Neuburger Rundschau

Durch das Fenster rein in die Party

Die Neuburger machten die Nacht zum Tag. Beim Nightgroov­e blieb kein musikalisc­her Wunsch offen

- VON ANNA HECKER

Neuburg Nightgroov­e war angesagt und am Samstagabe­nd tanzte sich das begeistert­e Neuburger Publikum mal wieder die Seele aus dem Leib. Dabei reichte die Bandbreite an den zehn unterschie­dlichen Lokalitäte­n von sanfter bis zu rockiger Livemusik.

Fast hatte man das Gefühl, man befindet sich auf einer Sommerpart­y. Die warme Abendluft ließ zahlreiche Besucher an den Tischen vor den Bars verweilen. Während man draußen gemütlich zusammensa­ß, steppte jedoch im Inneren der Bars und Kneipen der Bär. Schon von weitem sah man eine Menschentr­aube um den Eingang des Zeitlos stehen. Schon um 22 Uhr war das Café so brechend voll, dass man kaum einen Weg ins Zentrum der Tanzfläche fand. In Bühnennebe­l eingehüllt präsentier­te hier „The Rock“ihr Können. Mit Pop-Klassikern wie „Smoke on the Water“oder „Paradise City“machte die Band ihrem Namen alle Ehre. Liebhaber konnten bis weit nach Mitternach­t die Hits der 80er und 90er mitgrölen.

Wollte man in der Zeit noch weiter zurückreis­en, war man dagegen im Fly genau richtig. Schon die Bühnenoutf­its des Trios „Red Cap Cats“verrieten eine Reise zu echtem Rock‘n’Roll und Rockabilly. Alle in rote Hosen mit Hosenträge­rn gekleidet, brillierte­n die Musiker an Schlagzeug, Gitarre und Kontrabass. Körper an Körper drängten sich Fans von Johnny Cash und Elvis in die enge Bar und bewegten sich ausgelasse­n zur Musik der 50er und 60er Jahre. Wer Glück hatte, konnte hier sogar den Klassiker „Zum Geburtstag viel Glück“als Rockhymne erleben. Dominik Zach, der mit seinem weißen Kontrabass und der nachgeahmt­en Elvis-Tolle einen echten Blickfang ausmachte, nahm sich gerne die Zeit, um das Geburtstag­sständchen für einen Gast auf seine eigene Weise zu interpreti­eren. Das Publikum quittierte diese spontane Einlage mit begeistert­en Pfiffen und Jubelrufen.

Wer es schließlic­h geschafft hatte, sich wieder aus der völlig überfüllte­n Bar zu kämpfen, musste nicht lange suchen, um den nächsten Publikumsm­agnet zu finden. Direkt über dem Fly sorgten „6 Feet Four“im Huba für eine Bombenstim­mung. Aus den weit geöffneten Fenstern drangen die Rhythmen von Chart-Hits und Pop-Legenden. Die zweitgrößt­e Band des Abends steckte das begeistert­e Publikum mit ihrer puren Spielfreud­e an und sorgte für ausgelasse­ne Stimmung. Als Frontsänge­r Gerald „Gäry“Stark im Originalto­n den BeeGeesHit „Stay in the light“interpreti­erte, tobte das Publikum. An vorderster Stelle ließen sich auch Sieglinde K., Monika P. und Klara K. zum ausgelasse­nen Mitfeiern anstecken. „Wir tanzen einfach gerne. Da wo die Stimmung am besten ist, bleiben wir“, erzählten die drei Freundinne­n, die davor auch schon dem Fly einen Besuch abgestatte­t hatten.

Einen echten Höhepunkt des Abends konnte man ein bisschen später auch in der Elisenloun­ge erleben. Die Band „Hot Wings“versprach hier laut Programmhe­ft Musik mit „höchstem Tanzbarkei­tsfaktor“. Und tatsächlic­h, die Tanzfläche brannte, als Sängerin Sabine Olbing aus vollem Halse „I love Rock ‘n’ Roll“von Joan Jett schmettert­e. Voller Enthusiasm­us tanzte Olbing dabei auf den Bänken und stieg sogar durch eines der bodentiefe­n Fenster, um Menschen von draußen in die Lounge zu locken.

Anstatt der angekündig­ten Formation „Cafè con Leche“, die krankheits­bedingt verhindert war, heizten im Monopterus die lateinamer­ikanischen Musiker der Band „Crema Latina“mit Sound aus ihrer Heimat ein. Dafür ist „Café con Leche“fest für das Nightgroov­e im nächsten Jahr eingeplant. Auch in der Mary’s Café Lounge und der Sonderbar, wo „Jamistry“und das Duo „Rob‘n’Rol“spielten, brachten Feierwütig­e das Parkett zum Glühen. Mit Kneipenroc­k und Partycover­s waren die vier Musiker von „RoxxDoxx“im Hertlein genau richtig. Im Saal der Rennbahn knisterte die Luft bei Rock‘n’Roll und Boogie beim Auftritt der mehrköpfig­en Formation „Mr. Hill“.

Die „Rock Steady Blues Band“heizte im Restaurant der Rennbahn mit bekannten Klassiker ein, Musik zum Abtanzen und Genießen.

Nur das Duo „Dame Bube Krass“, das den Abend im Biergarten der Rennbahn eröffnete, hatte mit Startschwi­erigkeiten zu kämpfen. Das eher zurückhalt­ende Publikum wollte zu den gefühlvoll­en Akustikcov­ern nicht richtig in Stimmung kommen.

Rundum zufrieden mit dem Abend zeigte sich Veranstalt­er Andreas Müller. Das sommerlich­e Wetter lockte rund 2500 Besucher an, deutlich mehr als die letztjähri­ge Veranstalt­ung. Die Polizei freute sich über einen ruhigen Abend, der ganz ohne störende Zwischenfä­lle auskam.

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Foto: Xaver Habermeier Die „Rock Steady Blues Band“heizte im Restaurant der Rennbahn mit bekannten Klassikern ein. Sie boten beim Nightgroov­e am Samstagabe­nd Musik zum Abtanzen und Genießen.

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