Ein schneller, runder Geburtstag
Autos Audi Kundensport gibt es seit zehn Jahren. Seit vier Jahren ist Neuburg die Heimat dafür. Für die richtigen Rennwagen existiert ein kleiner, feiner Interessenskreis – der immer größer wird
Neuburg Was sind das nur für Leute, die sich einen Audi kaufen? Nein, keinen normalen Audi, obwohl der Automobilhersteller aus Ingolstadt auch für die Straße regelrechte Rennboliden anbietet. Die richtigen Renner aber sind tatsächlich nur für die Rennstrecke zugelassen. Und für diese Rennwagen existiert ein kleiner, feiner, und dazu immer größer werdender Kundenkreis in aller Welt. Betreut wird er von Audi Customer Sport, einer Abteilung von Audi Sport, die seit 2014 in Neuburg im Driving Experience Center zu Hause ist und heuer ihren zehnten Geburtstag feiert.
Zehn Jahre Kundensport heißt vor allem 531 produzierte Rennwagen, die die Käufer auf den Rennstrecken in aller Welt einsetzen. Kundensport heißt für Audi aber auch, im letzten Jahr bei 550 Rennen dabei gewesen zu sein, wobei der Erfolgsquotient der Audi-Renner bei über 20 Prozent lag. Dieses Jahr sollen es sogar 700 Rennteilnahmen für die Audi Rennwagen in Kundenhand werden.
Das Zentrum dieses Kundensports ist Neuburg. Auf dem Gelände der Audi Driving Experience werden nicht nur Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Und dort sitzen nicht nur die Kundenbetreuer. Auch das Zentrallager für die Boliden ist in Neuburg untergebracht. Denn wer sich einen Audi Rennwagen kauft, ersteht damit, wenn er das wünscht, gleich ein RundumServicepaket.
Drei Modelle stehen momentan im Verkaufskatalog von Audi Customer Sport: der Audi R8 LMS in zwei verschiedenen Ausführungen für die Rennklassen GT4 und GT3 sowie eine Rennversion des Audi A3, der RS3 LMS. Vom HobbyRennfahrer bis hin zu professionellen Rennteams erstreckt sich die Kundenkartei der Abteilung Kundenrennsport von Audi. Ein harter Wettbewerb, wie Chris Reinke, Leiter Audi Customer Racing, betonte. Neben der Wettbewerbsfähigkeit stehe immer auch die Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt des Kundeninteresses. Deshalb sei es Audi-Philosophie, so nah wie möglich an der Serie zu sein. „Wir schlagen damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen ist es für den Betreiber eines Rennwagens ein echter Pluspunkt, leistungsstarke Fahrzeuge nah an der Serienproduktion zu erhalten. Denn wenn der Motor erst nach 20 000 Rennkilometern in die Revision muss, schont das die Geldbörse. Zum an- profitieren die Serienfahrzeuge von den Renngenen der Boliden, mit denen sich der Kunde identifizieren soll. „Und auch der Kunde von Serienfahrzeugen sieht seinen Audi ganz nah an unseren Rennfahrzeugen.“Überhaupt sei der Rennsport und vor allem der Kundenrennsport sehr von Emotionen getrieben, so der Geschäftsführer der Audi Sport GmbH, Michael Renz. Und diese Emotionen sollen beim Kunden auch bei „Betriebs- unfällen“auf der Rennstrecke nicht getrübt werden. Darum sorgt ein Tross von guten Geistern für die unverzügliche Ersatzteillieferung, wenn notwendig. Bei den Rennen, an denen mehrere Kunden-Audi teilnehmen, sind sogar rollende Ersatzteillager vor Ort. Und mit den Audi-Ingenieuren auch die fachliche Expertise.
91 feste Mitarbeiter sind bei Audi Customer Racing beschäftigt. Dazu kommen in aller Herren Länder Firderen men und Fachleute, die im Namen von Audi tätig sind. Gar nicht so viele, wenn man weiß, dass bei Audi Sport insgesamt über 1100 Menschen arbeiten, als Bindeglied zwischen der Serienproduktion und dem Markensport. Audi ist heuer in der Deutschen Tourenwagenmasters, in der Formel E und in der Rallye Cross Weltmeisterschaft als Unternehmen aktiv. Und auch das Herz von Audi Sport tickt in Neuburg.