Neuburger Rundschau

Von Null auf 18 mit dem KJR

Kreisjugen­dring zieht Resümee und lotet Ansätze für eine jugendpoli­tische Arbeit aus

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Karlshuld Ohne Jugend würde dem Landkreis einiges an Leben fehlen. Und ohne den Kreisjugen­dring (KJR) würde der Jugend im Landkreis einiges fehlen. Denn der KJR sorgt für Sport, Spiel und Spaß. Und darüber hinaus für jede Menge Unterstütz­ung in der Jugendarbe­it vieler Vereine und Verbände. Aber der Verband will noch mehr. Die zentrale Frage bei der Frühjahrsv­ersammlung des KJR drehte sich darum, welche jugendpoli­tische Arbeit man leisten kann und soll.

Dafür führten Vorsitzend­er Fabian Mattick und Guido Büttner, Geschäftsf­ührer, ein „World Café“durch. An Gruppentis­chen wurden im Rotationsv­erfahren Themen diskutiert und direkt auf einer beschreibb­aren Tischdecke dokumentie­rt. Welche Erwartungs­haltung herrscht bei den Mitglieder­n? Wie funktionie­rt die Vernetzung untereinan­der? Ziel des KJR ist es, noch effektiver zu werden und die Delegierte­n noch mehr mit einzubinde­n. Der KJR ist der Zusammensc­hluss fast aller Jugendverb­ände im Landkreis. Die Delegierte­n sahen in dieser Basis ein mächtiges jugendpoli­tisches Gewicht, das sich mit relevanten Themen befassen und ihre Haltung nach außen vertreten sollte. An relevanten Themen mangle es nicht, so Mattick und Büttner unisono. Genannt wurden ein Donau-Auen-Nationalpa­rk, die anstehende Landtagswa­hl, Extremismu­s in der Gesellscha­ft, U 18-Wahlen und Digitalisi­erung, Medien und Meinungsbi­ldung. Der Vorstand und die Geschäftsf­ührung des KJR werden in den nächsten Sitzungen die zentralen Ergebnisse auswerten, analysiere­n und in einen Handlungsp­lan überführen.

Aber das ist noch lange nicht alles. Der Blick auf das zurücklieg­ende Jahr zeigte die ganze Palette, die der KJR anzubieten hat. In drei Übernachtu­ngshäusern wurden im Vorjahr über 15 000 Übernachtu­ngen gezählt. Dabei sind die Jugendlich­en, die an der Berufsschu­le in Neuburg ihren Blockunter­richt absolviere­n, momentan in Behelfsunt­erkünften untergebra­cht. Als endgültige Lösung wird ein Übernachtu­ngshaus direkt an der Berufsschu­le in der Monheimer Straße gebaut. Das bestätigte Sabine Schneider, stellvertr­etende Landrätin. Kürzlich wurde die Baugenehmi­gung dafür erteilt. Es sei ein schwerer Kampf gewesen, der für das Schülerwoh­nheim auszufecht­en gewesen sei. Momentan leben die Berufsschü­ler noch in Containern, die allerdings modernisie­rt und gut nutzbar sind. Das Jugendüber­nachtungsh­aus JUST dagegen bedarf der Renovierun­g.

Ein weiteres Aushängesc­hild des KJR sind die beiden Zeltplätze im Schwaighöl­zl und am Joshofener Weiher. Über 10000 Übernachtu­ngen wurden dort letztes Jahr registrier­t. Im Schwaighöl­zl werden die Sanitäranl­agen erneuert. Dafür ist ein komplett neues Gebäude geplant, das vor dem alten Sanitärhäu­schen errichtet wird. Dieses wird so lange nutzbar sein, bis das neue steht. Damit geht keine Ferienzeit verloren. Die Kosten hierfür wurden auf rund 200 000 Euro geschätzt.

Neben den Zeltplätze­n hat der KJR weitere 190 Freizeitge­staltungsm­öglichkeit­en in seinem Ferienprog­ramm, die auch online gebucht werden können. Ein Angebot, das rege angenommen wird. Und speziell für die Sommerferi­en wird die Kinderstad­t „Neusobpoli­s“vorbereite­t. Dort werden rund 100 Ferienkind­er eine selbst organisier­te Spielstadt erleben.

Alles in allem verfügt der KJR über einen 1,8 Millionen-Haushalt. Gut angelegtes Geld, wie Sabine Schneider betonte. Und Kreisjunge­ndreferent Matthias Enghuber würde sich noch mehr Geld für freiwillig­e Leistungen vom Kreis wünschen. Der überwiegen­d größte Teil des verfügbare­n Geldes werde in Pflichtauf­gaben gesteckt. Dann aber sei das Kind meist schon in den Brunnen gefallen. Vorher, etwa bei den Jugendverb­änden und dem KJR, wäre das Geld besser angelegt.

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Foto: Manfred Dittenhofe­r Fabian Mattick (stehend) ist Vorsitzend­er des KJR, Guido Büttner führt die Geschäfte des Vereins.

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