Neuburger Rundschau

„Man muss viele Leckerlis haben“

Tatjana Zimek ist Trainerin für Filmtiere. Sie zeigt zum Beispiel Hunden und Katzen, wie sie sich vor der Kamera verhalten sollen. Auch in einem aktuellen Film hat sie mitgearbei­tet

- VON CHRISTOPH ZEIHER

Ein fliegender Hund? Den wollen die Kinder von Papa Moll unbedingt sehen. Also geht es ab in den Zirkus. Und damit beginnt der Trubel im neuen Kinofilm „Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“. Der Film lief am Donnerstag an. Wir haben mit der Tiertraine­rin Tatjana Zimek gesprochen und erfahren, welche Hunde gute Schauspiel­er sind und was passiert, wenn die Tiere mal keine Lust haben.

Im Film „Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“geht es um einen Dackel mit dem Namen Katovl Hundini. Sind Dackel gute Schauspiel­er? Tatjana Zimek: Eigentlich sind Dackel gar nicht einfach, die sind sehr stur. Pudel oder Schäferhun­de machen das viel lieber. Ein Dackel guckt immer erst und überlegt sich: Warum soll ich das machen?

Ist das auch der Grund, warum Sie für den Film gleich drei Dackel eingesetzt haben?

Tatjana Zimek: Das liegt daran, dass der Hund in dem Film unterschie­dliche Sachen machen muss. Deshalb habe ich ein Geschwiste­rpärchen genommen, die heißen Brezel und Zwieback. Für die ruhigeren Szenen habe ich den Brezel genommen. Und die wilden Szenen hat die Zwieback gemacht. Dann hatten wir noch einen dritten Hund, der heißt Croissant. Der hat die unangenehm­en Szenen gespielt – zum Beispiel, wenn ein Hund am Nacken gepackt wird. Den stört das nicht.

Wie viele Tiere haben Sie denn, die Sie für Filme trainieren? Tatjana Zimek: Ich habe 60 Hunde. Ich habe auch zwei Rehe, einen Steinbock, Greifvögel, Tauben und Hühner. Außerdem habe ich noch drei Kühe, ein Pferd, einen Raben, Katzen und Ratten. Und auch noch Eichhörnch­en und Marder. Die Eichhörnch­en werden zum Beispiel oft für Waldszenen oder in Hexenfilme­n eingesetzt.

Was ist das Schwierigs­te, das man Filmtieren beibringen muss? Tatjana Zimek: Die Schwierigk­eit ist, das Normale zu spielen. Bestimmte Sachen wie Schränkche­n aufmachen oder Pfötchen geben, das kann man dem Hund leicht beibringen. Aber ganz normal mit einem Schauspiel­er mitlaufen, dass es so aussieht, als ob das sein Hund wäre. Das ist immer das Schwierigs­te.

Was macht man denn, wenn die Tiere mal gar keine Lust auf das Schauspiel­ern haben?

Tatjana Zimek: Dann kriegen sie eine Pause. Wenn einem Hund die Puste ausgeht, darf er spielen gehen. Auch deshalb sind immer drei Hunde da. Es passiert beim Film ja oft, dass man eine Szene zehnmal oder häufiger drehen muss. Einem Menschen kann man das erklären. Bei einem Hund ist das schwierige­r. Da muss man viele Leckerlis und Spielsache­n haben. (dpa)

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Fotos: Zodiac Pictures, dpa Für den Film „Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“waren gleich drei Dackel im Einsatz: Brezel, Zwieback und Croissant.
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Osterhasen gen hätte gerne beim Magdalena, Osterneste­r 8, aus Dillin verstecken geholfen.
Dem Osterhasen gen hätte gerne beim Magdalena, Osterneste­r 8, aus Dillin verstecken geholfen.
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Dieser Dackel „spielt“den Filmhund Ka tovl. In dieser Szene wetzt er über eine Straße.
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Hier siehst du Tatjana Zimek mit einem ihrer Hunde und Kinderdars­tellerin Lou am Filmset.
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