„Ich liebe die Herausforderung“
Ludgero Santos ist seit Saisonbeginn Spielertrainer beim SV Wagenhofen, der den SV Sinning empfängt. Wir er versucht, Undiszipliniertheiten aus dem Kader zu bekommen und welche Erwartungen er für die Zukunft hat
Wagenhofen Derbyzeit in Wagenhofen. Der SVW hat am morgigen Sonntag (15 Uhr) den SV Sinning zu Gast. Ein Spiel, das für den Gastgeber von Bedeutung ist, um nicht in den Abstiegskampf der A-Klasse Neuburg zu rutschen. Die hat sich mit Wagenhofens Spielertrainer Ludgero Santos unterhalten.
Herr Santos, seit unserem letzten Interview im August vergangenen Jahres ist nun einige Zeit vergangenen. Damals waren Sie gerade dabei, den SV Wagenhofen kennenzulernen. Wie ist ihr Eindruck knapp acht Monate später?
Ludgero Santos: Mein Eindruck ist sehr positiv. Natürlich gibt es noch einiges zu tun. Ich habe damals ein zerbrochenes und undiszipliniertes Team übernommen. Es gab Schwierigkeiten auf und neben dem Platz. Inzwischen ist aber vieles besser geworden. Die Jungs müssen wissen, dass sie mit mir nicht nur einen Trainer, sondern auch einen Freund haben.
Das Thema „Disziplin“haben Sie soeben angesprochen. Auch in unserem letzten Interview haben Sie davon gesprochen, ihr Team disziplinieren zu wollen. Ist das rückblickend nun endgültig gelungen?
Santos: Es läuft noch nicht alles perfekt. Wir haben leider einen sehr kleinen Kader. Kommen Spieler also nicht zum Training oder fehlen unentschuldigt, habe ich nicht die Möglichkeit, sie mit einem Platz auf der Bank zu bestrafen. Dass wir im Training oft nur relativ wenige Leute sind, hat aber meistens mit dem Beruf der Spieler zu tun. Inzwischen wird jedoch meistens abgesagt. Hätten wir einen größeren Kader, wäre vieles nicht so kompliziert.
Und wie sieht es mit der Disziplin auf dem Platz aus? Bei der 0:1-Niederlage gegen den SV Waidhofen flogen zwei ihrer Akteure mit Gelb-Rot vom Platz…
Santos: Eine Gelbe Karte haben wir wegen Meckern bekommen. Ansonsten waren es normale Fouls, die nun mal in jedem Fußballspiel passieren. Die Karten hatten nichts mit Undiszipliniertheit zu tun. Hervorheben will ich vor allem das Match gegen Türkenelf Schrobenhausen. haben uns vorgenommen, uns nur auf unser Spiel zu konzentrieren. Jeder hat eine super Leistung gebracht und sich absolut fair verhalten.
Die Roten Karten waren also nicht der ausschlaggebende Grund für die Niederlage?
Santos: Wir wussten, dass das Spiel sehr schwierig wird. Die Mannschaft hat aber gut dagegengehalten. Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters hat uns dann um das Remis gebracht. Den Punkt hätten wir verdient gehabt. Trotzdem muss man sagen, dass wir vor allem aufgrund der schlechten Vorbereitung nicht fit sind.
Zu Beginn der vergangenen Saison war das Ziel, oben mitzuspielen. In der aktuellen Spielzeit befindet man sich mit einem ähnlichen Kader auf dem elften Rang. Hat der Verein inzwischen seine Erwartungen zurückgeschraubt?
Santos: Ich denke, wir hatten damals zu hohe Erwartungen. Wir sind keiWir ne schlechte Mannschaft. Wir hatten nur leider sehr unglückliche Niederlagen und eine schlechte Vorbereitung. Deswegen müssen wir uns jetzt erst mal von den Abstiegsrän- gen entfernen und schauen, was die nächste Saison bringt.
Gerade haben Sie angesprochen, dass Sie auch über die Saison hinaus Trainer in Wagenhofen bleiben. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Santos: Ich liebe die Herausforderung. Unser Ziel ist es, noch mehr Leute aus der Umgebung zum Verein zu bringen und auch junge Spieler aus der Jugend hochzuholen. Mit einem größeren Kader kann man hier über Jahre etwas aufbauen, was aber nicht automatisch heißen soll, dass ich auch mehrere Jahre in Wagenhofen bleibe.
Kann es also sein, dass die nächste Saison bereits ihre letzte beim SVW wird? Santos: Dass kann man so früh noch nicht sagen. Ich denke lieber Schritt für Schritt. Dass ist außerdem eine Entscheidung, die nicht nur ich, sondern auch der Verein treffen muss.
An diesem Wochenende muss ihr Team gegen den SV Sinning ran. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Santos: Sinnig steht in der Defensive sehr kompakt und bekommt wenig Gegentreffer. Ich erwarte deswegen ein taktisch geprägtes Match mit wenigen Toren. Die Mannschaft, die zuerst trifft, wird das Spiel wohl auch für sich entscheiden. Wenn wir aber unser normales Niveau erreichen, gewinnen wir die Partie.
Welche Erwartungen haben Sie dabei an ihre Mannschaft?
Santos: Wir wollen von Beginn an Vollgas geben. Der Wille, das Spiel zu gewinnen ist ganz wichtig. Ich versuche das in jedem Spiel und Training auch vorzuleben. Ich erwarte also einen konzentrierten und motivierten Auftritt.