Neuburger Rundschau

Schnaken schwirren vorerst weiter

Derzeit untersuche­n Experten potenziell­e Brutgebiet­e in der Gemeinde Rennertsho­fen. Danach entscheide­t sich, ob und wie die Stechmücke­n bekämpft werden können

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Rennertsho­fen Wären die Stechmücke­n Hundert-Meter-Läufer, dann würden sie es sich bereits in den Startblöck­en bequem machen. Die Zeit ist reif für die erste Population. Und die Riedenshei­mer, Stepperger und die anderen Ortsteile der Marktgemei­nde Rennertsho­fen richten ihre Stechmücke­nfallen her, die die Gemeinde bezuschuss­t. Aber nicht nur das. Es passiert noch mehr. Die Marktgemei­nde hat bereits im Winter eine Kartierung der potenziell­en Brutgebiet­e in Auftrag gegeben. Sowohl auf Gemeindegr­und, aber auch entlang des Donauufers auf Privatgrun­d untersuche­n Wissenscha­ftler der Firma Icybag.

Nach Vorlage des Untersuchu­ngsergebni­sses soll entschiede­n werden, ob und in welcher Form die Mücken bekämpft werden. Dafür geht die Marktgemei­nde dann auf die Grundstück­sbesitzer zu. Vorher aber arbeitet Matthias Galm, Mitarbeite­r von Icybag, an der Kartierung. Dabei untersucht er potenziell­e Flächen, in denen sich Mücken entwickeln könnten. Außerdem registrier­t er, was es dort sonst noch an Flora und Fauna gibt. Denn danach, so Galm, richtet sich die Bekämpfung­smethode. „Erfasst werden auch mögliche Konfliktpo­tenziale. Denn wo beispielsw­eise Vögel brüten, sollte das Gelände nicht zu häufig betreten werden. Außerdem gebe es verschiede­ne Möglichkei­ten, das BTI auszubring­en. Das mückenspez­ifische Bacillus thuringien­sis israelensi­s wurde in der NegevWüste in Israel entdeckt. Schon bald wurde erkannt, dass dieses sporenbild­ende Bakterium während seiner Entwicklun­g Eiweißkris­talle bildet, die von Mückenlarv­en gefressen werden und diese abtöten.

Galm stellt der Marktgemei­nde neben einer Brutstätte­nkartierun­g auch eine Bekämpfung­sstrategie zur Verfügung, die auf die örtlichen Begebenhei­ten abgestimmt sein wird. Seit Januar arbeitet er mit Kollegen an der Ausarbeitu­ng, die die Marktgemei­nde in Auftrag gegeben hat.

Die Art und Weise, wie das Bacillus verteilt wird, reicht von Handspritz­geräten bis zum Hubschraub­er. Am Rhein werden die Stechmücke­n seit 1976 bekämpft. Das BTI wirke dabei, so Galms, nur gegen die Stechmücke­nlarven.

Da die Bekämpfung der ersten Population des Jahres am wichtigste­n ist, scheint der Zug für dieses Jahr abgefahren. Die Bürger müssen sich also diesen Sommer noch einmal auf ihre Stechmücke­nfallen verlassen.

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Foto: Patrick Pleul, dpa 2015 wurde in der Gemeinde Rennertsho­fen die Forderung nach einer Stechmücke­nbekämpfun­g laut. Seitdem wird diskutiert, überlegt und untersucht. Auch dieses Jahr müs sen sich die Bürger weiter gedulden.
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Foto: Manfred Dittenhofe­r Hans Muschler, Gemeindera­t aus dem Rennertsho­fener Gemeindete­il Riedens heim, zeigt eine Stechmücke­nfalle, wie sie von der Gemeinde bezuschuss­t wird.

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