Lilaweiße holen erneut den „Pott“
In einem packenden Kreisfinale bezwingt der VfR Neuburg gestern Abend den TSV Bobingen mit 6:3 nach Elfmeterschießen. Dabei wird der Keeper zum Matchwinner
Bobingen Was für ein Krimi: Der VfR Neuburg hat – wie schon im vergangenen Jahr – das Kreisfinale im Toto-Pokal gewonnen. Gestern Abend benötigte der Spitzenreiter der Bezirksliga Nord vor rund 250 Zuschauer in Bobingen gegen den heimischen TSV (Bezirksliga Süd) allerdings das Elfmeterschießen, um am Ende mit 6:3 zu triumphieren. Als verdienten Lohn gab es für die Lilaweißen zum einen den Siegerscheck in Höhe von 700 Euro sowie die Gewissheit, erneut in der ersten Runde des bayerischen Pokal-Wettbewerbs vertreten zu sein. Mit etwas Glück könnte dann erneut der TSV 1860 München in der Sparkassen-Arena zu Gast sein.
„Wenn man die gesamte Partie betrachtet, war unser Sieg mit Sicherheit hochverdient. Im Strafstoßschießen hat uns dann unser Keeper Philipp Mayr gerettet“, resümierte VfR-Trainer Christian Krzyzanowski. Unglaublich, aber wahr: Während seine Truppe drei ihrer vier Elfmeter verwandelte (Rainer Meisinger, Fabian Heckel und Daniel Eisenhofer trafen; lediglich Sebastian Habermeyer scheiterte), brachten die Bobinger keinen einzigen ihrer drei Versuche unter. Zweimal parierte Mayr, ein Schuss ging an die Oberkante der Latte.
Dass sich die Neuburger überhaupt der „nervlichen Zusatzschicht“Elfmeterschießen bedienen mussten, hatten sie sich freilich selbst zuzuschreiben. Einerseits gingen das Krzyzanowski-Team vor al- lem im ersten Durchgang mit seinen unzähligen Möglichkeiten geradezu fahrlässig um. Andererseits lud man die Hausherren durch Unkonzentriertheiten in der Hintermannschaft regelrecht zum Toreschießen ein. Nutznießer war dabei Cemal Mutlu, der bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Benjamin Senger (Hurlach) bereits einen „Dreierpack“geschnürt hatte. Fiel sein erster Treffer noch in die Kategorie „Tor des Monats“(3./sein 20-Meter-Schuss ging genau in den Winkel), wurden ihm die beiden anderen (11./36.) von den Lilaweißen regelrecht auf dem Silber-Tablett serviert. „Das zweite und dritte Gegentor müssen wir deutlich besser verteidigen“, meinte auch Krzyzanowski.
Dennoch hätten seine Kicker eigentlich schon zur Pause führen müssen – selbst wenn sie nur einen Teil ihrer erstklassigen Chancen genutzt hätten. Doch mehr als der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch Ray Bishop (10.) sprang zunächst nicht heraus, da TSVSchlussmann Adrian Schlotterer im weiteren Verlauf schier unüberwindbar schien.
Mit der Einwechslung von Fabian Heckel und Stefan Klink sowie der Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette wurde der Druck des VfR Neuburg nach Wiederbeginn noch größer. Die Einheimischen konnten kaum noch für Entlastung sorgen und waren vornehmlich darum bemüht, die Bälle aus der Gefahrenzone zu schlagen. Zum „tragischen Helden“aus Sicht des TSV Bobingen wurde dann im zweiten Abschnitt Fabian Schlotterer. Nachdem der Keeper in der 53. Minute gegen den freistehenden Alexander Müller abermals spektakulär gerettet hatte, sah er bei den beiden Freistoß-Toren von Meisinger (60.) und Habermeyer (73.) alles andere als glücklich aus.
Da Klink unmittelbar vor dem Schlusspfiff mit einem Kopfball aus fünf Metern die große Gelegenheit zur Entscheidung in der regulären Spielzeit ungenutzt verstreichen ließ, ging es ins Elfmeterschießen – mit dem besseren Ende für den VfR Neuburg, der somit unmittelbar vor dem „Double“(Gewinn des Kreispokals sowie die Meisterschaft in der Bezirksliga Nord) steht.
VfR Neuburg: Mayr, Redl (46. Heckel), Ei senhofer, Labus, Aktas, Riedelsheimer, Müller, Meisinger, Bishop, Habermeyer, Ah meti (46. Klink)