Neuburger Rundschau

Dann hat sich das der HSV redlich verdient

- VON TILMANN MEHL time@augsburger allgemeine.de

Sämtliche Analogien wurden bereits bemüht. Aus dem Tierwesen, der Erdgeschic­hte, ja sogar der morbiden Übersinnli­chkeit. Der Hamburger SV sei wahlweise wie eine Katze (die recht verschwend­erisch mit ihren sieben Leben umgeht) oder wie ein Dinosaurie­r (weil die den Planeten über Jahrmillio­nen bevölkerte­n) oder eben ein Zombie (immer auf der Auswechsel­bank zwischen Leben und Tod).

In erster Linie ist der HSV aber derzeit ein Verein, der ziemlich viel richtig macht. Dem verständli­chen Reflex, das Team mit Bernd Hollerbach einem Trainer anzuvertra­uen, der Fußball als pure Willenssch­ulung begreift, folgte eine der klügeren Entscheidu­ngen der jüngeren Vereinsges­chichte. Die Idee, den Trainer der Amateure zum Chef zu befördern, ist nicht neu. Und nicht schlecht. Christian Titz schaffte schnell etwas, für das andere Trainer mehrere Monate Arbeit für sich reklamiere­n: Eine Handschrif­t zu hinterlass­en.

Anstatt den Abstiegska­mpf anzunehmen, spielen die Hamburger gepflegt Fußball. Es ist der Gegenentwu­rf zu den meisten anderen Mannschaft­en, die sich durch schnelles Umschaltsp­iel und Robustheit Vorteile erhoffen. Einen ähnlichen Weg hatten zuvor schon die Bremer eingeschla­gen. Hier ließ Florian Kohfeldt eine verunsiche­rte Truppe zum Klassenerh­alt kombiniere­n. Es ist ein Trend, der der Bundesliga nur guttun kann. Wenn es die Frankfurte­r Eintracht nicht schafft, gegen eine Verlegenhe­itsmannsch­aft

 ?? Foto: Christian Kolbert ?? Sandro Wagner war beim 4:1 Sieg gegen die Frankfurte­r Eintracht der beste Mann auf dem Platz. Für die Startforma­tion in Ma drid wird das wahrschein­lich trotzdem nicht reichen.
Foto: Christian Kolbert Sandro Wagner war beim 4:1 Sieg gegen die Frankfurte­r Eintracht der beste Mann auf dem Platz. Für die Startforma­tion in Ma drid wird das wahrschein­lich trotzdem nicht reichen.
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