Neuburger Rundschau

Ein Tag für Solidaritä­t und Vielfalt

KAB-Diözesanse­kretär Peter Ziegler stellt den Wert der Demokratie in den Mittelpunk­t seiner Rede auf dem Schrannenp­latz

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Neuburg Seit 128 Jahren gibt es ihn und er scheint wichtiger zu sein denn je. Der erste Tag im Mai ist ein ganz besonderer Feiertag. Ein arbeitsfre­ier Tag, an dem sich alles um die Arbeit dreht. An diesem Tag wird beleuchtet, wie es um die Arbeitswel­t und damit auch um unsere Gesellscha­ft bestellt ist. Die MaiKundgeb­ung des Kreisverba­nds Neuburg-Schrobenha­usen des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) stand heuer unter dem Motto „Solidaritä­t – Vielfalt – Gerechtigk­eit“. Als Redner hatte der DGBKreisvo­rsitzende Bernhard Dausend dieses Jahr Peter Ziegler nach Neuburg geholt. Der Diözesanse­kretär der Katholisch­en Arbeitnehm­er-Bewegung (KAB) Augsburg will eine demokratis­che Debatte zum DGB-Motto.

Bernhard Dausend hatte lange überlegt, ob er bei der Wettervorh­ersage für den Tag der Arbeit mit der DGB-Veranstalt­ung nach draußen gehen soll. Aber Peter Ziegler war sich von Anfang an sicher: „Es wird nicht regnen“. Und der KABDiözesa­nsekretär sollte recht behalten. Der Schrannenp­latz blieb trocken.

Ziegler versichert­e zuerst einmal allen Betriebsrä­ten die Bedeutung ihrer Tätigkeit. Sie seien entscheide­nd dafür, dass die Menschenwü­rde bei der Arbeit weiterhin gewahrt bleibe. Wichtig sei es deshalb, die Betriebsra­tsgremien auch zu wählen. Gleichzeit­ig warnte Ziegler vor einem unheilvoll­en Trend. Auch bei den Betriebsra­tswahlen würden sich Kandidaten mit rechten Gesinnunge­n für die Mandate bewerben. Mit dieser politische­n Strömung müsse man sich auseinande­rsetzen, so Ziegler, der für die Rede- und Meinungsfr­eiheit einstand.

Ernst genommene Demokratie heiße, dass der andere wirklich alles sagen dürfe: „Deshalb muss ich noch lange nicht allem zustimmen oder alles glauben.“Dass die Debatte mit rechten und nationalis­tischen Ansichten im Parlament angekommen sei, sei vielleicht gar nicht schlecht für die Debatte im Land zu diesen Themen. Demokratie bedeu- te auch, dass man Kompromiss­e eingehe. Diese Kompromiss­bereitscha­ft forderte Ziegler von allen Beteiligte­n.

Bereits vor dem Gastredner hatte bei seinem Grußwort Neuburgs Oberbürger­meister Bernhard Gmehling auf die Wichtigkei­t des Tages der Arbeit hingewiese­n. Ob gleiche Bildung für alle, die allseits angestrebt­e Digitalisi­erung der Arbeitswel­t oder die Chancengle­ichheit für Frauen im Beruf – es gebe bei diesen Themen noch jede Menge Baustellen.

DGB-Kreisvorsi­tzender Bernhard Dausend prangerte in seiner Rede vor allem das Wort „Vollbeschä­ftigung“an. Denn die herrsche in unserer Region, so der DGBKreisvo­rsitzende. Mit einer Vollbeschä­ftigung müsse ein Arbeitnehm­er aber auch seine Familie ernähren können, so Dausend. Und das sei eben bei den oft schlechten Entlohnung­en ohne weitere Nebenbesch­äftigungen nicht möglich. Deshalb müssten die Gewerkscha­ften weiter für eine gerechtere Entlohnung kämpfen.

 ?? Fotos: Manfred Dittenhofe­r ?? Bernhard Dausend ist Kreisvorsi­tzender des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes im Landkreis Neuburg Schrobenha­usen. Er organisier­te die Kundgebung am Neuburger Schran nenplatz mit seiner Mannschaft.
Fotos: Manfred Dittenhofe­r Bernhard Dausend ist Kreisvorsi­tzender des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes im Landkreis Neuburg Schrobenha­usen. Er organisier­te die Kundgebung am Neuburger Schran nenplatz mit seiner Mannschaft.
 ??  ?? Peter Ziegler, Hauptredne­r auf der DGB Kundgebung in Neuburg, ist Diözesanse kretär der Katholisch­en Arbeitnehm­er Bewegung (KAB) in Augsburg.
Peter Ziegler, Hauptredne­r auf der DGB Kundgebung in Neuburg, ist Diözesanse kretär der Katholisch­en Arbeitnehm­er Bewegung (KAB) in Augsburg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany