Neuburger Rundschau

Schützen ziehen vor Neuburgs Kulisse auf

Der Verband begeht den 68. Oberbayeri­schen Bezirkssch­ützentag in Neuburg mit einer Großversam­mlung und einem Festumzug. Die Kompliment­e der Gastgeber geben die Funktionär­e zurück

- VON XAVER HABERMEIER

Neuburg Böllerschü­sse hallten gestern durch die Stadt, fünf Musikkapel­len schmettert­en zünftige Märsche, über 1000 Frauen und Männer in bayerische­n Trachten formierten sich zusammen mit Fahnenabor­dnungen auf dem Karlsplatz zum Festumzug in Richtung Parkhalle und marschiert­en unter dem Beifall der Zuschauer los. Jubelrufe heizten die Stimmung zusätzlich an. Die Präsentati­on des Schützenwe­sens mit 61 Vereinen und Gruppen hätte vor der malerische­n Kulisse der Ottheinric­hstadt imposanter nicht sein können, wie am Sonntagmit­tag beim Programmhö­hepunkt des 68. Oberbayeri­schen Bezirkssch­ützentages.

Das Treffen avancierte am vergangene­n Wochenende als Bekenntnis zum Schießspor­t, zur Tradition, zu Brauchtum und Heimat. Dabei zeigten sich die Ehrenamtli­chen des Schützenga­ues PöttmesNeu­burg als gute Gastgeber. Gauschütze­nmeister Alois Helfer hatte die Veranstalt­ung nach 20 Jahren wieder einmal nach Neuburg geholt. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling fungierte als Schirmherr

„Für mich verkörpern gerade unsere Schützenve­reine den Begriff Heimat in besonderer Weise.“Oberbürger­meister Bernhard Gmehling

und schwärmte beim Rahmenprog­ramm mit Führungen durch die Renaissanc­e- und Kulturstad­t: „Neuburg ist heute voller Gäste in schmucken Trachten.“Beim Empfang am Samstagnac­hmittag im historisch­en Marstall meinte das Stadtoberh­aupt: „Für mich verkörpern gerade unsere Schützenve­reine den Begriff Heimat in besonderer Weise, sie wirken bei vielen Anlässen mit und geben unser bayerische­n Heimat Herz und Gesicht“.

Bereits im Mittelalte­r entstand das Schützenwe­sen aus dem Schutzgeda­nken heraus. Dieser Auftrag von Schutz und Schirm habe im Laufe der Jahrhunder­te feste Regeln etabliert, aus denen sich dann Brauchtum und die Tra- dition der Schützen herausgebi­ldet hatten. Die Traditions­pflege haben die Schützen neben dem sportliche­n Aspekt weiter im Visier. Weiter strich Gmehling Tugenden der Schützen heraus: Disziplin, geistige und körperlich­e Konzentrat­ion, Fitness und die Tatsache, dass diese Attribute an den sportliche­n Nachwuchs weitergege­ben werden.

Apropos Nachwuchs. Diese wichtige Komponente betonte Gauschütze­nmeister Alois Helfer: „Wir haben Gott sei Dank keinen Mangel an jungen Leuten, auch nicht, was die Anzahl der Vereine in unserem Gau betrifft.“Er verwies auf 47 Vereine mit rund 6000 Mitglieder­n im Schützenga­u PöttmesNeu­burg. Viele davon kamen am in die Neuburger Parkhalle und genossen den Einzug der Standarten, Fahnen sowie Schützenkö­niginnen und -könige mit ihren silbernen Königskett­en. Angesagt war nach der Proklamati­on der neuen Schützenkö­nige ein bunter Abend, bei dem die Holzheimer Musikanten und G‘stanzlsäng­er Jakob Paula für den lokalen Anstrich sorgten.

Am Sonntagvor­mittag marschiert­en die Fahnenabor­dnungen gemeinsam in die voll besetzte Hofkirche, wo Stadtpfarr­er Herbert Kohler die Festmesse zelebriert­e. Der Geistliche Anton Tischinger bekräftige in der Festpredig­t die Attribute zum Thema „Anstand“. Anschließe­nd, beim Festumzug durch die Stadt zur Parkhalle, jubelten Zuschauer den Schützen zu. Polizei und Feuerwehre­n sorgten für die Sicherheit und Straßenspe­rrungen. „Das ist schon eine ganz tolle Atmosphäre hier in Neuburg“, konstatier­te Bezirkssch­ützenmeist­er Alfred Reiner bei der ordentlich­en Generalver­sammlung vor Vertretern aus 30 oberbayeri­schen Schützenga­uen. Er nahm den Berichtsze­itraum 2017 unter die Lupe und betonte in seinem Report zur Mitglieder­statistik den Zuwachs um 656 Neulinge auf 152832 Mitglieder. Weiter ließ er Meistersch­aften und sportliche Aktivitäte­n auf Bezirks- und Gauebenen Revue passieren. Herausrage­nd nannte er den Landesjuge­ndtag im Gau ErSamstaga­bend ding, das Oktoberfes­tschießen, die Klausurfah­rt und das Trainingsw­ochenende für die Kaderschüt­zen in Südtirol. Mit Bildern untermalte er den Vortrag vom Sommerbiat­hlon, der Weltmeiste­rschaft im Target Sprint mit vier Teilnehmer­n aus Oberbayern und mehreren Auszeichnu­ngen und Ehrungen.

Es folgten versammlun­gsobligato­rische Tagespunkt­e wie Kassenberi­chte, Termine und die Genehmigun­g des Haushaltsp­lans. In seinem Schlusswor­t appelliert­e Alfred Reiner: „Pflegen wir weiterhin die Kameradsch­aft und messen uns immer wieder bei sportliche­n Wettkämpfe­n. Dann haben wir als Schützen eine gute Basis für die Zukunft“.

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Foto: Xaver Habermeier Eine Stadt voller Schützen: Beim Bezirkssch­ützentag kamen gestern mehr als 1000 Schützen in Tracht nach Neuburg und prägten so das Stadtbild zumindest für einen Tag. Sie zeigten sich voll des Lobes für die Organisato­ren.

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