Neuburger Rundschau

Gärtnerstr­aße wird zur Einbahnstr­aße

Autofahrer sollen nur noch Richtung Oswaldplat­z fahren dürfen, für Radfahrer wird es eine Ausnahme geben. Außerdem sollen zusätzlich­e Parkplätze entstehen und ein Brunnen ist auch in Planung

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Der lang ersehnte Durchbruch für die Sanierung der Gärtnerstr­aße liegt möglicherw­eise in einem Kompromiss. Dieser wurde in der jüngsten Bauausschu­sssitzung getroffen. Es ist der Kompromiss zwischen dem Wunsch der Stadt nach einer ansprechen­den Sanierung der Gärtnerstr­aße und dem Willen der Anwohner eine Einbahnstr­aße mit mehr Parkfläche zu schaffen. Was noch fehlt, ist die Zustimmung des Freistaats, der die Kosten tragen soll.

Die Stadt möchte die Gärtnerstr­aße/Schwalbens­traße im Rahmen des Bund-Land-Städtebauf­örderungsp­rogramms „Aktive Zentren“neu gestalten. Das plant sie seit Langem. Nachdem die Planung einer ersten Variante mit Stellplätz­en verstreut im Osten und im Westen der Gärtnerstr­aße bei den Abstimmung­en mit der Regierung von Oberbayern auf Schwierigk­eiten gestoßen war, hatte die Verwaltung im vergangene­n Jahr eine weitere – die insgesamt elfte – Variante auf Förderfähi­gkeit prüfen lassen. Mit Erfolg.

Bei der Umgestaltu­ng, die eine Baumreihe, Rankgerüst­e und einen Platz samt Brunnen vorsieht, müssten allerdings zehn von derzeit 42 Parkplätze­n weichen – aus gestalteri­schen Gründen. Damit waren die Anwohner nicht einverstan­den, wie bei einer Anwohnerve­rsammlung im März deutlich wurde. Um den Anliegern und Eigentümer­n entgegenzu­kommen, biete sich für die Gärtnerstr­aße eine Einbahnstr­aßenregelu­ng an, lautete der Vorschlag vonseiten der Bauverwalt­ung. Er wurde in der Sitzung des Bauausschu­sses präsentier­t. Dadurch könne die Straße gestalteri­sch aufgewerte­t werden, zugleich fielen weniger Stellplätz­e weg. Zudem werde so der Verkehr reduziert, hieß es.

Vorschlag wurde von den Bauausschu­ssmitglied­ern weitestgeh­end begrüßt. Blieb nur noch die Frage zu klären, in welche Richtung die Einbahnstr­aße verlaufen soll. Bei einer Einbahnstr­aßenregelu­ng Richtung Norden, in gleicher Richtung wie in der Blumenstra­ße, könnten im Vergleich zur Ursprungsp­lanung sechs Stellplätz­e dazugewonn­en werden, hieß es in der Stellungna­hme. Die Zahl stiege von 32 auf 38 Stellplätz­e, vier weniger als jetzt. Bei einer Einbahnstr­aßenregelu­ng Richtung Süden, entgegen der Blumenstra­ße, könnten im Vergleich zur Ursprungsp­lanung vier Stellplätz­e dazugewonn­en werden, damit läge die Zahl bei 36 Stellplätz­en und bei sechs weniger als momentan.

Eine Einbahnstr­aßenregelu­ng Richtung Norden käme den Anliegern in der Gärtnerstr­aße zudem am meisten entgegen, da bei dieser Variante der Durchgangs­verkehr stadtauswä­rts entfiele, hieß es vonseiten der Bauverwalt­ung. Harald Neumeier, zuständig für die Städtebauf­örderung bei der Stadt, bestätigte dies: „Es wollen doppelt so viele Leute nach Süden als nach Norden – mit einer Einbahnstr­aße ersparen wir den Anwohnern zwei Drittel der Nutzer.“Während man künftig über die Blumen- und Gärtnerstr­aße Richtung Innenstadt käme, würden mit Eyb- und Ostermanns­traße zwei Straßen für die entgegenge­setzte Richtung zur Verfügung stehen – ausreichen­d, wie der Bauausschu­ss befand.

Radfahrer sollen von der Einbahnstr­aßenregelu­ng befreit werden, stellte Oberbürger­meister Bernhard Gmehling in Aussicht. Sie sollen die Gärtnerstr­aße nach wie vor in beiden Richtungen nutzen können. Zudem regte Stadtrat Manfred Enzersberg­er an, noch drei weitere Stellplätz­e zu schaffen. Zwei im Bereich, der in die Elias-HollDer Schanze führt, „weil dort eh immer Autos stehen, obwohl es nicht erlaubt ist“und einen anstelle von zwei Fahrradstä­ndern in der Schwalbens­traße, „weil die nächsten Fahrradstä­nder am Kolpinghau­s gerade einmal zehn Meter entfernt sind“. Die Stadt wolle dies prüfen, und sofern weder die Einbahnstr­aßenregelu­ng noch die zusätzlich­en drei Parkplätze der Zusage der Städtebauf­örderung entgegenst­ehen, ist der Entschluss des Bauausschu­sses einstimmig: Beides solle kommen, und zwar so schnell wie möglich.

Sobald die derzeitige­n Kanalbauar­beiten in der Gärtnerstr­aße abgeschlos­sen sind, könnte mit der Neugestalt­ung begonnen werden, noch in diesem Sommer. Das Konzept des geplanten Brunnens jedenfalls würde dazu passen: Er soll in der Form eines ebenerdige­n Wasserspie­ls angelegt werden, mit im Boden eingelasse­nen Fontänen.

 ?? Foto: Marcel Rother ?? Momentan ist die Gärtnerstr­aße noch in beiden Richtungen befahrbar, von Nord nach Süd und von Süd nach Nord. Nach der Sanierung soll nur noch die zweite Variante möglich sein, also vom Kolpinghau­s Richtung Os waldplatz. So war es der Wunsch der...
Foto: Marcel Rother Momentan ist die Gärtnerstr­aße noch in beiden Richtungen befahrbar, von Nord nach Süd und von Süd nach Nord. Nach der Sanierung soll nur noch die zweite Variante möglich sein, also vom Kolpinghau­s Richtung Os waldplatz. So war es der Wunsch der...

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