Genossen stehen auf gesunden Beinen
Der Kreisverband der VR-Banken in der Region 10 zieht eine positive Bilanz
Ingolstadt Geht es um das Bankenwesen, ist Richard Riedmaier vorsichtig, sich zu Wünschen zu äußern. Dennoch, wunschlos glücklich kann in diesen Tagen kaum ein Banker sein. Ein überbordender Bürokratismus, der mehr und mehr Mitarbeiterkapazitäten bindet. Und eine anhaltende Niedrigzinsphase, die weiterhin die Einnahmemöglichkeiten der Banken schmälert. Die zunehmende Digitalisierung, die die lokalen Banken mitmachen, damit aber zugleich ein Alleinstellungsmerkmal untergraben. Denn das haben sie, wenn sie, wie die VRBanken, in der Region fest verwurzelt sind, ein Filialnetz bieten, zwei von drei Bewohnern zu ihren Kunden zählen können und stolz sind auf ihre Mitarbeiter. So die Aussage von Richard Riedmaier. Der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Bayern Mitte ist auch Vorsitzender des Kreisverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Er blickte in dieser Funktion auf eine zusammengefasste Bilanz der zehn Genossenschaftsbanken der Region zwischen Beilngries im Norden und Aresing im Süden. Fazit im Jubiläumsjahr „200 Jahre Friedrich Wilhelm Raiffeisen“: Den VR-Banken in der Region geht es gut. Sie haben einen hohen Stellenwert bei den Kunden als regionale Bank. Natürlich gebe es Themen, über die die mittelständischen Banken gerne diskutieren. Denn sie seien es, die die Finanzkrise, die sie nicht verursacht hätten, immer noch ausbaden müssten. Aber die Basis stimme. Denn die Zahlen aus der Jahresbilanz stehen Bilanzzahlen
Das sind die Bilanzzahlen der zehn im Kreisverband zusammengeschlosse nen VR Banken:
● Genossenschaftsmitglieder: 149 936
● Kunden: 313759
● Mitarbeiter: 1545 (davon 107 Azubis)
● Gesamtgeschäftsvolumen (bilan ziell und außerbilanziell): 14,7 Mrd. € (+5,6%)
● Kundeneinlagen:
(+3,3%) 5,667 Mrd. €
● Ausleihungen:
(+6,4%)
● Bilanzsumme:
(+4,3%)
● Eigenkapital: 805 Mio. € (+5,2%) Der Kreisverband stellt einen Zusam menschluss von zehn VR Banken in den Kreisen Eichstätt, Neuburg Schro benhausen und Pfaffenhofen sowie der Stadt Ingolstadt zur Wahrung ge meinsamer Interessen, zur gemein schaftlichen Repräsentation und zur Durchführung von Projekten dar.
(mad) 4,813 Mrd. € 7,475 Mrd. € alle im Plus. Fast alle. Das Zinsergebnis als wichtigster Ertragsbringer sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Millionen Euro (- 1,8 Prozent) auf 140 Millionen Euro. Allerdings, so Peter Pollich, stellvertretender Verbandsvorsitzender und Vorstand der Raiffeisenbank Gaimersheim-Buxheim, sei dieses Minus durch eine Steigerung des Provisionsergebnisses, das um 2,5 Millionen Euro auf 49 Millionen Euro gesteigert wurde, ausgeglichen worden. Insgesamt stehen die Banken auf gesunden Beinen. Wenn auch ab und zu Preise für Dienstleistungen angehoben werden müssten. Riedmaier verglich die Dienstleistungen einer Bank mit einem Telefonvertrag. Dort wie auch bei den Banken würden Informationen transferiert. Und bei einem Telefonvertrag käme niemand auf die Idee, diese Leistungen kostenlos zu verlangen. Die Vorteile der VR-Banken sieht Riedmaier in dem Mix an digitalem Angebot und der Präsenz vor Ort mit 97 Filialen. Allerdings gebe es auch in diesem Bereich dauernd Bewegung: „Wo Filialen nah beieinander liegen und die Kundenfrequenz zurückgeht, werden wir zusammenlegen. Versuchen aber zumindest, die Geldautomaten vor Ort zu belassen.“Rund 50 Prozent der Kunden würden online ihre Bankgeschäfte durchführen, der Rest käme noch in die Filialen: „Wobei es eine Menge gibt, die beides nutzt.“Digitalisierung ist ein großes Thema für die Banken. Vor allem interne Prozesse sollen damit verschlankt werden. Und natürlich soll für die Kunden, die es wollen, ein modernes OnlineBanking angeboten werden.