Neuburger Rundschau

Der „Ring“wird nun doch simuliert

Knappe Mehrheit im Stadtrat will das

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Wäre es nach Oberbürger­meister Bernhard Gmehling gegangen, hätte das Thema „Einbahnstr­aßenring“gestern Abend im Stadtrat endgültig begraben werden sollen. Doch der Beschlussv­orschlag der Verwaltung, den Ring einschließ­lich Testbetrie­b und Simulation abzulehnen, erhielt keine Mehrheit. Die entschied sich mit 16:14 Stimmen für eine Simulation, die ein neutrales Unternehme­n erstellen soll.

Nachdem die Befürworte­r mit ihrer Unterschri­ftenaktion vorgepresc­ht waren, hatte der OB das Thema kurzfristi­g auf die Tagesordnu­ng setzen lassen. Erst am Montagmitt­ag bekamen die Stadträte die Sitzungsun­terlagen mit sämtlichen Stellungna­hmen (wir berichtete­n).

Das kritisiert­e nicht nur Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler. Er leitet auch den eingericht­eten Arbeitskre­is, der sich intensiv mit dem Ring befasst hat. Dass ihm die Stellungna­hmen von Tiefbauamt und Polizei nicht vorher gezeigt worden waren, fand er zumindest überrasche­nd. Und weil er nirgendwo lesen konnte, dass der Versuch nicht möglich sei, blieb er bei der Empfehlung des Arbeitskre­ises, einer unabhängig­en Firma eine Simulation erstellen zu lassen.

OB Gmehling verwies zwar auf die gravierend­en Gründe in den Stellungna­hmen, die gegen einen Probebetri­eb und auch eine Simulation sprechen würden. Überzeugen konnte er die Mehrheit der Stadträte damit aber nicht. „Wenn wir jetzt wieder nichts machen, wäre das ein völlig falsches Signal an die Bürger“, meinte Horst Winter (SPD). Er kritisiert­e nicht nur die kurzfristi­g nachgescho­benen Unterlagen, sondern auch manche Aussage in den Stellungna­hmen. Etwa die hochgerech­neten Kosten für einen Betrieb, die mittlerwei­le von einer halben Million auf 850000 Euro gestiegen sind. „Ich habe noch keinen einzigen Beleg gesehen. Die Preissteig­erung als ein KO-Argument“, mutmaßte Winter. Andere Stadträte erzählten, dass sie von vielen Bürgern angesproch­en worden seien, „auch von Brückenbef­ürwortern“, wie Johann Habermeyer (FW) sagte, dass man den Ring doch probieren sollte. Das soll jetzt zumindest in Simulation geschehen. Ob die überzeugt? „Auch die wird keine Ruhe bringen“, glaubt der OB, der sich eine klare politische Entscheidu­ng gegen den Ring gewünscht hätte.

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