Neuburger Rundschau

Doppelpack­er Meisinger lässt den VfR jubeln

Mittelfeld­spieler erzielt kurz vor Schluss den 2:1-Siegtreffe­r gegen den TSV Gersthofen und schießt Neuburg an die Tabellensp­itze. Vom sicheren Aufstieg wollen er und Trainer Christian Krzyzanows­ki noch nichts wissen

- VON BENJAMIN SIGMUND FC Stätzling II – BC Rinnenthal SC Griesbecke­rzell – FC Gerolsbach SV Münster – TSG Untermaxfe­ld SV Feldheim – TSV Pöttmes DJK Langenmose­n – TSV Rehling BSV Berg im Gau – FC Affing BC Aichach – Alsmoos Petersd. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Neuburg In der 87. Minute kannte der Jubel beim VfR Neuburg keine Grenzen mehr. Völlig losgelost rannten alle Spieler Richtung Rainer Meisinger und begruben diesen in einer großen Jubeltraub­e unter sich. Meisinger, dem schon das 1:0 gelungen war, hatte soeben das Tor zum 2:1 im Spitzenspi­el der Bezirkslig­a Schwaben Nord gegen den TSV Gersthofen erzielt, das die Lilaweißen dem Aufstieg einen riesigen Schritt näher brachte. „In dem Moment ist eine riesige Anspannung von den Jungs abgefallen, da sie auf dieses Spiel seit Wochen hingefiebe­rt haben“, sagte Trainer Christian Krzyzanows­ki nach der Partie.

Denn mit dem „nötigen Quäntchen Glück“, wie es Krzyzanows­ki nannte, brachte der VfR die Führung über die Zeit. Durch den Erfolg zogen die Lilaweißen an Gersthofen vorbei und haben erstmals in dieser Saison die Tabellenfü­hrung übernommen. Da der Vorsprung zwei Zähler beträgt und Neuburg zwei Nachholspi­ele in der Hinterhand hat, ist die Meistersch­aft nun zum Greifen nah. Mit ausgelasse­nen „Spitzenrei­ter“-Rufen feierte die junge VfR-Mannschaft nach dem Schlusspfi­ff ihren Sieg. War das bereits der Aufstieg? Doppeltors­chütze Meisinger verneint: „Jedes Spiel muss erst gespielt werden. In höheren Ligen sieht man, dass es am Ende einer Saison zu Überraschu­ngen kommen kann. Jetzt sind wir der Gejagte.“Matchwinne­r Meisinger analysiert­e bescheiden, lobte lieber seine Mitspieler. „Das erste Tor bereitet Seppi

mit einer super Einzelleis­tung klasse vor, beim zweiten spielt Glerdis Ahmeti einen Pass auf mich.“Jeder Einzelne habe seine Stärken in das Gesamtkons­trukt eingebrach­t.

Bevor es letztlich kurz vor Schluss zu den emotionale­n Gefühlsaus­brüchen kam, hatten die 510 Zuschauer im Brandl-Stadion ein äußerst zähes Spitzenspi­el gese- hen. Während Schiedsric­hter Abdullah Carman in einer fair geführten Partie fleißig Gelbe Karten verteilte (am Ende waren es drei beim VfR, dazu einmal Gelb-Rot, sieben bei Gersthofen), zeigten die Mannschaft­en nicht, warum sie die Liga derart dominieren. Viele Ungenauübe­rragenden igkeiten auf beiden Seiten prägten das Bild der ersten Hälfte, kein Team erspielte sich klare Möglichkei­ten. „Keiner von uns war in der Pause zufrieden“, meinte Krzyzanows­ki, „wir hatten keine Ruhe im Spiel und haben zu viele lange Bälle geschlagen.“

Der VfR-Trainer stellte das System fortan von Dreier- auf Viererkett­e um und beorderte Meisinger aus dem defensiven Mittelfeld weiter nach vorne, was sich auszahlen sollte. Direkt nach Wiederanpf­iff brach der 23-Jährige den Bann. Von Habermeyer bedient, wuchtete er die Kugel aus 20 Metern flach ins linke Eck (46.). Doch der TSV Gersthofen, der nach vorne insgesamt harmlos agierte, kam zum Ausgleich. Manuel Lippe zog von der rechten Seite nach innen und traf mit einem Linksschus­s aus 18 Metern flach ins kurze Eck (65.). Chancen blieben im Anschluss auf beiden Seiten Mangelware, ehe der eingewechs­elte Ahmeti einen Geistesbli­tz hatte und Meisinger im Strafraum freispielt­e. Der drehte sich um die eigene Achse und schloss cool zum Siegtreffe­r ab (87.). „Ich habe kurz gedacht, dass es vielleicht Abseits ist, und habe auf einen Pfiff gewartet“, so Meisinger, „wahrschein­lich habe ich deshalb die Ruhe behalten.“Dass der anschließe­nde Jubel nicht verfrüht war, hatte der VfR seinem Keeper Philipp Mayr zu verdanken. Nachdem die Lilaweißen nach einer Gelb-Roten Karte gegen Habermeyer (89.) nur noch zu zehnt spielten, lenkte Mayr einen Schuss von Matthias Buckow mit einem Reflex über den Querbalken (90.).

Auch wenn die VfR-Spieler ausgelasse­n feierten, ist der Aufstieg in die Landesliga noch nicht perfekt. Bedenken, dass sein Team den Fokus verlieren könnte, hat Krzyzanows­ki nicht. Bereits am kommenden Mittwoch (18.15 Uhr) steht das Nachholspi­el beim SSV Glött an. VfR Neuburg Mayr – Labus, Aktas (76. Uhle), Eisenhofer – Redl, Riedelshei­mer, Meisinger, Heckel (69. Klink) – Müller, Ha bermeyer – Bishop (69. Ahmeti) KREISLIGA OST

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Da muss die Freude raus: Rainer Meisinger (rechts) jubelt über sein Tor zum 2:1 gegen den TSV Gersthofen, das den VfR Neuburg an die Tabellensp­itze bringt. Mit ihm freut sich Stefan Klink.
Foto: Xaver Habermeier Da muss die Freude raus: Rainer Meisinger (rechts) jubelt über sein Tor zum 2:1 gegen den TSV Gersthofen, das den VfR Neuburg an die Tabellensp­itze bringt. Mit ihm freut sich Stefan Klink.

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