe wurde langsam bekannter durch viele Auftritte bei verschiede­nsten öffentlich­en und privaten Anlässen im Festsaal des Ingolstädt­er Stadttheat­ers, in der Kurkonzert­reihe Bad Gögging oder diversen anderen Kultureven­ts in der Region. Auch bei der Neuburger Hutschau waren sie musikalisc­h tätig und Großnick erinnert sich, an das, was die Initiatori­n Ute PatelMißfe­ldt nicht ganz ernst gemeint ansprach. „Schämen Sie sich, dass Sie noch keine CD vorweisen können!“, sagte sie und legte damit die Saat für die nun zum zehnjährig­en Jubiläum entstanden­e CD. Das Werk, das unlängst fertiggest­ellt wurde, umfasst 13 Titel mit alten Schlagern wie „Bel ami“oder „Frauen sind keine Engel“, Revivals wie Kenny Balls „Midnight in Moscow“oder Chris Barber Titeln und Jazzsongs „Fly me to the moon“oder „Besame mucho“.

Und hier kommt die Schwester von Peter von der Grün ins Spiel, die Jazz-Vokalistin Silvia von der Grün. Sie kommt aus dem Fränkische­n, ist auf der CD mit vier Liedern vertreten und wird beim Jubiläumsk­onzert „10 Jahre Salon- und Jazzorches­ter Cassablank­a“am Samstag, 28. April, in der Rennbahn mit von der Partie sein. Nach Plänen für die Zukunft gefragt, antwortet Großnick, dass er hofft, mit jährlich zehn Konzerten den Aktionsrad­ius des Neuburger Ensembles auf etwa 100 Kilometer ausdehnen zu können.

 ?? Foto: Sabine Großnick ?? „Cassablank­a meets Kabarett“: Anstoßen auf das erste Konzert in der Gaststätte Wolfersber­ger in Oberhausen am 8. März 2009: (von links) Valentina Kinzel, Sylvia Großnick, Arnold Kinzel, Kabarettis­tin Marita Hitzler, Alexander Großnick, Dominik Bockelt...
Foto: Sabine Großnick „Cassablank­a meets Kabarett“: Anstoßen auf das erste Konzert in der Gaststätte Wolfersber­ger in Oberhausen am 8. März 2009: (von links) Valentina Kinzel, Sylvia Großnick, Arnold Kinzel, Kabarettis­tin Marita Hitzler, Alexander Großnick, Dominik Bockelt...

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