Nachts und hautnah
Bei der „Langen Nacht der Unternehmer und Wissenschaft“bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit, Interessantes aus erster Hand zu erfahren. Was geboten wurde
Ingolstadt Wer am Freitagabend Lust hatte, konnte bei einer Reihe von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und bei Unternehmensgründern vorbeischauen. Möglich machte das die „Lange Nacht der Unternehmen und Wissenschaft“, die die Regionalinitiative Irma organisiert hatte. Quer durch die Stadt öffneten Betriebe und Bildungseinrichtungen ihre Pforten für interessierte Besucher. Viele von ihnen nutzten die Nacht auch für Nachwuchswerbung.
Drei Bustouren wurden eigens angeboten, die vom Zentralen Busbahnhof starteten. Aber auch mitten in der Innenstadt war einiges geboten. So hatten sich das Existenzgründerzentrum mit dem digitalen Gründerzentrum BRIGK zusammengetan. Ihre innovativen Geister stellten viele Ideen bei einer Expo in Ingolstadts Zentrum vor.
Laura Anette Pöhlmann machte sich im vergangenen Jahr selbstständig. Sie bündelt in ihrer Firma „tausend320“nicht nur zwei Fertigkeiten, sondern verknüpft alte Handwerkskunst mit Hightech-Design. Die Produktdesignerin hatte in Selb mit dem Schwerpunkt Porzellan studiert und nun eine Porzellanmanufaktur eröffnet. Ihre Teile entstehen mithilfe von CAD-Programmen. Mit einem 3D-Drucker wird die Form gedruckt, aus der dann eine Gießform aus Gips entsteht. Darin schließlich wird das endgültige Porzellanstück gefertigt. Bei den Besuchern der Langen Nacht der Unternehmer stießen die Produkte von Pöhlmann auf reges Interesse.
Genauso wie die Leistungen von Peter Stiller, die im Internet angeboten werden. Unter dem Firmenname Printano findet man die Online-Druckerei. Bei der Nacht der Unternehmen konnten die interessierten Besucher die Macher hinDr. ter dem Internet-Auftritt kennenlernen. Stiller hat bereits einige Erfahrung im Druckereigewerbe. Vor zehn Jahren gründete er zusammen mit seinem Bruder schon einmal eine Online-Druckerei. Seit der Markteinführung im November 2017 verdoppelt das Unternehmen seinen Umsatz monatlich. Der gebürtige Aichacher, der in Niedersachsen aufgewachsen war, schätzt an Ingolstadt die muntere Gründerszene. Und die geringere Konkurrenz im Vergleich zu Berlin.
Und weiter ging die Reise durch die Nacht. Gut zu Fuß war die Technikerschule zu erreichen. Dort konnte man einem Roboter bei der vollautomatischen Fertigung über die Schulter blicken. Außerdem bestand die Möglichkeit, an einer virtuellen Werkzeugmaschine zu verfolgen, wie Fertigungsabläufe des Fabrikalltags am „digitalen Zwilling“der Maschine simuliert wurden.
Laborführungen und Simulatorfahrten wurden an der Technischen Hochschule Ingolstadt geboten. Bei SYSTEC Computer GmbH konnte man lernen, einen Computer selbst zusammenzubauen. Und an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt konnte man einen Blick in die Bibliothek werfen und Mathematik erleben. Im 20-Minuten-Takt wurden die interessierten Gäste auf drei verschiedenen Busrouten zu den unterschiedlichsten Unternehmen und wissenschaftlichen Standorten in Ingolstadt gebracht – nachts unterwegs und hautnah erleben, lautete das Motto für die Teilnehmer an diesem Abend.