Neuburger Rundschau

Ein ehrenamtli­cher Glücksfall

Im Landkreis kümmert sich die Kreisverke­hrswacht seit 1953 mit darum, dass sich vor allem Kinder und Senioren auf den Straßen sicher bewegen. Was im vergangene­n Jahr los war

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Neuburg Immer mehr Autos rollen durch den Landkreis und die Stadt Neuburg. Immer mehr E-Bikes machen den Radverkehr schneller. Die Straßen sind voll und das macht sie gefährlich. Vor allem Kinder und Senioren sind im Straßenver­kehr besonders gefährdet. Viel zu tun für die Kreisverke­hrswacht Neuburg. Mit deren Hilfe kommen Kinder sicher in die Schule. Ob Schulbussc­hulung oder Fahrradfüh­rerschein. Tausende Schüler haben schon von der Verkehrswa­cht Neuburg profitiert, die eng mit der Polizei das durchführt, was früher einfach nur Verkehrser­ziehung genannt wurde. Bei der Jahreshaup­tversammlu­ng am Montagaben­d ließ Ingolf Süß, Vorsitzend­er der Kreisverke­hrswacht Neuburg e.V. zusammen mit Winfried Schwarz von der Polizeidie­nststelle Neuburg und dem Geschäftsf­ührer der Kreisverke­hrswacht, Peter Schulz, das vergangene Jahr Revue passieren.

Vor allem die Risikogrup­pen seien Ziel der Ausbildung und Aufklä- rung durch die Verkehrswa­cht, wie Süß betonte. Das sind vor allem Kinder, Schüler, junge Fahranfäng­er und Senioren. So sorgen 250 Schulweghe­lfer der Verkehrswa­cht für einen sicheren Weg der Kinder zur Schule und nach Hause. Eine Erfolgsges­chichte, wie Süß resümierte. Genauso wie die verschiede­nen Aus- und Weiterbild­ungen für Vorschul- und Schulkinde­r. Wie zum Beispiel die Aktion für die 10. Klassen, bei denen die Verkehrswa­cht 900 Schüler erreichte. 16 Stationen werden bei dieser Maßnahme an einem Tag angeboten, vom Drogenvort­rag über den Aufprallsi­mulator bis hin zu dem Motorrad- und dem Überschlag­simulator. Das neueste Projekt heißt „Tippen tötet“und behandelt den oft sorglosen und grob fahrlässig­en Umgang mit dem Smartphone am Steuer.

Geschäftsf­ührer Peter Schulz berichtete von den oft fruchtlose­n Bemühungen, neue Mitglieder für die Verkehrswa­cht zu werben. Dabei sei dieser Verein eine der ersten Bürgerbewe­gungen überhaupt gewesen. Die Verkehrswa­cht Neuburg wurde 1953 gegründet. Bereits seit 1958 ist Norbert Hohenester Mitglied bei der Verkehrswa­cht. Er wurde für seine 60 Jahre Mitgliedsc­haft mit einer Urkunde geehrt. Hohenester erinnerte sich noch an die Anfänge. „Damals war Jakob Jeck Leiter der Kfz-Zulassungs­stelle der kreisfreie­n Stadt Neuburg. Und auch ich war bereits bei der Stadt beschäftig­t und interessie­rte mich für die Vereinsarb­eit der Verkehrswa­cht.“Hohenester hat damals aushilfswe­ise auch bei den Unterricht­en mitgeholfe­n.

Heute läuft vieles in Zusammenar­beit mit der Neuburger Polizei. Winfried Schwarz ist bei den Kindern und Jugendlich­en bekannt, denn er ist für deren Aus- und Wei- terbildung zuständig. Neuburg wächst und damit auch die Zahl der Kinder. Das merkt auch Schwarz. Der Verkehrsga­rten sei nicht nur in der schönen Jahreszeit ausgebucht.

Mit der Verkehrssi­tuation in Neuburg befasste sich bei der Jahreshaup­tversammlu­ng Bernhard Pfahler, Verkehrsre­ferent im Neuburger Stadtrat. Ein positives Fazit zog Pfahler für den neu gestaltete­n Eternitweg, der nach langer Planungsze­it nun als Zufahrt zum Südpark gut funktionie­re. Die Baustellen­situation in Neuburg stelle die Bürger auf eine harte Probe, sei aber dem Ausbau des Nahwärmene­tzes geschuldet. Neue Asphaltdec­ken sollten an vielen Stellen für Entspannun­g sorgen.

Die Parkplatzn­ot in Neuburg sei frappieren­d, aber auch zum Teil selbst gemacht. Bei Nachverdic­htung durch neue Gebäude habe man in der Planung oft die Parksituat­ion vernachläs­sigt.

Früher gemachte Baufehler seien heute noch schuld daran, dass kein vernünftig­es Radwegenet­z eingericht­et werden könne. Im Zweifel, so Pfahler, falle die Entscheidu­ng immer zugunsten des Autos. Als großen Schritt sieht der Neuburger Verkehrsre­ferent die Planungen zu einem Radweg durch den Graben, dessen Bau noch heuer begonnen werden soll. Die Theresiens­traße sei für radelnde Schüler einfach zu gefährlich. Pfahler lobte ausdrückli­ch das ehrenamtli­che Engagement in diversen Arbeitsgru­ppen. So arbeite der Agenda 21-Arbeitskre­is Stadtentwi­cklung unermüdlic­h an Verbesseru­ngen. Aber vor allem wenn es um Radler und Fußgänger ginge, würden diese Ergebnisse von der Stadtverwa­ltung kaum berücksich­tigt.

 ?? Foto: M. Dittenhofe­r ?? Sie alle wurden für ihre langjährig­e Treue zur Verkehrswa­cht geehrt: (von linnks) Schatzmeis­terin Manuela Weis, Willi Prieß, Albert Probst ( beide 40 Jahre), Thomas Felbier (20), Ingolf Süß (25), Willibald Heckl (40), Wilhelm Rogler (45), Norbert...
Foto: M. Dittenhofe­r Sie alle wurden für ihre langjährig­e Treue zur Verkehrswa­cht geehrt: (von linnks) Schatzmeis­terin Manuela Weis, Willi Prieß, Albert Probst ( beide 40 Jahre), Thomas Felbier (20), Ingolf Süß (25), Willibald Heckl (40), Wilhelm Rogler (45), Norbert...

Newspapers in German

Newspapers from Germany